Neue Attacken

Haben Schiris über Titel entschieden?

11.05.2010

Im Sommer gibt es Nachschulungen für "Tomaten-Schiedsrichter"!

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Salzburg fühlt sich um den Titel betrogen. Trainer Huub Stevens sagt: „Unvorstellbar, wenn das in einem anderen Stadion in letzter Sekunde passiert. Dann will ich nicht in der Haut des Schiedsrichters stecken. Unser Publikum hat sich toll verhalten!“ Bullen-Sportchef Dietmar Beiersdorfer hält an seiner Meinung fest: „Als ich nach Salzburg gekommen bin, habe ich gehört, dass die Klubs aus Wien bevorzugt werden. Die Einschätzung ist nicht so falsch!“

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Austria-Keeper Lindner: „Tchoyi hat mich irritiert“
Referee Dietmar Drabek entschied beim Kopfballtor von Rabiu Afolabi auf Abseits. Schiri-Assistent Andreas Feichtinger hatte die Fahne oben. Doch: Es war Somen Tchoyi, der im Abseits stand. Beiersdorfer: „Bis zum Gaisberg hat man das gesehen – eine krasse Fehlentscheidung!“

Schiedsrichter-Boss DDr. Kapl stellte sich aber hinter Feichtinger und Drabek: „Man kann da nicht von eindeutiger Fehlentscheidung sprechen. Die Situation ist schwer zu beurteilen. Tchoyi hat sich auf jeden Fall bewegt.“ Für den Schiedsrichter-Ausschuss-Vorsitzenden Johann Hantschk wurde der Treffer zu Recht nicht gegeben: „Unstrittigerweise ist Tchoyi bei der Freistoßausführung im Abseits gestanden und hat von dort aus versucht, den Ball zu köpfeln.“ In diesem Zusammenhang wird wieder einmal der Ruf nach modernen Video-Beweisen laut.

Strafsenat vertagt Stevens-Urteil
Unabhängig davon vertagte der Bundesliga-Strafsenat die Entscheidungen gegen Stevens und Verteidiger Milan Dudic, die beim 0:1 zu heftig protestiert hatten.

Auch die vielen Fehlentscheidungen dieser Saison werden ein Nachspiel haben. Kapl gibt offen zu: „Die Schiedsrichter hatten leider Hänger. Es werden Nachschulungen nötig sein. Die fallen intensiv aus.“ Für den Titelkampf aber zu spät!

Holt Stevens der Titelfluch ein?
Immer wieder wird Huub Stevens auf den 19. Mai 2001 angesprochen. Da war er zwischen 17.15 und 17.20 Uhr mit Schalke deutscher Meister – aber eben nur für knapp fünf Minuten. Dann erzielten die Bayern in Hamburg den Ausgleich und entrissen Huub die Schale.

Das Drama: Mitarbeiter des TV-Senders Premiere hatten voreilig das Ende in Hamburg verkündet. Die Fans von Schalke stürmten den Rasen, feierten bereits den Titelgewinn. Und dann? Entsetzen, Tränen, Leere. Ein Albtraum. Wie ein Horror-Film, aus dem es kein Erwachen gibt.

"Kein Thema mehr"
Stevens sagt fast trotzig: „Das ist kein Thema mehr für mich. Schon lange nicht mehr. Ich denke nicht mehr daran, träume auch nicht mehr davon und kann gut schlafen. Es ist eine ganz andere Situation gewesen. Ich habe damals auch noch nicht gefeiert wie andere, weil ich in der Kabine gesessen bin und da gesehen habe, dass das Spiel in Hamburg noch läuft.“

Angeschlagen
Nach dem 0:1 gegen die Austria war der Bullen-Trainer aber sichtlich angeschlagen. Schnappt ihm jetzt die Austria in letzter Sekunde den Titel vor der Nase weg? Stevens: „Ich habe immer betont, dass wir noch nicht durch sind. Ich habe meine Spieler gewarnt, offenbar jedoch gegen eine Wand geredet. Trotzdem: Wir sind einen Punkt vor der Austria!“

Doch Huub ahnt: Nur wenn er Meister wird, ist das „Schalke-Trauma“ überwunden!

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