Zwei Tore innerhalb einer Minute legten die Grundlage für den Sieg.
Vizemeister Red Bull Salzburg hat am Sonntagnachmittag zum Abschluss der vierten Fußball-Bundesliga-Runde einen verdienten 3:1-(3:1)-Sieg bei Cupsieger Ried gefeiert. Treffer der Brasilianer Leonardo (7.) und Alan (31.) sowie ein Eigentor von Karner (8.) sorgten für eine Fortsetzung der Erfolgsserien der "Roten Bullen", die nun mit zehn Punkten je drei Zähler vor Austria, Rapid und Aufsteiger Admira an der Tabellenspitze stehen, während Ried weiterhin nur bei zwei Punkten hält und Letzter ist.
Stolze Serie
Salzburg ist nun saisonübergreifend schon seit zehn Meisterschaftsspielen bzw. insgesamt 15 Partien (mit Europa-League-Qualifikation und Cup) ungeschlagen und hat die jüngsten neun Auswärtsspiele allesamt gewonnen. Die bisher letzte Niederlage der Mozartstädter in der Fremde datiert vom 26. Februar dieses Jahres, als sie in Wiener Neustadt 0:1 verloren. Die Rieder, die ihre erste Heimniederlage seit dem 1:3 gegen Mattersburg am 23. Oktober 2010 zur Kenntnis nehmen mussten, haben dagegen in dieser Saison nur das Europa-League-Quali-Heimspiel gegen Bröndby (2:0) und im Cup beim Regionalligisten Gratkorn (3:0) gewonnen.
Eindhoven-Spion
Die 6.200 Zuschauer, unter ihnen auch Erik ten Hag, Co-Trainer von Rieds Europa-League-Play-off-Gegner PSV Eindhoven, bekamen von Beginn weg eine flotte Partie geboten. So prüfte Mader Salzburg-Schlussmann Gustafsson erstmals nach 23 Sekunden. Danach waren die Gäste klar tonangebend. Einen Cziommer-Weitschuss drehte Ried-Goalie Gebauer über die Latte, wenige Sekunden später landete ein Leonardo-Schuss an der Innenstange (beide 3.). Im Gegenzug zeichnete sich Gustafsson erneut bei einem Royer-Schuss aus (4.).
Frühe Tore
In Minute sieben verlor Hinum den Ball an Svento, der quer auf Leonardo ablegte. Der Brasilianer ließ mit einem kurzen Haken Innenverteidiger Riegler aussteigen und stellte mit einem perfekten Linksschuss aus dem Fußgelenk auf 0:1, es war sein erster Liga-Treffer. Wenig später hieß es schon 0:2: Nach einem Allerwelts-Rückpass von Karner "rasierte" Gebauer den Ball nur und musste diesen nach seinem schwerwiegenden Patzer erneut aus den Maschen fischen (8.).
Ried glückte aber durch einen satten, aufgesetzten Weitschuss von Florian Mader der schnelle Anschlusstreffer, der das erste Meisterschaftsgegentor für Salzburg in dieser Saison bedeutete (14.). Bei einem Lexa-Schuss war Gustafsson dann wieder auf dem Posten (24.), ehe auch dem schwedischen Salzburg-Kapitän ein schwerer Schnitzer unterlief, als er bei einer Carril-Flanke daneben griff. Ried-Solospitze Guillem war jedoch nicht in der Lage, die kurzzeitige Verwirrung zu nützen, und Rechtsverteidiger Schwegler schoss den Ball aus der Gefahrenzone (29.).
Alan sorgt für die Entscheidung
Anstelle des Ausgleichs fiel auf der Gegenseite das 1:3: Abwehrchef Reifeltshammer verlor den Ball an Alan, der Gebauer mit seinem Rechtsschuss von der Strafraumgrenze keine Chance ließ. Damit traf der Brasilianer, der sein Tor seinem ehemaligen Salzburg-Sturmkollegen Joaquin Boghossian widmete, zum achten Mal en suite in einem Auswärtsmatch (31.). Wallner hätte vor der Pause sogar noch auf 4:1 erhöhen können, kam aber bei einem Svento-Stanglpass um Sekundenbruchteile zu spät (37.).
Nach dem Wechsel sorgte erst ein Zweikampf von Hadzic mit Alan für Aufregung (58.). Der Ried-Spieler foulte den Südamerikaner, der sich zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde (59.). Danach nahm die Partie wieder kurzzeitig Fahrt auf, als Leonardo nach einem tollen Solo erst an Gebauer scheiterte (62.). Auf der Gegenseite landete nach einem Corner ein wuchtiger Reifeltshammer-Kopfball an der Latte (64.), es sollte die letzte große Torchance der Partie bleiben. Die Salzburger verstanden es auch in Unterzahl, den Vorsprung sicher ins Trockene zu bringen.
Cziommer verletzt
Im Finish musste "Leitbulle" Simon Cziommer mit einer Verletzung am linken Fuß vom Platz getragen werden, wodurch sich die ohnehin schon extrem angespannte Personalsituation bei den Salzburgern weiter verschärfte (85.). Die erste Diagnose lautete Mittelfußprellung, womit Salzburg-Trainer Ricardo Moniz im Europa-League-Play-off-Hinspiel am Donnerstag in Nikosia wohl auf den deutschen Mittelfeldspieler wird verzichten müssen.
SV Josko Ried - Red Bull Salzburg 1:3 (1:3)
Ried, Keine-Sorgen-Arena, 6.200 Zuschauer, SR Alexander Harkam
Torfolge: 0:1 ( 7.) Leonardo, 0:2 ( 8.) Karner (Eigentor), 1:2 (14.) Mader, 1:3 (31.) Alan
Ried: Gebauer - Karner (73. Zulj), Reifeltshammer, Riegler - Hinum, Mader, Hadzic - Lexa, Carril, Royer (46. Nacho) - Guillem (65. Hammerer)
Salzburg: Gustafsson - Schwegler (56. Hierländer), Lindgren, Hinteregger, Ulmer - Leonardo, Leitgeb, Cziommer (86. Chema Anton), Svento - Alan, Wallner (70. Teigl)
Gelb-Rote Karte: Alan (59./Unsportlich- und Tätlichkeit)
Gelbe Karten: Guillem, Hadzic, Lexa, Mader bzw. Leonardo, Leitgeb