Interview

Constantini will nicht raunzen

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Liste der Verletzten wird von Tag zu Tag länger. Das sagt Didi Constantini zu den großen Problemen im Nationalteam.

ÖSTERREICH: Hat unsere Nationalmannschaft die Seuche, Herr Constantini?
Didi Constantini: Wir haben derzeit Probleme, das lässt sich nicht wegdiskutieren. Trainieren wir halt auf einem kleineren Feld …

ÖSTERREICH: Der Humor ist Ihnen offenbar nicht vergangen, Didi?
Constantini: Nein. Denn wenn ich raunze, wird alles nur noch viel schlimmer. Ich rechne damit, dass sich die Situation in zwei, drei Tagen wieder beruhigt. Wir müssen jetzt Geduld haben.

ÖSTERREICH: Ihnen gehen vor allem die Kreativspieler aus – werden Sie im schlimmsten Fall Andreas Ivanschitz nachnominieren?
Constantini: Das ist im Moment kein Thema. Wir reden immer von den Kreativspielern und von der Nummer zehn. Tatsache ist aber, dass alle Vollgas geben müssen. Dann hängt auch nicht so viel vom kreativen Zentrum ab.

ÖSTERREICH: Emanuel Pogatetz will Kapitän werden. Und er hat auch erklärt, dass er sehr enttäuscht wäre, falls ein anderer Spieler die Schleife bekommt …
Constantini: Pogatetz ist ganz sicher nicht der Einzige bei uns, der enttäuscht ist, wenn er nicht Kapitän wird.

ÖSTERREICH: Das heißt, Sie haben sich noch nicht entschieden?
Constantini: Richtig. Die Kapitänsfrage ist auch völlig zweitrangig. Wichtig ist, dass alle bald fit werden. Das beschäftigt mich weit mehr als der Kapitän. Ich habe wirklich andere Probleme.

ÖSTERREICH: Der neue LASK-Trainer Hans Krankl, Ihr Trauzeuge, meint, dass gegen Rumänien sowieso nichts schiefgehen kann, wenn die Nationalspieler endlich Eier haben …
Constantini: Stimmt. Da hat er recht, der Hans. Und ich hoffe, auch seine Spieler haben Eier …

ÖSTERREICH: Gibt es bei Ihnen einen Strafenkatalog wie unter Josef Hickersberger?
Constantini: Nicht wirklich. Aber wir haben eine Mannschaftskassa. Wenn die voll ist, schnapp’ ich mir das Geld und lade meinen Betreuerstab zum Essen ein. So schaut’s aus!

ÖSTERREICH: Bei Ihnen scheint es ja sehr locker zuzugehen?
Constantini: Da täuschen Sie sich. Aber ich muss den Spielern nicht sagen, wann sie im Bett sein müssen. Die sind Profis – und die haben auch alle die richtige Einstellung.

ÖSTERREICH: Hat sich die Stimmung im Team wirklich um 180 Grad gedreht, seitdem Sie da sind?
Constantini: Mich interessiert nicht, was gewesen ist. Ich stelle fest: Die Stimmung ist okay, und alle ziehen voll mit. Ich habe es auch nicht anders erwartet.

ÖSTERREICH: Der neue ÖFB-Präsident Leo Windtner hatte die Kommunikationsprobleme im Team angeprangert – sind die in der Zwischenzeit auch alle bereinigt?
Constantini: Was ich sehe, gefällt mir. Sie reden miteinander und ziehen sich nach dem Essen nicht gleich auf die Zimmer zurück.

Interview: Christian Russegger/ÖSTERREICH

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