Teamchef begründete bei PK Teamcomeback von Rieds Stefan Lexa.
Mehr als drei Jahre war er nicht mehr im österreichischen Fußball-Nationalteam gestanden. Kommenden Samstag hat Stefan Lexa in Serbien sogar gute Chancen, in der Startformation von Teamchef Dietmar Constantini zu figurieren. Der Mittelfeldspieler hat sich mit einer starken Saison in Ried zurück ins Rampenlicht gespielt. Es war seine erste in der heimischen Bundesliga, davor hatte Lexa den Großteil seiner Karriere in Deutschland verbracht.
Routine
"Vor der zweiten deutschen Liga muss sich aber auch die
österreichische nicht verstecken", meinte Lexa. Mit zwölf Torvorlagen hatte
der Flügelspieler erheblich zum Rieder Erfolgslauf beigetragen, nun will er
auch im ÖFB-Team seine Routine ausspielen. "Sollte ich spielen, erwarte ich
mir ein engagiertes Spiel von mir, und, dass ich die jungen Spieler ein
bisschen führe", erklärte Lexa. Mit 32 Jahren ist er der älteste Spieler im
aktuellen Aufgebot.
Dennoch hat Lexa erst fünf Länderspiele auf dem Buckel - sein bisher letztes im Mai 2006 gegen Kroatien (1:4). Und doch war es nicht seine längste Teamabsenz gewesen. Davor war der Außenspieler mehr als vier Jahre nicht zum Zug gekommen, Teamchef Hans Krankl hatte ihn nur bei seinem Debüt gegen die Slowakei im März 2002 eingesetzt. Unter Josef Hickersberger hatte Lexa mangelnde Spielpraxis in Kaiserslautern um weitere Chancen gebracht.
Immer positiv
Unterkriegen hatte sich der Routinier aber nie
lassen - auch nicht, als er in Kaiserslautern wegen mehrerer Verletzungen
von 2006 bis 2008 nur die zweite Geige gespielt hatte. "Ich bin vom Typ her
immer positiv. Das war eine neue Erfahrung, die mich aber sicher nicht
kaputt gemacht hat", betonte Lexa. Fitgehalten hatte sich der Vorzeigeprofi
mitunter sogar bei den Amateuren.
"Sauschnell"
Aufgeblüht war Lexa aber erst im
Innviertel. "Er hat im Sommer erstmals nach langer Zeit wieder eine
komplette Vorbereitung mitgemacht. Läuferisch ist er topp, eine wichtige
Kraft für unseren Erfolg", meinte Ried-Trainer Paul Gludovatz. Auch für
Constantini waren die körperlichen Attribute ein Hauptgrund für die
Einberufung. "Ich habe ihn nicht wegen seiner Routine geholt, sondern weil
er sauschnell ist", erklärte der ÖFB-Teamchef.
In einer Kontertaktik, die in Serbien plausibel erscheint, könnte Lexa damit wie Ümit Korkmaz eine entscheidende Rolle zuteil werden. "Wir wollen ein gutes Spiel machen", versicherte Lexa, der in Bayern aufgewachsen war und in der Jugend einst auch für 1860 München gespielt hatte. Aufmerksam war der ÖFB auf den gebürtigen Klagenfurter aber erst mit 24 geworden, als er sich beim deutschen Zweitligisten SSV Reutlingen hervorgetan hatte.
Denkwürdiges Teamdebüt
Bei seinem Teamdebüt unter Otto
Baric hatte Lexa sogar geglänzt - als Wechselspieler beim legendären 1:1 im
Oktober 2001 in Israel. In den folgenden Play-off-Spielen um die
WM-Teilnahme 2002 gegen die Türkei (0:1, 0:5) war der Flügelspieler
ebenfalls mit von der Partie, blieb aber glücklos. Seine nächste Chance
dürfte der Kämpfer nun am Samstag in Belgrad erhalten - auch wenn er sich
bewusst ist, dass die Aufgabe schwieriger kaum sein könnte.