Teamkader
Constantini holt Korkmaz, Harnik zurück
11.05.2010
Auch Austria-Überflieger Junuzovic dabei. "Problemboy" Scharner fehlt.
Scharner bat um Pause
"Er hat eine Ristverletzung und hat
um eine Pause gebeten", erklärte Constantini, der ebenfalls
verletzungsbedingt auf Emanuel Pogatetz, Ekrem Dag und Andreas Hölzl sowie
wegen des Champions-League-Finales auf Bayern-Legionär David Alaba
verzichten muss. Von den Rückkehrern Korkmaz und Harnik erwartet sich der
Nationaltrainer eine Belebung der Offensive. "Ümit hat gesagt, er kann
dem Team helfen, und das glaube ich auch. Wir werden es sehen."
Teamcamp ab Samstag
Korkmaz kehrt am Donnerstag von einem
Vietnam-Trip mit seinem Club Eintracht Frankfurt zurück und rückt so wie der
Rest der Mannschaft mit Ausnahme der Cup-Finalisten Jakob Jantscher, Daniel
Beichler, Christian Gratzei und Patrick Wolf am Samstag ins Teamcamp in
Pörtschach ein. Während der Ex-Rapidler von Constantini schon bei dessen
ÖFB-Debüt im April des Vorjahres (2:1 gegen Rumänien) berücksichtigt wurde,
dann aber vor allem wegen Verletzungen nicht mehr zum Kader zählte, steht
Harnik vor seinem ersten Ländermatch unter dem 54-Jährigen.
Harnik-Debüt unter Constantini
Der gebürtige Hamburger
absolvierte sein bisher letztes Ländermatch im Oktober 2008 beim 1:1 auf den
Färöern, wo er sich eine langwierige Knöchelverletzung zuzog. Nach seinem
Wechsel von Werder Bremen in die zweite Liga zu Fortuna Düsseldorf blühte
der 22-Jährige wieder auf und wäre schon im März gegen Dänemark einberufen
worden, hätte ihm nicht der enge Spielplan seines Clubs einen Strich durch
die Rechnung gemacht.
Lob vom Teamchef
"Harnik hat eine gute Saison gespielt, er
ist ein schneller, gefährlicher Spieler", sagte Constantini. Der
U20-WM-Vierte von 2007 sei sowohl als rechter Flügel als auch als Stürmer
einsetzbar. Harniks Ex-Clubkollege bei Werder, Sebastian Prödl, ist trotz
mangelnder Spielpraxis dabei. "Vielleicht wird er nächste Saison mehr
spielen. Er hat unheimliches Potenzial und ist immer gern bei der
Nationalmannschaft", begründete Constantini die Nominierung des
Steirers.
Großes Angebot an Außenverteidigern
Prödl ist nach den
Angaben des Teamchefs so wie Franz Schiemer und Florian Klein - der einzige
Kicker im aktuellen Kader ohne Länderspiel-Einsatz - ein Kandidat für den
Posten des rechten Außenverteidigers, der durch die Verletzung von Dag
vakant ist. Offen ließ Constantini auch die Einserfrage. Kandidaten sind
Christian Gratzei, der zuletzt beim 2:1 gegen Dänemark im Tor stand, der
genesene Jürgen Macho und Michael Gspurning, der erstmals seit seinem Patzer
in Serbien im vergangenen Juni eine Chance bekommt.
Tormann-Rotation
Constantini überlegt, zwei Torleute für je 45
Minuten aufs Feld zu schicken. Die Entscheidung über den Stammgoalie für die
im September mit dem Heimspiel gegen Aserbaidschan beginnende
EM-Qualifikation werde ohnehin erst später fallen, so ÖFB-Tormanntrainer
Franz Wohlfahrt.
Hedl zu alt, Lindner zu jung
Für den Ex-Austrianer war der
Rapidler Raimund Hedl trotz dessen starker Auftritte im Frühjahr aufgrund
seines Alters kein Thema, dafür wurde kurz überlegt, Austria-Rookie Heinz
Lindner zu nominieren. "Er ist auf jeden Fall eine Zukunftsaktie",
sagte Wohlfahrt über den 19-Jährigen, der ab sofort als Stammkeeper der
U21-Auswahl fungiert. Die Schützlinge von Andreas Herzog testen am 18. Mai
in Parndorf gegen Wales für die entscheidende Phase der EM-Qualifikation im
August und September.
Lindner bescherte der Bundesliga mit der Austria ein Foto-Finish, schließlich wird der Meistertitel erst am Donnerstag, zwei Tage vor der Teamzusammenkunft, vergeben. Negative Auswirkungen auf die Vorbereitung erwartet Constantini deshalb aber nicht. "Die einen werden halt mit breiter Brust, die anderen enttäuscht kommen, aber da müssen sie durch."
Ratschlag für Hoffer
Durchbeißen muss sich laut Constantini
auch Erwin Hoffer, der wegen seines Reservistendaseins in Neapel seit
November nicht mehr in der ÖFB-Auswahl gespielt hat. "Er hat jetzt
in seiner Entwicklung ein Jahr verloren. Das Ideale wäre, wenn er wechselt",
meinte der Teamchef.
Im Kroatien-Match, für das bisher rund 13.000 Tickets abgesetzt wurden, erwartet der Tiroler trotz des ungünstigen Termins siegeshungrige ÖFB-Kicker. "Ein Länderspiel nach der Meisterschaft ist von der Motivation her immer ein bisschen ein Problem, aber ich gehe davon aus, dass es diesmal nicht der Fall sein wird. Wir spielen gegen den Neunten der Weltrangliste, der gespickt ist mit Legionären aus Top-Ligen."
Der Kader für das Kroatien-Match
TOR: Christian
Gratzei (Sturm Graz/3 Länderspiele/7 Gegentore), Michael Gspurning (AO
Xanthi /3/-6), Jürgen Macho (LASK/18/-17)
ABWEHR/MITTELFELD: Aleksandar Dragovic (Austria Wien/8/0), Christian Fuchs (VfL Bochum/30/0), Manuel Ortlechner (Austria Wien/5/0), Sebastian Prödl (SV Werder Bremen/22/2), Franz Schiemer (12/2), Andreas Ulmer (beide FC RB Salzburg/2/0), Julian Baumgartlinger (Austria Wien/5/0), Daniel Beichler (Sturm Graz/5/0), Christopher Drazan (SK Rapid Wien/1/0), Jakob Jantscher (Sturm Graz/6/1), Zlatko Junuzovic (Austria Wien/4/0), Veli Kavlak (Rapid Wien/8/0), Florian Klein (Austria Wien/0/0), Ümit Korkmaz (Eintracht Frankfurt/6/0), Christoph Leitgeb (FC RB Salzburg/26/0), Yasin Pehlivan (Rapid Wien/8/0), Patrick Wolf (SC Wr. Neustadt/1/0)
ANGRIFF: Martin Harnik (Fortuna Düsseldorf/15/2), Marc Janko (15/7), Roman Wallner (beide FC RB Salzburg/28/7)
AUF ABRUF: Christopher Trimmel (Rapid Wien/3/0) und Deni Alar (Kapfenberger SV/0/0)
ES FEHLEN u.a.: David Alaba (Bayern München/am 22. Mai im Finale der Champions League), Emanuel Pogatetz (Middlesbrough FC), Ekrem Dag (Besiktas Istanbul), Paul Scharner (Wigan Athletic/alle verletzt), Marko Arnautovic (Inter Mailand/am 22. Mai im Finale der Champions League)