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Constantini neuer Teamchef

05.03.2009

Didi Constantini wurde am Mittwoch zum neuen ÖFB-Teamchef bestellt.

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Didi Constantini ist am Mittwoch zum neuen österreichischen Fußball-Teamchef bestellt worden und tritt damit die Nachfolge des Tschechen Karel Brückner an. Außerdem bestätigte der ÖFB in einer Aussendung, dass der bisherige U21-Coach Manfred Zsak ab sofort als Co-Trainer des Tirolers fungiert. Seine Mannschaft wird vom zuletzt als Nationaltrainer-Assistent tätigen Andreas Herzog übernommen.

Geheimnis um Vertragslänge
Über die Dauer des Vertrags von Constantini, der zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar war, wurden vom ÖFB keine Angaben gemacht - es ist aber davon auszugehen, dass der 53-Jährige einen Kontrakt bis zum Ende der Qualifikation für die EM 2012 erhält. Genaue Details werden am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz um 11.30 Uhr (live ORF1) im Wiener Hotel Intercontinental bekanntgegeben, wo auch Zsak, Herzog, Sportdirektor Willi Ruttensteiner, ÖFB-Präsident Leo Windtner und Generaldirektor Alfred Ludwig Rede und Antwort stehen werden.

Rückkehr
Zweimal (Oktober bis November 1991, November 1992/zwei Niederlagen, ein Remis in drei Spielen) war Constantini bereits interimistischer Teamchef. Im vergangenen Juli stand er schon kurz vor einem Engagement als höchster Trainer des Landes, wurde aber - obwohl von der Liga forciert - noch von Brückner ausgebremst, ehe am Mittwoch doch noch seine große Stunde schlug. "Das ist die größte Ehre und größte Verantwortung für einen Trainer, wenn er die Nationalmannschaft seines Heimatlandes betreuen darf", hatte der Tiroler noch vor seiner offiziellen Nominierung gesagt.

"Feuerwehrmann"
Im heimischen Fußball verschaffte sich Constantini den Ruf als "Feuerwehrmann". Des Öfteren, zuletzt im Frühjahr des Vorjahres bei der Wiener Austria, sprang er kurzfristig und fast immer erfolgreich bei einem Club ein, um sich dann schnell wieder zu verabschieden. Diesmal hat der frühere Betreuer von u.a. Austria, Pasching, LASK, Admira, Innsbruck und Pasching allerdings einen längeren Trainer-Aufenthalt eingeplant.

Kein Aprilscherz
Constantini soll nun die Vorgaben des neuen ÖFB-Präsidenten Leo Windtner umsetzen und der zuletzt geprügelten Mannschaft neue Zuversicht und Leidenschaft einimpfen. Seine Premiere steigt am 1. April in Klagenfurt, wenn das Team gegen Rumänien um die letzte theoretische Chance auf eine Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika kämpft.

Zsak Co-Trainer
Unterstützung erhält der Tiroler von Manfred Zsak. Der Niederösterreicher hatte zuletzt die U21-Auswahl trainiert und bis ins EM-Play-off geführt, wo auswärts gegen Finnland nach 14 ungeschlagenen Spielen erst im Elferschießen die erste Europameisterschafts-Teilnahme in der höchsten Nachwuchs-Altersklasse überhaupt verpasst wurde.

Herzog übernimmt U21-Team
Durch das Aufrücken von Zsak erhielt auch Herzog eine neue Aufgabe. Der Rekord-Internationale hatte nach dem Brückner-Abgang betont, er sei der Assistenten-Rolle überdrüssig und wolle mehr Verantwortung übernehmen. Seinem Wunsch wurde nun dadurch Rechnung getragen, dass der 40-jährige Wiener die neue U21-Mannschaft übernimmt, mit der er im kommenden Herbst in die EM-Qualifikation startet.

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Vertrag mit Kocian gelöst
Leo Windtner und der bisherige ÖFB-Teamchef-Assistent Jan Kocian haben sich am Mittwoch außerdem auf eine einvernehmliche Beendigung der Zusammenarbeit geeinigt. Der ÖFB teilte in einer Aussendung mit, dass diese Trennung "mit sofortiger Wirkung" erfolge.

Kocian glaubt Brückner
Obwohl sich Kocian nicht in die Widersprüche rund um die Vertragsauflösung von Karel Brückner reinziehen lassen will, glaubt der Slowake doch eher an Brückners Version. "Diese Sache müssen Brückner und der ÖFB-Präsident selbst ausdiskutieren. Ich möchte mich ihnen nicht entgegenstellen. Ich denke aber, dass die definitive Entscheidung am 23. Februar gefallen ist", sagte Kocian gegenüber der slowakischen Tageszeitung "Sme" (Mittwoch-Ausgabe).

Negativserie vermieste Brückner das Traineramt
Brückner habe ihm am 23. Februar mitgeteilt, dass seine Zeit als Trainer der österreichischen Nationalmannschaft ende. Seinen Rücktritt erwogen habe er bereits seit längerem, seit dem verlorenen Spiel gegen Schweden am 11. Februar in Graz (0:2). Die Gründe für diesen Wunsch sah Kocian in Brückners "nicht gutem" Gesundheitszustand sowie in der Erfolglosigkeit. "Brückner war es gewohnt, gute Ergebnisse zu erzielen. Diese haben sich nicht eingestellt. Der Misserfolg hat sich möglicherweise auch auf seinen Gesundheitszustand ausgewirkt", vermutete Kocian. Der Wechsel an der ÖFB-Spitze habe für Brückners Entschluss dagegen keine Rolle gespielt.

Brückner war "schon nicht mehr der Trainer voller Elan und Begeisterung", meinte Kocian. Dabei sei der Tscheche "ein Welttrainer", "einer der besten Europas". Österreich habe viel von ihm erwartet, diese Erwartungen waren "wahrscheinlich überzogen". "Leider ist die Bilanz der Nationalmannschaft schon seit einigen Jahren nicht gut. Von ihren jüngsten 40 Spielen haben die Österreicher nur vier- oder fünf gewonnen. Und das nur gegen schwache Gegner." Die einzige Ausnahme sei das Match gegen Frankreich (3:1 in der WM-Quali) gewesen.

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