Club-WM
Corinthians biegen Chelsea im Endspiel
16.12.2012
Ex-HSV-Star Guerrero köpft Brasilianer zum Sieg.
Nicht einmal der Titel bei der Club-WM war dem kriselnden englischen Fußball-Topclub Chelsea vergönnt. Der entthronte Champions-League-Sieger musste sich am Sonntag im Finale in Yokohama überraschend den Corinthians Sao Paul mit 0:1 (0:0) geschlagen geben. Die Brasilianer beendeten damit die fünfjährige Regentschaft Europas beim Kontinentalvergleich des Weltverbandes FIFA.
Die unerwartete Niederlage ist ein weiterer Tiefschlag für Chelsea. Unter Neo-Trainer Rafael Benitez wurde in der Liga erst vergangenes Wochenende eine Sechs-Spiele-Durststrecke ohne Sieg beendet. In der Champions League ereilte die "Blues" als ersten Titelverteidiger überhaupt das Aus in der Gruppenphase.
Die Londoner diktierten das Spielgeschehen über weite Strecken, das Goldtor erzielte aber Corinthians-Stürmer Paolo Guerrero per Kopf (69.). "Es ist ein unglaubliches Gefühl", versicherte der Peruaner. "Vor so vielen Corinthians-Fans zu gewinnen, ist großartig." Knapp 15.000 unter den 68.000 Zuschauern im WM-Finalstadion von 2002 waren brasilianische Schlachtenbummler.
Für den Sieger der südamerikanischen Copa Libertadores ist es der zweite Titel bei der Club-WM. Schon die erste Auflage des FIFA-Turniers im Jahr 2000 hatten die Corinthians für sich entschieden. Als bisher letzter europäischer Club hatte sich 2006 der FC Barcelona beim Kontinentalvergleich geschlagen geben müssen. Benitez hatte 2005 im Finale mit Liverpool verloren, das Turnier aber 2010 mit Inter Mailand gewonnen.
Sein Team scheiterte auch an der mangelnden Chancenauswertung. Fernando Torres und Victor Moses fanden jeweils im hervorragenden Corinthians-Keeper Cassio ihren Meister. "Es ist eine große Enttäuschung, hierherzukommen und nicht zu gewinnen", gestand Chelsea-Kapitän Frank Lampard. "Jetzt müssen wir einige Spiele hintereinander gewinnen, damit wir in der Liga dranbleiben." 13 Punkte fehlen bei einem Spiel weniger auf Spitzenreiter Manchester United.