Nationalteam
Constantini holt Stranzl, Payer zurück
26.05.2009
Spartak-Verteidiger im Kader für Serbien-Match. Auch Payer feiert Comeback. Dag und Lexa ebenfalls einberufen.
Der ehemalige österreichische Fußball-Teamkapitän Andreas Ivanschitz spielt in den Plänen von Neo-Teamchef Dietmar Constantini hingegen vorerst weiter keine Rolle. Der Panathinaikos-Legionär steht auch im zweiten Länderspiel unter Constantini am 6. Juni in Belgrad gegen Serbien nicht im Kader. Ivanschitz hatte bereits Anfang April gegen Rumänien (2:1) gefehlt. Verteidiger Martin Stranzl kehrt dagegen ins 23-köpfige Aufgebot zurück.
Kein böses Blut
Ivanschitz hatte seinem Frust über die
Ausbootung zuletzt in einem Interview Luft gemacht. Die öffentliche Kritik
sei laut Constantini allerdings nicht Grund für die weitere
Nicht-Nominierung. "Ich bin in keinster Weise böse", betonte Constantini.
"Er ist ein sehr verdienstvoller Spieler, aber momentan ist er nicht dabei."
Zuletzt war Ivanschitz bei Panathinaikos kaum zum Einsatz gekommen, und
dürfte sich im Sommer einen neuen Club suchen müssen.
Tür bleibt einen Spalt offen
Der Mittelfeldspieler hatte
dennoch bis zuletzt auf eine Einberufung gehofft. Auch das Kapitänsamt, das
an den derzeit verletzten Emanuel Pogatetz übergegangen war, hat der
Burgenländer noch nicht abgeschrieben. "Österreich ist nicht von einem
gewissen Spieler abhängig. Das heißt aber nicht, dass er für immer weg ist",
sagte Constantini. Stranzl, der bei Spartak Moskau wieder Stammspieler ist,
sei eine logische Entscheidung gewesen.
Auch Säumel, Ibertsberger ausgebootet
Neben Ivanschitz sah
Constantini unter anderem auch von einer Einberufung der Legionäre Jürgen
Säumel (FC Torino) und Andreas Ibertsberger (Hoffenheim) ab. Neben Pogatetz
sowie den ebenfalls verletzten Christian Fuchs, Christoph Leitgeb und Daniel
Beichler muss Constantini auch auf den von mehreren europäischen Topclubs
umworbenen Jungstar Marko Arnautovic verzichten.
Ausfälle
Bei Arnautovic war bei einer Untersuchung für einen
möglichen Wechsel zu Chelsea am Wochenende eine Stressfraktur im Mittelfuß
festgestellt worden. Der 20-jährige Stürmer hatte den Teamchef am Montag
davon informiert. "Sollte er operieren gehen müssen, wird er drei oder vier
Monate ausfallen", erklärte Constantini. Arnautovic, der zuletzt über
Sprunggelenksprobleme geklagt hatte, sollte noch am Dienstag in Wien
neuerlich untersucht werden (mehr
dazu hier).
Große Auswahl an Topstürmern
Im Angriff nominierte
Constantini damit Bundesliga-Topscorer Marc Janko, die Rapid-Stürmer Erwin
Hoffer und Stefan Maierhofer sowie Rubin Okotie von Austria Wien. "Okotie
wäre aber auch dabei gewesen, wenn Arnautovic fit gewesen wäre", betonte der
Teamchef. Einziges Fragezeichen im Kader sei vorerst György Garics, der an
Knieproblemen laboriert. Sollte der Italien-Legionär absagen müssen, rückt
U21-Kapitän Julian Baumgartlinger ins A-Team auf.
Debütanten
Dort stehen neben Austria-Verteidiger Aleksandar
Dragovic, der für das Rumänien-Spiel verletzt abgesagt hatte, zwei echte
Debütanten im Kader: Jakob Jantscher von Sturm Graz und Ekrem Dag. Letzterer
kämpft mit Besiktas Istanbul derzeit um den türkischen Meistertitel. "Er ist
vielseitig, kann hinten und vorne spielen. Und die türkische Liga ist ja
nicht die schlechteste", erklärte Constantini, der mit Stefan Lexa auch
einen Routinier ins Team zurückholte. Der 32-jährige Mittelfeldspieler von
der SV Ried hatte zuletzt im Mai 2006 gegen Kroatien (1:4) das ÖFB-Trikot
getragen.
Scharner Kapitän
In Serbien wird die Mannschaft erstmals von
Paul Scharner aufs Feld geführt. Constantini hatte sich bereits zu Beginn
seiner Amtszeit auf den Wigan-Spieler als Ersatzmann von Pogatetz
ausgesprochen. Ivanschitz dagegen ist weiter kein Thema. "Das ist meine
Entscheidung. Ich muss sowieso den Kopf hinhalten", erklärte Constantini.
"Irgendwann bleibt immer der Trainer über. Aber solange, bis ich überbleibe,
entscheide ich."
Respekt
Der Respekt vor den Serben ist groß, Constantini
bezeichnete sein Team als krassen Außenseiter. "Wir sind in 95 Prozent
unserer Spiele Außenseiter", meinte der Tiroler."Serbien ist für mich die
beste Mannschaft in unserer Gruppe. Wenn da bei uns einer dabei ist, der
nicht alles gibt, sind wir auf der Rodel." Nach fünf Spielen liegt
Österreich in WM-Quali-Gruppe 7 fast aussichtslos auf Rang vier, die Serben
sind souveräner Tabellenführer.
Der komplette Kader
Tor: Michael Gspurning (AO
Xanthi/2 Länderspiele/5 Gegentore), Alexander Manninger (Juventus
Turin/33/44 Gegentore), Helge Payer (Rapid Wien/15/19 Gegentore)
Verteidigung: Aleksandar Dragovic (Austria Wien/0/0 Tore), György Garics (Atalanta Bergamo/21/1), Manuel Ortlechner (Austria Kärnten/2/0), Sebastian Prödl (Werder Bremen/20/2), Franz Schiemer (Austria Wien/6/0), Martin Stranzl (Spartak Moskau/55/3), Andreas Ulmer (Salzburg/1/0)
Mittelfeld: Ekrem Dag (Besiktas Istanbul/0/0), Andreas Hölzl (Sturm Graz/4/2), Jakob Jantscher (Sturm Graz/0/0), Zlatko Junuzovic (Austria Kärnten/4/0), Veli Kavlak (Rapid Wien/4/0), Ümit Korkmaz (Eintracht Frankfurt/6/0), Stefan Lexa (SV Ried/5/0), Yasin Pehlivan (Rapid Wien/1/0), Paul Scharner (Wigan Athletic/23/0)
Angriff: Erwin Hoffer (Rapid Wien/10/2), Marc Janko (Salzburg/8/3), Stefan Maierhofer (Rapid Wien/4/0), Rubin Okotie (Austria Wien/3/0)