Admira verspielte leichtfertig Punkte; Sturm Graz nur 0:0 gegen Mattersburg.
Der SC Wiener Neustadt hat am Samstag in der zwölften Runde der Fußball-Bundesliga die sieglose Serie vor eigenem Publikum beendet. Die Pfeifenberger-Mannschaft setzte sich gegen die Admira mit 2:1 (0:1) durch und feierte damit den ersten vollen Heimerfolg nach 15 erfolglosen Versuchen seit dem 3:1 gegen Sturm im November 2011. Schick hatte die lange drückend überlegenen Gäste zwar in Führung gebracht (24.), Wallner (63.) und Rakowitz (68.) gelang aber noch die Wende.
In der Anfangsphase hatte vor 5.000 Zuschauern wenig auf einen Erfolg der Gastgeber hingedeutet. Ein von Tischler parierter Offenbacher-Weitschuss (12.) bedeutete für lange Zeit die einzige gefährliche Aktion der Wiener Neustädter.
Die Admira machte erstmals in der 14. Minute auf sich aufmerksam, als Wallner nach einem Querpass von Schick gerade noch vor dem einschussbereiten Schwab rettete. Im Zuge des darauffolgenden Corners musste Siebenhandl bei einem Kopfball von Pöllhuber sein ganzes Können aufbieten, in der 22. Minute war der Neustädter Goalie dann chancenlos: Schick drosch den Ball aus rund 25 Metern genau ins Kreuzeck - das Traumtor hatte jedoch einen Schönheitsfehler, denn die Vorlage hatte Ouedraogo offensichtlich aus knapper Abseitsposition geleistet.
Mit der Führung im Rücken übernahm die Admira vollends das Kommando, ging aber mit den Chancen zu leichtfertig um. Bei einem Ouedraogo-Roller klärte Martschinko vor dem leeren Tor (33.), Schick schoss aus aussichtsreicher Position daneben (42.) und scheiterte ebenso an Siebenhandl (47.) wie Sabitzer (49.). Ouedrago bugsierte den Ball aus kurzer Distanz weit über die Latte (56.).
Die mangelnde Effizienz sollte sich rächen. Entgegen dem Spielverlauf glückte Wallner in der 63. Minute mit der Brust nach einem Corner das 1:1, und plötzlich witterte die davor in allen Belangen unterlegene Pfeifenberger-Truppe die Siegchance.
Die Admira hingegen wurde nervös und zeigte sich in der Defensive anfällig - vor allem beim zweiten Treffer der Hausherren: Nach einem weiten Pass landete der Ball bei Fröschl, dessen Schuss von Tischer gerade noch pariert wurde. Doch Rakowitz stand goldrichtig und netzte zum 2:1 ein (68.).
Danach setzte die Admira alles auf eine Karte, brachte aber nichts Konstruktives mehr zustande, womit die Südstädter erstmals seit fünf Partien wieder eine Niederlage kassierten und zum ersten Mal in der Bundesliga gegen Wiener Neustadt verloren. Die Hausherren wiederum landeten den erst zweiten Erfolg in den jüngsten 25 Liga-Matches und liegen weiterhin vier Punkte vor Schlusslicht Wacker Innsbruck.
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Sturm: Keine Tore gegen Mattersburg
Sturm Graz ist am Samstag in der 12. Runde der Fußball-Bundesliga erfolglos gegen eine Mattersburger Abwehrmauer angelaufen. Die Grazer dominierten das Spiel, mussten sich vor 11.815 Zuschauern aber mit einem torlosen Remis begnügen. Für Sturm war es das vierte sieglose Spiel in Folge, für Mattersburg der zweite Punkt aus den jüngsten sechs Partien.
Vor den Augen von Eishockey-Star Thomas Vanek machte Sturm das Spiel, allerdings war meist am Strafraum Endstation. Denn Mattersburg stand wie erwartet tief und vor allem gut organisiert. Die Grazer fanden kein Mittel, diesen Riegel zu knacken. Ein Madl-Schuss in der 35. Minute war da die beste Chance der Heimischen in der ersten Halbzeit.
Auf der anderen Seite tauchte Patrick Bürger dreimal gefährlich vor dem Tor von Johannes Focher, der neuerlich gegenüber ÖFB-Teamtorhüter Christian Gratzei den Vorzug erhalten hatte, auf. Zwei Kopfbälle der Mattersburger Solospitze (14., 20.) und ein Schuss aus spitzem Winkel (39.) verfehlten aber das Ziel.
Nach der Pause drängte Sturm noch mehr auf den erlösenden Treffer, der aber nicht fallen wollte. Die größte Chance vergab Imre Szabics, der in der 54. Minute aus kurzer Distanz nicht richtig an den Ball kam. Martin Rodler konnte vor der Linie klären. Mattersburg kam in der 76. Minute einem Tor am nächsten, ein Schuss von Thorsten Röcher fiel aber zu schwach aus. Damit ist Mattersburg weiter seit Mai 2006 in Graz ohne Sieg.
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Kirchler startet mit einem Sieg in Innsbruck
Roland Kirchler hat dem FC Wacker Innsbruck neues Leben eingehaucht. Das Tabellenschlusslicht der Fußball-Bundesliga kehrte beim Debüt des neuen Trainers mit einem hart erkämpften 1:0 (1:0) gegen Ried auf die Siegerstraße zurück. Sieben Ligaspiele in Folge hatten die Tiroler zuletzt verloren. Das Goldtor erzielte Marcel Schreter kurz vor der Pause (41.). Die Innsbrucker brachten die Führung im Finish mit zehn Mann über die Zeit.
"Ich bin kein Wunderwuzzi", hatte Kirchler noch vor seiner Trainerpremiere in der höchsten Spielklasse betont. Die 42-Jährige überraschte mit Youngster Alexander Fröschl rechts im Mittelfeld. Im Zentrum ersetzte der ebenfalls erst 20-jährige Simon Piesinger den gesperrten Kapitän Tomas Abraham. Roman Wallner erhielt im Sturm Schreter zur Seite gestellt - mit Erfolg. Der langjährige Wacker-Profi traf nach einem langem Freistoß, den ihm Piesinger per Kopf perfekt serviert hatte.
Bis dahin hatten die 4.750 Zuschauer auf dem Tivoli eine ausgeglichene, aber spielerisch wenig berauschende Partie gesehen. Ried-Trainer Heinz Fuchsbichler setzte wie erwartet erneut auf das im Innviertel lange erfolgreiche 3-3-3-1-System mit ausschließlich Österreichern in der Startformation. Im Tor ersetzte Wolfgang Schober den am Rücken blessierten Thomas Gebauer, war beim Gegentor aber machtlos. Gebauer, erst vor zehn Tagen eingebürgert, hatte sich im Training zwei Wirbel verschoben.
Fröschl und Wallner prüften Schober jeweils am kurzen Eck (17., 42.). Auf der Gegenseite musste Wacker-Keeper Szabolcs Safar bei einem Kopfball von Rene Gartler nach einem Eckball all sein Können aufbieten (23.). Nach Seitenwechsel erhöhten die Rieder die Schlagzahl. Robert Zulj brachte den Ball aber ebenso nicht im Tor unter (47.) wie Marco Meilinger, der Safar nicht überlistete (57.).
Die Tiroler retteten sich in numerischer Unterlegenheit über die Zeit. Schreter hatte im Konter die Chance zur Vorentscheidung ausgelassen (67.). Der kurz zuvor eingewechselte Daniel Schütz sah dann für ein eher gelbwürdiges Foul an Rene Gartler eine sehr harte Rote Karte (82.). Safar hielt den Sieg bei Kopfbällen von Zulj (85.) und Markus Grössinger (86.) mit sensationellen Reflexen fest.
Wacker holte damit erst zum zweiten Mal in dieser Saison nach einem 2:1-Heimsieg gegen Mattersburg Mitte August Punkte, spielte erstmals nach saisonübergreifend 16 Ligaspielen zu Null. In den kommenden Wochen warten Auswärtsspiele bei den unmittelbar vor ihnen platzierten Konkurrenten Mattersburg und Wr. Neustadt auf die Tiroler. Vier Punkte fehlen ihnen weiterhin auf den Vorletzten Wr. Neustadt. Die Rieder sind weiter Sechster.