Constantini

So wurde er vor die Tür gesetzt

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Teamchef bis Silvester +++ ÖFB hat keinen Neuen +++ Didis Abgang auf Raten.

Völlig verrückt, was gestern passierte: Kurz nach 12 Uhr verkündet ÖFB-Präsident Leo Windtner (dunkles Nadelstreif-Sakko, blaues Hemd, rote Krawatte) im „Saal Klimt“ des Wiener Hilton am Stadtpark, dass der Vertrag von Constantini nicht verlängert wird. Aber Didi soll noch die EM-Qualifikation fertig machen, in Aserbaidschan (7. Oktober) und Kasachstan (11. Oktober) auf der Bank sitzen. Falls der ÖFB nicht vorher einen Nachfolger findet … Die Suche läuft auf Hochtouren.

Gleich zwölf TV-Teams! Didi: „Wie in Hollywood ...“
Der Medien-Auflauf ist gewaltig. Grelles Blitzlichtgewitter, zwölf Kamerateams, fast 70 Reporter. „Wie in Hollywood“, meint Constantini sarkastisch. Der Teamchef trägt ein graues Sakko, dazu ein schwarzes Polo-Shirt und Jeans. Am Tag der Leiden wirkt er relativ gefasst. So, als würde eine tonnenschwere Last von ihm abfallen. Didi: „Ich habe das erwartet. Wenn du als Trainer mehr Spiele verlierst als gewinnst, wirst du ausgewechselt.“

Buh-Rufe und Pfiffe schon nach dem Schlusspfiff
Das Ende der Ära von Constantini (seit 4. März 2009 im Amt) zeichnet sich bereits am Dienstag beim 0:0 gegen die Türkei ab. Nach dem Schlusspfiff wird Didi ausgepfiffen.

Buh-Rufe. Frust.
Um 0.54 Uhr verlässt Constantini den VIP-Club des Happel-Stadions. Er spricht kurz mit Windtner. Der sagt ihm: „Wir sehen uns beim Frühstück.“ An Schlaf ist in dieser Nacht nicht zu denken. Als sich Didi am Mittwoch um 8.31 Uhr mit Windtner im Wiener Intercont trifft, macht er einen niedergeschlagenen, verlorenen Eindruck. Die beiden ziehen sich in die zweite Etage zurück, bestellen Kaffee und Mineral. Die für 10.30 Uhr angesetzte Pressekonferenz im Hilton wird auf 12 Uhr verschoben.

Direktorium spricht sich gegen Constantini aus

Um 9.04 Uhr ist alles vorbei. Windtner verlässt das Intercont, lässt sich ins Courtyard by Marriott bei der Wiener Messe bringen. Dort tagt das Direktorium des ÖFB. Einer fehlt: ­Liga-Aufsichtsrat Markus Kraetsch­mer ist auf Urlaub in der Türkei, wird telefonisch zugeschaltet. Bald ist klar: Die Mehrheit dieses sechsköpfigen Gremiums ist gegen Constantini.

11.28 Uhr: Windtner ruft Didi am Handy an, berichtet ihm vom Entschluss und bittet ihn, noch zwei Spiele zu bleiben. Danach ist Constantini als Teamchef endgültig Geschichte.

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