Späte Tore von Nuhiu und Drazan retten den Hütteldorfern drei Punkte.
Der SK Rapid ist dank eines Last-Minute-Auswärtssieges am Samstag gegen den SC Wiener Neustadt zumindest bis Sonntag alleiniger Tabellenführer. Nachdem schon alles auf ein 0:0 hingedeutet hatte, schlug der Fußball-Rekordmeister in der 92. Minute durch Nuhiu und in der 94. Minute durch Drazan zu und hält damit nach zwei Runden bei sechs Punkten und zwei 2:0-Siegen.
Nuhiu, der schon zum Auftakt gegen die Admira getroffen hatte, erlöste die Gäste per Kopf nach einer Hofmann-Flanke, zwei Minuten später gewann Drazan bei einem Konter einen Pressball mit Neustadt-Goalie Siebenhandl und sorgte für das 2:0.
Davor hatten die rund 6.100 Zuschauer bei kühlen Temperaturen einen lauen Sommerkick gesehen. Die triste Stimmung wurde auch dadurch verstärkt, dass die zahlreich nach Wiener Neustadt gereisten Rapid-Fans auf eine lautstarke Unterstützung ihres Teams verzichteten, um ihren Unmut über die Club-Maßnahmen nach dem Derby-Platzsturm zum Ausdruck zu bringen.
Dennoch präsentierten sich die Gäste von Beginn an als stärkere Mannschaft. Trainer Peter Schöttel hatte an seiner alten Wirkungsstätte etwas überraschend Gartler und Nuhiu im Angriff aufgeboten. Katzer agierte rechts in der Viererkette und hatte in der 8. Minute die erste gute Chance des Spiels, köpfelte nach Hofmann-Eckball aber knapp daneben (8.). Nuhiu (11.), Hofmann (12.) und vor allem Gartler (18.) vergaben weitere Möglichkeiten für die Grün-Weißen.
Die gefährlichste Aktion in der ersten Hälfte spielte sich aber im Rapid-Strafraum ab. Nach einem Eckball kam Lindner zwei Meter vor dem Tor zum Ball, doch sein Schussversuch missglückte völlig.
Nach dem Seitenwechsel blieben die Hütteldorfer tonangebend, kamen vorerst aber nicht zu zwingenden Chancen. Magere Ausbeute waren zunächst ein Nuhiu-Fehlschuss (48.) sowie ein Alar-Weitschuss (56.) und ein Drazan-Freistoß (88.), die beide von Siebenhandl gebändigt wurden. Erst im Finish glückte der erste Sieg in Wiener Neustadt nach drei erfolglosen Versuchen und der erste Saison-Auswärts-Auftaktsieg seit 2005.
Nächste Seite: Admira macht ersten Punkt
Admira macht ersten Punkt
Fußball-Bundesliga-Aufsteiger Admira hat sich am Samstagabend im ersten Heimspiel der neuen Saison mit einem 1:1 (0:0) gegen den Kapfenberger SV 1919 zufriedengeben müssen. Der Tscheche Patrik Jezek, der in seinem 300. Bundesliga-Match einen Foulelfer in der 78. Minute sicher verwandelte, brachte die Niederösterreicher zwar in Führung, doch "Joker" Michal Ordos gelang in der 92. Minute noch der Ausgleich für die Steirer. Für beide Teams war es der erste Punkt nach den Auftaktniederlagen in der Vorwoche.
Die Admira war von Beginn weg die offensivere und gefährlichere Mannschaft, hatte aber Pech im Abschluss. So ging etwa ein Kopfball von Benjamin Sulimani nach Ouedraogo-Flanke knapp über die Latte (16.), die bei einem Schwab-Schuss nach Sulimani-Pass für den geschlagenen KSV-Keeper Wolf rettete (30.). Daneben gab es noch eine ganze Reihe vielversprechender Angriffe der Südstädter, bei denen aber der letzte Pass nicht kam. Die Gäste hatten dagegen in Hälfte eins nur Halbchancen, wobei immer Solo-Stürmer Michael Gregoritsch seine Beine im Spiel hatte.
Nach der Pause verfehlten zwei Jezek-Distanzschüsse (47., 49./Freistoß) ihr Ziel nur knapp. Admira-Goalie Berger hatte erst nach einer knappen Stunde etwas zu tun, als es nach einem Angriff von Felfernig und Micic-Schuss brenzlig wurde (60.). Danach kamen die Kapfenberger zwar etwas auf, aber ohne eine zwingende Torchance zu haben. Auf der Gegenseite ertönte in Minute 76 der Elferpfiff, als Sulimani nach einem Schwab-Lochpass im Strafraum von KSV-Verteidiger Schönberger niedergerissen worden war. Diese Chance ließ sich Jezek nicht entgehen.
Nach diesem Rückstand waren die Gäste gezwungen, mehr für die Offensive zu machen, Trainer Werner Gregoritsch brachte deshalb in der 82. Minute Ordos und Stürmer Marc Sand. Zunächst stand aber Kapfenbergs Schlussmann Wolf, der sich bei Fernschüssen von Jezek und Toth (beide 85.) auszeichnete, im Mittelpunkt. Im Finish kamen jedoch die Steirer immer mehr auf und durch einen Kopfball von Ordos nach einer Freistoßflanke von Micic, bei der Admira-Tormann Berger zum wiederholten Mal an diesem Abend keine gute Figur machte, noch zum Ausgleich.
Nächste Seite: Sturm nur Remis gegen Mattersburg
Meister Sturm nur Remis gegen Mattersburg
Der Fehlstart von Fußball-Meister SK Sturm Graz in der neuen Bundesliga-Saison ist seit Samstag endgültig perfekt. Der Titelverteidiger kam im ersten Heimspiel gegen den SV Mattersburg vor 8.431 Zuschauern in der UPC-Arena nicht über ein schmeichelhaftes 2:2-(1:1)-Remis hinaus und ist damit nach dem 1:1 zum Auftakt in Ried weiter sieglos. Für die Truppe von Coach Franco Foda war es auch eine ziemlich misslungene Generalprobe vor dem Drittrunden-Qualifikations-Hinspiel zur Champions League am Dienstagabend in Tiflis gegen Georgiens Meister FC Sestaponi.
Roman Kienast hatte die nur in der Anfangsphase überzeugenden Grazer in Front geschossen (12.). Nach Toren des überragenden Patrick Bürger (21.) und Manuel Seidl (46.) und einer Gelb-Roten Karte für Sturms Giorgi Popchadse (69./Foul) deutete vieles auf den ersten Mattersburg-Sieg in Graz seit dem 13. Mai 2006 hin. Doch Samir Muratovic betrieb mit einem verwandelten Foulelfmeter (82.) zum 2:2 noch Schadensbegrenzung für den Meister, der gegen Mattersburg nun schon seit 18 Partien ungeschlagen ist. Mattersburgs Ivan Parlov sah in der 92. Minute die Rote Karte.
Franco Foda rotierte im Hinblick auf das bevorstehende Champions-League-Quali-Spiel, brachte Ehrenreich und Haas für die angeschlagenen Standfest und Szabics in der Startformation. Zudem begannen im Gegensatz zur 2:3-Niederlage gegen Videoton am Mittwochabend der Georgier Popchadse (für den in Ungarn enttäuschenden Pürcher) als einziger Ausländer sowie der junge Kainz (für Wolf) und Kienast (für Muratovic). Die am Donnerstag verpflichteten Milan Dudic und Darko Bodul saßen vorerst nur als Zuschauer auf der Tribüne.
Die Grazer übernahmen in ihrem ersten Meisterschaftsheimspiel auf einem aufgrund der Nachwirkungen der American-Football-WM holprigen Terrain vom Start weg das Kommando. Kienast, der schon nach fünf Minuten einen Heber knapp über das Tor gesetzt hatte, sorgte für einen Start nach Maß. Nach einem Kainz-Zuspiel waren sich Mravac und Goalie Borenitsch uneinig und der Sturm-Angreifer hatte keine Mühe zu vollenden (12.). Damit hatten die Gastgeber ausgenommen von einem Linksschuss von Koch (20./daneben) ihr Pulver aber verschossen.
Die Burgenländer kamen immer mehr auf, hatten mehr vom Spiel und wurden auch schnell für ihr Engagement belohnt. Nach einem Seidl-Eckball war niemand bei Bürger und der SVM-Stürmer köpfelte unbedrängt zum 1:1 ein (21.). Einmal mehr offenbarte sich Sturms Schwäche in der Abwehr in der laufenden Saison und es sollte nicht die letzte Unachtsamkeit bleiben. Die Steirer hatten es nur dem Schiedsrichterteam zu verdanken, dass es zur Pause noch 1:1 stand.
Ein Abstauber-Tor von Bürger wurde zu Unrecht aberkannt. Bei einer Flanke von Naumoski, die von der Stange vor die Beine von Bürger fiel, soll der Ball über der Grundlinie gewesen sein, was aber der TV-Zeitlupe zufolge nicht der Fall war. Zudem blieb ein Foul von Sturm-Kapitän Feldhofer an Bürger im Strafraum ungeahndet (44.). Bereits zuvor hatte sich Sturm-Goalie Gratzei von einem Bürger-Kopfball nicht überraschen lassen (39.).
In der zweiten Hälfte gab es für die Foda-Schützlinge gleich einmal eine kalte Dusche. Bürger legte zurück auf Seidl, und dessen 25-Meter-Schuss landete unhaltbar für Gratzei genau im Eck (46.). Die Burgenländer strotzten daraufhin nur so vor Selbstvertrauen, verteidigten geschickt und hatten das Spiel voll im Griff.
Die Steirer enttäuschten dagegen großteils und agierten über weite Strecken ideenlos, kamen aber dank eines Fouls von Rodler an "Joker" Weinberger im Strafraum durch einen souverän verwandelten Strafstoß von Muratovic noch zu einem Punktgewinn (82.). Die Leistung der Steirer war auch im vierten Saison-Pflichtspiel durchwachsen, vor allem die Abwehr war extrem anfällig. Dreimal Bürger (70./Latte, 85., 86. ) sowie Mravac und Spuller, dessen abgefälschten Schuss Gratzei glänzend parierte, waren dem 3:2 der Mattersburger sehr nahe, die in der Nachspielzeit Parlov nach einem Foul (92.) verloren.