Mit Saisonende

Coach Zellhofer verlässt die Austria

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Cheftrainer Zellhofer und Austria gehen nach Saisonende getrennte Wege.

Die Ära von Coach Georg Zellhofer beim FK Austria Magna geht im Sommer nach nicht einmal zwei Jahren wieder zu Ende. Der 47-Jährige wird seinen mit Saisonende auslaufenden Vertrag beim Tabellenvierten der österreichischen Fußball-Bundesliga nicht verlängern. Das bestätigte Austria-Manager Markus Kraetschmer am Sonntag. Zellhofers Entschluss, über den er sowohl den Club als auch die Mannschaft informierte, wurde einen Tag nach der bitteren 0:1-Heimpleite gegen Abstiegskandidat Austria Kärnten publik.

Der scheidende Trainer Zellhofer hat mit dem Rücktritt zu Saisonende die Konsequenz aus den nicht erfüllten "eigenen hohen Ansprüchen" gezogen. Der Meistertitel sei für ihn persönlich ein großes Ziel gewesen, nun aber in weite Ferne gerückt. Zellhofer bekräftigte, dass dies jedoch nie eine Vorgabe des Vereins gewesen sei. Für den gebürtigen Niederösterreicher war der Zeitpunkt der Bekanntgabe seiner Entscheidung nicht überraschend. "Der Verein muss ja planen. Und auch die Mannschaft will wissen, wie es weitergeht. Außerdem ist immer eine Unruhe da, wenn man in eine ungewisse Zukunft blickt." Zellhofer hofft, dass diese Ruhe nun trotz der jüngsten erfolglosen Spiele und sieben Punkte Rückstand auf Leader Salzburg wieder in die Mannschaft zurückkehrt.

Umdenken für die Austria
Ein persönliches Gespräch zwischen General-Manager Thomas Parits und Zellhofer über dessen Zukunft wäre für Donnerstag anberaumt gewesen. "Georg Zellhofer war immer unser erster Ansprechpartner für den Trainerposten, jetzt müssen wir umdenken", sagte Parits, mit dem Nachsatz: "Wir waren von diesem Schnellschuss sehr überrascht." Die Wiener wollten jedenfalls vor etwaigen Vertragsverhandlungen zuerst die "Lizenzierungssache" hinter sich bringen, wie Kraetschmer erklärte: "Wir haben zuerst schauen müssen, dass wir ein Budget aufstellen können. Das ist uns gelungen." Es sei auch klar, dass der Gürtel nun enger geschnallt werden müsse. "Dass wäre auch bei Zellhofer so gewesen", so Kraetschmer.

Ziel: UEFA-Cup-Platz
In den ausstehenden sieben Runden geht es für die "Violetten" darum, zumindest einen UEFA-Cup-Platz (Top-3) zu erreichen, bereits am Dienstag geht im Hanappi-Stadion das wichtige Wiener Derby gegen Rapid über die Bühne. "Wir haben sehr wichtige Spiele vor uns, die volle Konzentration gilt dem Derby. Wir müssen alles daran setzen, noch in den UEFA-Cup zu kommen, der Meistertitel ist ohnehin schon verloren", betonte Kraetschmer. Die Stimmung nach der Niederlage am Samstag schwanke zwischen "schockiert, frustriert und verärgert". "Wir müssen jetzt alle Kräfte bündeln und gemeinsam versuchen, unser Ziel zu erreichen."

Einen neuen Trainer zu suchen ist nun eine der Hauptaufgaben für Parits in den kommenden Wochen und Monaten, in der nächsten Woche (nach dem Derby) wird im Rahmen einer Präsidiumssitzung über die weitere Vorgehensweise entschieden. "Wir haben erst Mitte März, die Vorbereitung beginnt im Juni. Es gibt keinen Grund zur Panik", versicherte Kraetschmer.

Zellhofer hat bei der Austria am 23. Oktober 2006 die Nachfolge von Frenkie Schinkels angetreten, dabei zwar am 1. Mai 2007 den Cupsieg geholt, aber die Meisterschaft nur auf dem enttäuschenden sechsten Rang beendet. "Er hat einen tollen Job gemacht, den Verein in einer schwierigen Phase übernommen. Den Entschluss muss man natürlich akzeptieren, wir werden aber sicher noch analysieren, warum es dazu gekommen ist", meinte Kraetschmer.

Überraschte Spieler
Die Mannschaft wurde über die Entscheidung des Cheftrainers am Sonntagvormittag in Kenntnis gesetzt. "Die Entscheidung muss man akzeptieren, ich war absolut überrascht über den Schritt", sagte Abwehrspieler Franz Schiemer in der Premiere-Sendung "Talk und Tore". Die Austria mache derzeit eine schwierige Situation durch. "Wir hätten mehr Punkte haben müssen, müssen aber mit der Situation leben und dafür kämpfen, dass es bald wieder anders ausschaut", so Schiemer.

In der Mannschaft sei eine gewisse Unsicherheit vorhanden, immerhin laufen sehr viel Verträge im Sommer aus. "Das ist nicht optimal, aber da machen sich andere Gedanken darüber. Ich habe Vertrag bis 2009", so der Innenverteidiger. Für Rapid-Coach Peter Pacult kam Zellhofers Entscheidung zu einem ungünstigen Zeitpunkt, wie er meinte: "Für uns wird es im Derby dadurch schwieriger."

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