Wiener schon jetzt Herbstmeister. Und: Ried - Salzburg 3:1, Wr. Neustadt - WAC 2:1.
Austria Wien hat vor dem großen Bundesliga-Schlager am kommenden Sonntag gegen Red Bull Salzburg die Nase klar vorn. Am Samstag feierte der Spitzenreiter in der 17. Runde gegen Nachzügler Mattersburg zu Hause einen recht mühsam erarbeiteten aber letztlich klaren und verdienten 3:1 (1:1)-Erfolg und liegt dank des sechsten Dreipunkters en suite nun sogar fünf Punkte vor den "Bullen", die in Ried mit 1:3 verloren. Die Austria ist damit bereits Herbstmeister.
Mann des Abends am Verteilerkreis war einmal mehr Goalgetter Philipp Hosiner, der zwar einen Elfer verschoss (71.), sich aber dennoch zweimal in die Trefferliste eintrug (15., 73.) und nun bei 17 Saisontoren hält. Martin Rodler hatte für die Gäste vor der Pause ausgeglichen (37.), ehe Alexander Gorgon mit dem Elfer-Nachschuss den Leader auf die Siegerstraße zurückbrachte. Gegen die ab diesem Zeitpunkt dezimierten Burgenländer setzte die Austria ihren Torreigen fort und erzielte bereits zum fünften Mal in Serie zumindest drei Treffer.
Austria-Coach Stöger schonte den an der Zehe lädierten Jun, Stankovic übernahm seinen Part. Und Alexander Grünwald, zuletzt immer in der Jokerrolle, schien aufgrund einer Zerrung auch diesmal nicht in der Startelf auf.
Im ersten Saisonduell mit Mattersburg hatte Hosiner nur fünf Minuten benötigt, diesmal klingelte es "erst" nach fast einer Viertelstunde im Kasten der Gäste: Der Burgenländer spritzte in einen verunglückten Rückpass Rodlers, Goalie Borentisch zögerte, den Pressball mit Hosiner versenkte der Goalgetter schließlich. Mit dem Lohn für den Anfangselan und die folgende Dominanz ging Violett aber fahrlässig um. Chancen blieben aus, Mattersburg, bis dahin völlig harmlos, kam prompt noch vor der Pause zum - vermeidbaren - Ausgleich: Nach Eckball und Fallrückzieher-Weiterleitung durch Domoraud setzte Rodler den Ball aus Kurzdistanz ins Netz.
Eine Mutinjektion für die Gäste, die angeführt von Ilco Naumoski der Austria ab diesem Zeitpunkt und also auch in der zweiten Hälfte einen phasenweise recht offenen Kampf lieferten, nun auch mehrmals einigermaßen gefährlich vorne auftauchten. Die Austria ihrerseits wirkte bemühter, tat sich gegen die dichten Abwehrreihen aber nicht leicht. Simkovic (52./knapp am Tor vorbei) und zwei aussichtsreiche aber abgeblockte Schüsse von Stankovic (62.) und Rogulj (67.) blieben vorerst die besten Chancen.
Durchaus passend, dass man erst durch einen Elfer auf die Siegerstraße zurückfand, den Rath mit einem Handspiel verursachte - und dafür auch Rot sah (70.). Hosiner scheiterte zwar erst an Borenitsch, Gorgon war aber im Nachschuss zur Stelle. Der Bann war gebrochen, nur zwei Minuten später machte Hosiner seinen Lapsus gut und erhöhte nach Zusammenspiel mit dem eingewechselten Kienast auf 3:1.
Die Partie war gelaufen, Mattersburg-Coach Lederer bereits auf die Tribüne verbannt (72.). Kleiner Wermutstropfen aus Sicht der Austria waren die späte Gelbe Karte für Innenverteidiger Rogulj bzw. Gelb-Rot für Holland, die damit in Salzburg fehlen.
Fußball-tipp3-Bundesliga (17. Runde): FK Austria Wien - SV Mattersburg Endstand 3:1 (1:1). Generali-Arena, 8.753, SR Hameter.
Torfolge:
- 1:0 (15.) Hosiner
- 1:1 (37.) Rodler
- 2:1 (71.) Gorgon (Elfer-Nachschuss)
- 3:1 (73.) Hosiner
Austria: Lindner - Koch, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Mader (57. Kienast), Holland, Simkovic (68. Vrsic) - Gorgon, Hosiner, Stankovic (81. Murg)
Mattersburg: Borenitsch - Farkas, Rodler, Mravac, Rath - Höller, Prietl, Steiner, Röcher - Naumoski (74. Lovin) - Domoraud (67. Klemen)
Rote Karte: Rath (70./Handspiel im Strafraum)
Gelb-Rot: Holland (89.)
Gelbe Karten: Suttner, Rogulj bzw. Naumoski, Höller, Domoraud, Mravac
Die Besten: Hosiner, Holland bzw. Naumoski
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Ried bezwingt Salzburg
Red Bull Salzburg hat im Kampf um den Winterkönig-Titel in der Fußball-Bundesliga einen großen Rückschlag erlitten. Der Titelverteidiger unterlag am Samstag in der 17. Runde auswärts der SV Ried mit 1:3 (1:1) und hat nun vor dem direkten Duell im eigenen Stadion mit Tabellenführer Austria am 2. Dezember bereits fünf Punkte Rückstand auf die Wiener.
Georg Teigl bescherte den Salzburgern mit dem schnellen 1:0 (5.) einen Start nach Maß, Clemens Walch (32.), Markus Hammerer (76.) und Anel Hadzic (92./Foulelfmeter) drehten die Partie vor 5.900 Zuschauern in der Keine-Sorgen-Arena aber noch zugunsten der Innviertler, die den ersten Sieg im direkten Duell seit 25. Juli 2009 (1:0) feierten. Für die Salzburger war es die erste Niederlage nach zuletzt drei Zu-Null-Erfolgen in Serie.
Salzburg-Trainer Roger Schmidt musste sein Team im Gegensatz zu den jüngsten drei Spielen erstmals umbauen, für die verletzten Rodnei, Kevin Kampl und Jonathan Soriano rückten Martin Hinteregger, Teigl und Havard Nielsen in die Startformation. Bei den Riedern gab es auch Veränderungen, Andreas Schicker und Nacho rückten in die Mannschaft.
Die Salzburger starteten fulminant, machten gleich zu Beginn ihre Ambitionen auf den vierten Erfolg in Serie deutlich. Bei einem Nielsen-Schuss konnte Ried-Goalie Thomas Gebauer gerade noch mit einer Fußabwehr retten (3.). Zwei Minuten später war die "Bullen"-Führung aber schon perfekt. Nach weitem Schiemer-Pass schlug ein Klärungsversuch von Jan Marc Riegler fehl und der schnelle Teigl traf durch die Beine von Gebauer zum 1:0 (5.). Der 21-Jährige hatte zuletzt auch beim 2:0-Heimsieg gegen Wacker Innsbruck getroffen.
Die "Bullen" waren spielerisch besser, dominierten das Geschehen, völlig überraschend wurde es aber wieder spannend. Nach schöner Meilinger-Vorarbeit traf der diesmal für den erkrankten Rene Gartler als Solospitze aufgebotene Walch aus 18 Metern gefühlvoll über Alexander Walke hinweg ins Eck. Es war der vierte Saisontreffer für den Ex-Deutschland-Legionär, der diesen mit einem Salto feierte.
Die Partie war plötzlich wieder völlig offen, Ried jetzt richtig im Spiel und das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Ein Zulj-Hammer aus 30 Metern landete an der Latte (53.). In einer packenden, temporeichen letzten halben Stunde spielten beide Teams nach vorne, die Salzburger waren dem Sieg vorerst deutlich näher. Eine abgerissene Teigl-Flanke wurde von Gebauer an die Latte abgewehrt (65.), zudem scheiterte der Offensivspieler alleinstehend vor Gebauer am Ried-Tormann (71.).
Die über den Kampf ins Spiel gekommenen Rieder hatten aber das bessere Ende. Gerhard Schweitzer hatte ein "Goldenes Händchen", denn nach einem Konter eines Konters gab Nacho zur Mitte und der drei Minuten zuvor eingewechselte Hammerer musste den Ball nur mehr über die Linie drücken (76.). Dem noch nicht genug, verwandelte der von Christoph Leitgeb gefoulte Hadzic einen Elfmeter selbst zum 3:1-Endstand (92.). Der dritte Heimsieg in Serie der in dieser Saison gegen Salzburg noch unbesiegten Oberösterreicher war damit endgültig perfekt.
Für Rieds Interimstrainer Schweitzer könnte es eventuell schon das letzte Spiel als hauptverantwortlicher Coach gewesen sein. Ried-Manager Stefan Reiter kündigte an, dass eventuell schon auf einer Vorstandssitzung Mitte nächster Woche eine Nachfolge-Entscheidung getroffen werden könnte. "Es hat einige sehr interessante Gespräche gegeben", sagte Reiter. Darunter könnte auch Heinz Hochhauser gewesen sein. "Über seine Qualitäten braucht man nicht reden", meinte Reiter. Für die Fans ist jedenfalls klar wer es nicht werden soll - Georg Zellhofer kam auf einem Transparent nicht gut weg.
Fußball-Bundesliga (17. Runde): SV Ried - Red Bull Salzburg Endstand 3:1 (1:1). Keine-Sorgen-Arena, 5.900, SR Grobelnik.
Torfolge:
- 0:1 ( 5.) Teigl
- 1:1 (32.) Walch
- 2:1 (76.) Hammerer
- 3:1 (92.) Hadzic (Elfmeter)
Ried: Gebauer - Ziegl, Reifeltshammer, Riegler - Trauner, Hadzic, A. Schicker - Nacho (90. Grössinger), Zulj, Meilinger (93. Schreiner) - Walch (73. Hammerer)
Salzburg: Walke - Klein, Schiemer, Hinteregger, Ulmer - Ilsanker (79. Maierhofer) - Teigl, Leitgeb, Berisha (63. Mendes), Nielsen - Mane (64. Lazaro)
Gelbe Karten: Walch, Hammerer, Nacho bzw. Ilsanker, Schiemer, Leitgeb
Die Besten: Zulj, Reifeltshammer, Walch bzw. Leitgeb, Schiemer
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Wr. Neustadt siegt über WAC
Der SC Wiener Neustadt hat die Rote Laterne der Fußball-Bundesliga wieder abgegeben. Die Niederösterreicher feierten am Samstag dank Treffern von Offenbacher (64./Elfmeter) und Tadic (68.) beziehungsweise Liendl (76./Elfmeter) einen 2:1-(0:0)-Heimsieg über den WAC und liegen damit nach der 17. Runde einen Punkt vor Wacker Innsbruck.
Der Erfolg der Gastgeber war hochverdient: Die Pfeifenberger-Truppe tat weit mehr für das Spiel als die völlig harmlosen Kärntner, die - vom Ehrentreffer abgesehen - in der gesamten Partie keine einzige echte Torchance vorfanden.
Vor allem vor der Pause bewegte sich das Niveau der Partie auf äußerst niedrigem Level, halbwegs gefährlich wurde es nur im WAC-Strafraum bei Schüssen von Hofbauer (14.) und Pollhammer (37.) sowie einem Kopfball von Ramsebner (20.). Nach dem Seitenwechsel konnte sich Dobnik in der 51. Minute bei einem Schuss von Offenbacher auszeichnen, verschuldete aber 13 Minuten später nach einer Attacke an Ramsebner einen Strafstoß, der von Offenbacher verwandelt wurde.
In der 68. Minute erhöhten die Niederösterreicher auf 2:0, als Tadic einen Weitschuss von Pollhammer mit der Ferse entscheidend abfälschte. Damit war die Partie allerdings noch nicht gelaufen, denn Schiedsrichter Ouschan sprach dem WAC nach einem Foul von Wallner an Rivera einen Elfmeter zu, den Liendl verwertete (76.).
Danach versuchten die Gäste, mit der Brechstange zu einem Punkt zu kommen, spielten aber keine zwingende Chance mehr heraus - im Gegensatz zu den Wiener Neustädtern, die dem dritten Tor näher waren als der WAC dem Ausgleich. Damit revanchierten sich die Niederösterreicher für das 0:6 im ersten Saisonduell in Wolfsberg Mitte September, beendeten ihre drei Partien andauernde Torflaute und fuhren nach vier Niederlagen in Folge wieder drei Punkte ein.
Fußball-tipp3-Bundesliga (17. Runde): SC Wiener Neustadt - WAC Endstand 2:1 (0:0). Stadion Wiener Neustadt, 1.500 (richtig), SR Ouschan.
Tore:
- 1:0 (64.) Offenbacher (Elfmeter)
- 2:0 (68.) Tadic
- 2:1 (76.) Liendl (Elfmeter)
Wr. Neustadt: Siebenhandl - Mimm, Ramsebner, M. Wallner, Martschinko - Piermayr, Hlinka - Pollhammer (88. D. Wolf), Offenbacher (74. Fröschl), Hofbauer - Tadic (82. Friesenbichler)
WAC: Dobnik - Baldauf, Sollbauer, Solano, Suppan - Polverino - Kerhe (77. Zakany), Liendl, De Paula (58. Kröpfl) - Topcagic, Falk (58. Rivera)
Gelbe Karten: Martschinko, Offenbacher, Wolf bzw. Solano, Dobnik, Polverino
Die Besten: Ramsebner, Hlinka, Offenbacher bzw. Polverino