Tabellenführer Admira gelang trotz Überlegenheit kein Treffer.
Nach der Nullnummer in einem schwachen Niederösterreich-Derby könnte der erste Verfolger Austria mit einem Heimsieg am Sonntag gegen Wacker Innsbruck den Rückstand auf die Admira auf zwei Punkte verringern.
Die Admira ist zwar seit mittlerweile 13 Liga-Partien unbesiegt, auswärts reichte es aber zum vierten Mal in Folge nur zu einem Punkt. Nach Kapfenberg und Mattersburg war es für den Sensations-Aufsteiger in der Fremde schon das dritte 0:0 en suite.
Die Leistung am 30. Juli im ersten Saisonduell, das 3:0 für die Admira endete, bezeichnete Wiener-Neustadt-Trainer Peter Stöger als "grausam", dafür wollten die Blau-Weißen Wiedergutmachung. Die Admira war zwar optisch überlegen, hatte aber auch diesmal Probleme, außerhalb ihrer Südstadt für Gefahr und zündende Ideen zu sorgen.
Die von Michael Madl organisierte, dicht gestaffelte Abwehr der Hausherren stand sicher. Lediglich bei der ersten Aktion des Spiels, einem verunglückten Schuss von Philipp Hosiner, waren Madl und Co. nicht im Bilde (1.). Die Offensive der Wiener Neustädter sprühte zwar ebenfalls nicht vor Kreativität, die besseren Chancen vor der Pause fanden aber die Heimischen vor.
Tomas Simkovic verfehlte aber nach Fehler von Gernot Plassnegger (10.) genauso wie Mario Reiter mit einem Weitschuss (26.) und Christian Ramsebner bei einem Drehschuss aus kurzer Distanz (39.). Bei einer Attacke von Richard Windbichler an Ramsebner hatte die Admira Glück, dass Schiedsrichter Alexander Harkam nicht auf Elfmeter entschied.
Nach dem Wechsel sahen die 3.300 Zuschauer, unter ihnen auch ÖFB-Präsident Leo Windtner, eine deutlich verbesserte und druckvollere Admira. Issiaka Ouedraogo (48., 49.) und Hosiner (54.) hatten die Führung für die Gäste auf dem Fuß. Im Finish tankte sich Patrik Jezek durch, der starke Wiener-Neustadt-Tormann Jörg Siebenhandl verhinderte jedoch den Entscheidungstreffer für den Tabellenführer (81.). In der Nachspielzeit schrammte Hosiner haarscharf an einem Querpass vorbei (93.).
Meinungen zum Spiel
Peter Stöger (Wiener-Neustadt-Trainer): "Vor der Pause wäre für uns mehr drinnen gewesen, da habe ich keinen Unterschied zwischen dem Achten und dem Tabellenführer gesehen. In der zweiten Spielhälfte war die Admira dann klar besser, da haben wir uns zu weit reindrängen lassen und müssen froh sein, dass wir kein Tor bekommen haben. Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen. Aber wir sind auf einem guten Weg, wir haben uns in den vergangenen Wochen kontinuierlich verbessert."
Dietmar Kühbauer (Admira-Trainer): "Aufgrund der zweiten Spielhälfte hätten wir gewinnen müssen, da haben wir auf ein Tor gespielt. Wir stehen hinten gut, vorne machen wir aber die Tore nicht. Das ist das Bedauerliche im Moment. Da müssen wir mehr Entschlossenheit an den Tag legen. Daran werden wir arbeiten. Wiener Neustadt hat sehr destruktiv Fußball gespielt, sie haben nur verteidigt. Unsere junge Abwehr hat große Qualität, Dibon und Windbichler sind nicht aufzuhalten, mit denen wird Marcel Koller noch viel Freude haben. Es ist mir egal, was die Konkurrenz macht, wir schauen auf uns. In der Länderspielpause gehen wir sicher nicht Badminton spielen oder schwimmen, wir werden weiter hart arbeiten."
SC Wiener Neustadt - FC Admira 0:0
Sportstadion Wiener Neustadt, 3.300, SR Harkam.
Wiener Neustadt: Siebenhandl - Klapf, Madl, Ramsebner, Schicker - Pollhammer, Stanislaw, Reiter, Simkovic (75. Evseev) - Ciftci (70.Lindner), D. Wolf (87. Friesenbichler)
Admira: Tischler - Plassnegger, Windbichler, Dibon, Schrott - E. Sulimani (71. Seebacher), B. Schachner, Schwab, Jezek - Ouedraogo (61. Zeman), Hosiner
Gelbe Karten: Klapf, Stanislaw, Ramsebner, Madl bzw. Quedraogo, Schrott