Rapid-Sieg in Neustadt

3:0! Austria führt Meister Salzburg vor

25.03.2014

Aufsteiger Grödig schlittert gegen Graz in Heimdebakel.

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Sie standen dem neuen Meister erst Spalier und hatten dann doch kein Erbarmen mit überforderten "Bullen": Das 3:0 (2:0) über den am Sonntag gekrönten Fußball-Meister RB Salzburg war für die Wiener Austria am Mittwoch nicht nur einen prestigeträchtiger, sondern auch für die Europa-League-Ambitionen der "Veilchen" wichtiger Erfolg, dank dessen man wieder auf Rang drei kletterte.

Austria beendet Salzburgs Rekord-Lauf
Sieben Partien in Folge ist die Austria dank der Treffer von Daniel Royer (16.), Markus Suttner (27.) und Alexander Gorgon (52.) nun ungeschlagen. Sie fügte den Gästen die erste Niederlage seit 24. November des Vorjahrs (1:2 gegen Rapid) bzw. die erst dritte Saisonniederlage zu. Und sie brachte neuerlich das Kunststück zuwege, den "Bullen" ein Tor zu versagen. Die Austria hatte das als bisher letztes Team am 2. Dezember 2012 beim Heim-0:0 geschafft. Danach hatte Salzburg in 46 Liga-Partien stets zumindest einmal getroffen.

"Wir brauchen keine Extra-Motivation, weil wir derzeit so viel Spaß haben, wenn wir auf den Platz gehen", hatte Salzburgs Trainer Roger Schmidt für das Spiel drei Tage nach frühzeitig fixiertem Titel versprochen. Zu sehen war davon allerdings nicht viel. Und so verabsäumten es die Salzburger auch, mit dem 13. Sieg in Folge die Bestmarke der Austria aus der Saison 1985/86 zu knacken. Auf den von Grün-Weiß gehaltenen Torrekord aus der Saison 1985/86 von 101 Treffern fehlen den Salzburgern weiterhin drei Tore.

Bullen mit "B-Elf"
Der Abend begann vor 10.738 Zuschauern in der Generali-Arena durchaus denkwürdig: Nach der öffentlich heftig diskutierten Frage, ob der alte für den neuen Meister Spalier stehen sollte, reihten sich die "Veilchen" beim Einlaufen tatsächlich links und rechts der Mittellinie auf und spendeten den "Bullen" Applaus. Die Salzburger traten freilich nicht in Bestbesetzung an, Trainer Roger Schmidt gönnte fünf Stammkräften eine Pause: Leitgeb, Alan und Hinteregger saßen auf der Bank, Kampl und Ilsanker standen nicht einmal im Kader. An ihrer Stelle spielten Rodnei, Hierländer, Berisha, Lazaro und Zulj.

Gager überrascht
Der weiter ungeschlagene Austria-Coach Herbert Gager wiederum wählte eine defensive Taktik, flankierte die drei Innenverteidiger Ramsebner, Rotpuller und Koch mit den defensiven Flügeln Koch und Suttner - und hatte damit auch Erfolg. Sein Team drückte dem gesamten Spiel klar seinen Stempel auf und sorgte mehrmals für Gefahr. Der erste gefährliche Angriff der Gastgeber endete noch mit einem ungefährlichen Fernschuss De Paulas (4.), schließlich musste Gulacsi aber zweimal bei einem Suttner-Volley (11.) sowie gegen Gorgon (14.) parieren.

Zwei Minuten später war der ungarische Schlussmann aber chancenlos: Nach Querpass des starken Gorgon konnte Ramalho zwar noch blocken, im zweiten Versuch war aber Royer aus Kurzdistanz zur Stelle (16.). Und die Austria legte nach: Nach einem schönen Angriff legte Royer sehenswert in den Lauf von Suttner, der souverän in lange Eck zielte (27.).

Gorgon setzt Schlusspunkt
Salzburg wurde im Angriff stets von den Hausherren bedrängt, wirkte ratlos und fehlerhaft und konnte auch seine Pressing-Stärken überhaupt nicht ausspielen. Die Folge: Eine einzige brauchbare Möglichkeit vor der Pause. Zuljs Kopfball in Folge einer Flanke Kleins ging nach genau einer halben Stunde aber neben den Kasten.

 Die zweite Hälfte bot über weite Phasen die Fortsetzung des Gesehenen, Spannung kam keine mehr auf. Kurz nach Wiederbeginn ging Hosiners abgefälschter Schuss knapp am Tor vorbei (48.), wenig später machte Gorgon nach Suttner-Eckball per Kopf den Sack zu (52.). Salzburg kam in der Offensive in der Folge zwar einen Hauch besser zur Geltung, fand mit Ausnahme zweier Mane-Schüsse (57./neben das Tor und 83./Lindner) aber keine nennenswerten Möglichkeiten vor. Die Luft war jedenfalls großteils entwichen, die Austria verwaltete das Resultat bis zum Schluss souverän.

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Wr. Neustadt vs. Rapid 0:3

Rapid bleibt auf Kurs Richtung Fußball-Europa-League. Die Hütteldorfer feierten am Mittwoch in der 29. Runde gegen den SC Wiener Neustadt dank Treffer von Marcel Sabitzer (17.) und Branko Boskovic (86., 92.) einen 3:0-Auswärtssieg und verbesserten sind damit auf Platz drei - ein Tor vor der Austria und zwei Punkte vor Grödig.

Sabitzer bringt Rapid auf Siegerstraße
Für Rapid war es der dritte Sieg in Folge ohne Gegentor nach dem 1:0 gegen Ried und dem 3:0 gegen den WAC. Die im Vergleich zum Wolfsberg-Match an einigen Positionen neu formierten Wiener - unter anderen rückte Steffen Hofmann wieder in die Startformation - präsentierten sich zunächst spielfreudig. Erstmals gefährlich wurden die Grün-Weißen bei einem Fehlschuss von Brian Behrendt in der 4. Minute, acht Minuten später musste sich SCWN-Goalie Thomas Vollnhofer bei einem Schuss von Lukas Grozurek auszeichnen.

Mit einer sehenswerten Aktion gingen die Gäste in der 17. Minute in Führung. Der diesmal als offensiver Flügelspieler aufgebotene Christopher Trimmel spielte mit der Ferse auf Schimpelsberger, der wiederum für Sabitzer ablegte, und der ÖFB-Teamspieler traf mit einem platzierten Schuss ins lange Eck.

Fröschl vergibt Ausgleich
Die Hausherren machten nach einer knappen halben Stunde erstmals vor dem gegnerischen Tor auf sich aufmerksam. Jan Novota fischte in der 27. Minute einen Freistoß von Kristijan Dobras aus dem Kreuzeck und parierte zwei Minuten danach einen Kopfball aus kurzer Distanz von Thomas Pichlmann. Rapid antwortete mit zwei gefährlichen Schüssen von Sabitzer - in der 35. Minute fehlten nur Zentimeter, kurz danach war Vollnhofer auf dem Posten.

Nach dem Seitenwechsel machten die Niederösterreicher mehr Druck, liefen aber vergeblich dem Ausgleich nach. Zum Greifen nahe schien das 1:1 in der 60. Minute, doch Fröschl schoss freistehend aus wenigen Metern daneben.

Boskovic bringt Entscheidung
Weit cleverer agierte Rapid: Nach Gelb-Rot für Wiener Neustadts Dennis Mimm (84.) sorgte der eingewechselte Boskovic nach Doppelpass mit Hofmann für die Entscheidung (86.) und legte mit einem überlegten Flachschuss (92.) noch einmal nach. Die Wiener Neustädter wurden dadurch etwas unter Wert geschlagen und warten nun schon seit fünf Duellen mit Rapid auf einen Torerfolg.

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SV Grödig vs. Sturm Graz 0:6

Sturm Graz ist mit einem 6:0 (4:0) bei Grödig endgültig im Frühjahr "angekommen". Vier Tage nach dem ersten Sieg präsentierten sich die Steirer in der 29. Runde auch auswärts beeindruckend stark. Für Grödig endete der kurze Aufwind hingegen mit einer harten Bauchlandung. Die Salzburger sind erstmals seit der 19. Runde nicht mehr Zweiter sondern sogar nur noch Vierter.

Und zwar wegen der gleichzeitigen Siege von Rapid und Austria, womit die Europacup-Ambitionen des Überraschungs-Aufsteigers einen weiteren Dämpfer erlitten. Zu holen war für die von Personalproblemen geplagten Salzburger an diesem Abend nichts, denn Sturm agierte mit frühem Pressing höchst effizient und hatte in der ersten Hälfte das Spiel komplett im Griff. Schon früh war deshalb eine 4:0-Führung und die Basis für den Sieg gelegt.

Die verdiente Führung fiel in der 17. Minute. Nach einem Angriff der Steirer bekam die Grödig-Verteidigung den Ball nicht weg und Marco Djuricin jagt den Ball via Querlatte zum 1:0 ins Tor. Fünf Minuten später wurde Djuricin von Beric schön frei gespielt, nach gutem Haken ging der Ball am bereits verladenen Keeper Fend, aber auch hauchdünn links am Tor vorbei.

Sturm ließ nicht locker und schon in der 28. Minute wurde der engagierte Auftritt belohnt. Nach einem Schloffer-Freistoß von links "rasierte" Robert Beric per Kopf das Leder zum 2:0 für Sturm in die Maschen. Grödig-Trainer Adi Hütter reagierte - vergeblich - mit einem Doppeltausch.

Denn innerhalb einer Minute sorgten die wiedererstarkten Gäste für die Vorentscheidung. Bei einem Freistoß von Offenbacher (1. Bundesliga-Tor) verschätzte sich Keeper Fend völlig (37.), nur wenige Sekunden später bediente der ausgezeichnete Schloffer Beric ideal, der Millionen-Goalgetter zeigte sich endlich wieder und an diesem Abend erneut von der zielsicheren Seite (38.) und erzielte das 4:0. Vier Tore in einer Hälfte hatte Sturm zuletzt eineinhalb Jahre davor gegen Wolfsberg erzielt.

Beide Teams kamen personell unverändert aus der Kabine, Grödig wirkte aber zumindest ein wenig motivierter und erzwang gleich den ersten Eckball des Spiels. Aber schon im Gegenzug hätte Beric aus einem Konter fast das nächste Tor für die Milanic-Truppe erzielt. Sein Schuss strich knapp am linken Pfosten vorbei.

Danach war viel Stückwerk angesagt, das Spiel verflachte ziemlich. Sturm tat zunächst auch nur das Nötigste und lauerte auf die Chance. Die kam in der 81. Minute. Der von Kainz nach einem Konter ideal bediente Marc Andre Schmerböck erzielte gefühlvoll das 5:0. Drei Minuten vor Schluss gelang nach einem Weber-Stanglpass mit Daniel Beichler auch dem zweiten Sturm-Einwechselspieler aus kurzer Distanz ein Tor zum Endstand von 6:0. Sechs Treffer und 20:8 Torschüsse für Sturm sagen alles.

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WAC vs. Ried 0:2

Die SV Ried hat ihre Niederlagenserie in der Fußball-Bundesliga beendet. Die Innviertler gewannen am Mittwoch in der Lavanttal-Arena gegen den WAC durch Tore von Möschl (37.) und Sandro (84.) mit 2:0 (1:0). Ried verteidigte mit dem ersten Auswärtssieg seit 31. August den fünften Tabellenplatz mit Erfolg. Die Wolfsberger kassierten dagegen schon die vierte Niederlage hintereinander.

Im Duell der beiden Mittelständler hatte der WAC nach wenigen Sekunden die große Chance auf einen Traumstart, Falk vergab aber knapp. Danach allerdings waren die Gäste aus Oberösterreich die gefährlichere Mannschaft, mit einem tollen Reflex verhinderte WAC-Torhüter Dobnik in der 18. Minute einen Gartler-Treffer. In der 37. Minute war Dobnik aber chancenlos, als Möschl eine Perstaller-Flanke per Kopf zur Rieder versenkte.

WAC lässt Chancen liegen
Nach der Pause bestimmten die Kärntner das Spielgeschehen und kamen auch zu guten Torchancen, doch vor allem Jacobo war im Abschluss glücklos. In der 55. Minute traf der Spanier den Ball nicht richtig, zwei Minuten später ließ sich Ried-Torhüter Gebauer nicht bezwingen und schließlich blockte Perstaller einen Jacobo-Schuss gerade noch ab (64.).

Auch Seebacher hatte den Ausgleich vor Augen, sein Kopfball verfehlte aber das Ziel (73.). Schließlich rutschte Segovia um wenige Zentimeter an einer Jacobo-Hereingabe vorbei (82.), womit die Wolfsberger im dritten Spiel en suite ohne Torerfolg blieben.

Wenig später machte Sandro im Konter alles klar (84.). So feierten die Rieder, die acht Spieler vorgeben mussten, den ersten vollen Erfolg nach zuletzt sechs sieglosen Spielen.

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