Weltelite trainiert für WM in Österreich - unser Team ist aber auf Urlaub.
Österreichs Fußball-Teamchef Dietmar Constantini hat wegen der seiner Meinung nach mangelnden Kooperationsbereitschaft der Bundesliga-Trainer Kritik geübt. Der Tiroler hätte sich nach Saisonende mehr als nur ein Testspiel am 19. Mai gegen Kroatien (0:1) gewünscht. Dies wurde ihm nach eigenen Angaben jedoch verwehrt, weil die Clubs auf ausreichend Urlaub für ihre Akteure pochten.
Kritik an der Liga
"Vielleicht wäre es gescheiter, dass wir
aufwachen, wenn wir nicht ausnutzen können, dass sich über zehn
Nationalmannschaften bei uns vorbereiten und wir mit Ach und Krach gegen
Kroatien spielen können. Da muss man darüber nachdenken, ob das Nationalteam
den Stellenwert bei der Bundesliga hat", sagte Constantini.
Fans wundern sich zu Recht
Der 55-Jährige beruft sich bei seiner
Kritik auf die Meinung des "kleinen Mannes". "Der normale Fan auf der Straße
fragt mich, warum wir nur ein Match machen können und die Kroaten drei
(Anm.: Kroatien absolvierte nach der Österreich-Partie zwei weitere
Länderspiele). Scheinbar ist es im Ausland normal, aber in Österreich nicht,
und trotzdem wollen wir immer besser werden."
Die Nationalspieler für ein paar Tage mehr zur Verfügung zu haben, sei nicht möglich gewesen. "Im Grunde war ich schon froh, dass ich sie überhaupt für ein Match bekommen habe. Aber das Hemd ist eben näher als das Sakko", erklärte Constantini.
Der Testspiel-Termin am 19. Mai war kein offizieller FIFA-Termin, das heißt, die Kicker hätten von ihren Clubs nicht abgestellt werden müssen. Nationalteams wie etwa jene von Kroatien oder auch der Türkei, die nicht an der WM teilnehmen, aber dennoch im Mai ihre Auswahlen lange beisammen hatten, waren von der Zustimmung der Vereine ihrer Kicker abhängig.