Salzburg beeindruckte zum CL-Quali-Auftakt. Neuzugänge stark.
Der Pflichtsieg zum Auftakt in Europa ist eingefahren. Doch auch abseits des beruhigenden 5:0-Erfolges gegen die Amateure von HB Torshavn nimmt Österreichs Fußball-Meister Red Bull Salzburg viel Positives aus seinem Zweitrunden-Hinspiel der Qualifikation zur Champions League mit. "Die neuen Spieler sind sehr gut integriert", versicherte Salzburg-Trainer Huub Stevens. "Das habe ich selbst auch nicht so schnell erwartet."
"Weiter als im Vorjahr"
Mit dem Argentinier Gonzalo
Zarate, ÖFB-Teamspieler Jakob Jantscher und Jungstürmer Stefan Hierländer
hatten gleich drei neue Bullen gegen die Färinger getroffen. Das gibt den
Betroffenen nicht nur Selbstvertrauen, sondern rechtfertigt auch die
Transferpolitik im Jahr zwei mit Stevens. "Wir sind mit unserem
Kombinationsfußball weiter als im Vorjahr", meinte der Niederländer vor dem
Ligastart des Titelverteidigers am Samstag in Kapfenberg.
Perfekte Vorbereitung auf Tag X
In der Vorbereitung war noch die
magere Torausbeute bemängelt worden (6 Tore in 6 Spielen), gegen Färöers
Meister schlugen die Salzburger fünfmal zu, hätten es sogar noch öfter tun
können. "Wenn wir gegen unterklassige Vereine getestet hätten, hätten wir
vielleicht 10 Tore in einem Spiel erzielt", erinnerte Stevens. "Aber was
bringt das? Wir haben bewusst gegen stärkere Mannschaften gespielt, damit
wir unsere Defizite sehen."
Nur leise Kritik
Diese hat der Chefcoach auch beim Kantersieg
gegen Torshavn ausgemacht. "Man strebt als Trainer immer nach Perfektion",
erklärte Stevens. "Ab und zu wird zu viel mit dem Ball gelaufen, ab und zu
haben wir falsche Entscheidungen getroffen. Man darf nie vergessen: Keiner
ist schneller als der Ball." Stevens hatte Roman Wallner im 4-2-3-1-System
als Solospitze aufgeboten, die Salzburger sollen aber nach einem weiteren
Stürmer Ausschau halten.
Stevens will Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer und dessen Assistenten Thomas Linke diesbezüglich aber nicht unter Druck setzen. "Ich habe Geduld, viele Spieler sind nach der WM ja noch im Urlaub", sagte der Niederländer, der sein neues System beim Turnier in Südafrika bestätigt sieht. "Wenn da noch jemand in Österreich sagt, mit einem Stürmer kann man nur defensiv spielen, lache ich mich kaputt", betonte der 56-jährige Meistermacher.
Weiter als im Vorjahr
Seine Mannschaft hat Stevens mittlerweile
ausreichend kennengelernt, sieht darin auch einen wichtigen Vorteil
gegenüber dem Vorjahr. "Die Spieler wissen heuer, was im Vorjahr auf sie
zugekommen ist", sagte der Trainer. Mit dem jüngsten Neuzugang David Mendes
müsse man trotz ansprechender Leistungen noch etwas Geduld haben. "Wir
stehen mit ihm erst am Anfang", erinnerte Stevens. Der robuste defensive
Mittelfeldmann ist erst eine Woche in Salzburg.