Austria Kärnten

Canori hofft weiter auf Lizenz

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Klagenfurter richten appell an Politik: "Bitte tut jetzt etwas!"

Mario Canori, Präsident des aus der Fußball-Bundesliga abgestiegenen SK Austria Kärnten, hat die Hoffnung auf eine Erteilung der Lizenz in dritter und letzter Instanz noch nicht aufgeben. Um doch noch die Spielgenehmigung für die kommende Saison zu erhalten, bedürfe es allerdings schnellstmöglicher Hilfe durch die Politik, betonte der 46-Jährige am Dienstagabend.

Selbstfinanzierung unmöglich
"Der Traum, dass sich der Verein selbst finanziert, ist geplatzt. Ich appelliere an alle Beteiligten, sie mögen in dieser Woche alle nötigen Beschlüsse fassen und Sponsoren präsentieren. Wenn man etwas für den Kärntner Fußball tun will, dann bitte jetzt, wir haben nur noch diese geringe Nachspielzeit", sagte Canori. Ohne Unterstützung der Politik sei der Verein nicht zu führen. "Wir haben keinen Mateschitz oder Stronach, deswegen geht es uns genauso wie (Sturm-Präsident) Rinner oder (LASK-Präsident) Reichel, die von öffentlichen Geldern abhängig sind."

Stadionkosten zu hoch
Vor allem die Stadionkosten machen den Klagenfurtern zu schaffen. "Die Diva Hypo Group Arena ist für uns ein Mühlstein, was die Infrastrukturkosten von einer Million Euro betrifft. Wenn die vom Land übernommen werden würden, hätten wir kein Problem", sagte Canori und wies darauf hin, dass den Eishockey-Clubs KAC und VSV von der Politik keine Kosten für die Benützung der Eishallen verrechnet werden.

Zeit läuft davon
Die Klagenfurter müssen gegen die Lizenzverweigerung bis spätestens Freitag Klage vor dem Standigen Neutralen Schiedsgericht einreichen, das laut Canori am 26. Mai eine Entscheidung fällt. Einen Tag später steigt eine außerordentliche Generalversammlung, in deren Rahmen die von der Politik entsandten Wolfgang Kofler als Präsident und Herbert Matschek als Vize eingesetzt werden sollen. Allerdings wollen die Beiden laut Canori nicht für jene 300.000 Euro haften, für die der aktuelle Austria-Kärnten-Chef gerade stehen muss.

Für die kommende Saison gaben die Kärntner einen Budgetentwurf von 4,6 Millionen ab, wobei jedoch fast die Hälfte für Stadion- und Akademiekosten reserviert ist. 1,1 Millionen vom Etat wurden von der Bundesliga als nicht gesichert angesehen, was Canori verwundert. "Das ist für uns nicht nachvollziehbar, weil wir ein uneingeschränktes Testat vorgelegt haben. Es ist das Normalste auf der Welt, dass die Sponsoreinnahmen für die kommende Saison am 15. März noch nicht hundertprozentig gedeckt sind."

Ohne Lizenz bleibt nur Konkurs
Nach den Angaben des Vereinschefs gibt es beim SK Austria Kärnten keine Verbindlichkeiten. "Wir schulden nur den Mitarbeitern ein Monatsgehalt und sind bei den Zahlungen für das Stadion etwas im Rückstand." Sollte es mit der Lizenz nichts werden, müsste der Club Konkurs anmelden, würde bei einem Ausgleich weiterbestehen und dann wohl in der Kärntner Landesliga wieder einsteigen.

So weit will es Canori aber nicht kommen lassen. "Ich bin kein ausgewiesener Fußball-Experte, aber ich weiß, dass ein Profi-Verein in Kärnten gesellschaftspolitisch extrem wichtig ist." Er habe den Verein immer korrekt geführt und könne sich nur einen Vorwurf machen - den der falschen Personalpolitik. "Ich habe Trainer und Sportdirektoren zu viele Freiheiten gelassen", gestand der Kärntner.

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