Costa Rica großer Gruppen-Außenseiter

Costa Rica steht bei der WM in Brasilien vor einer schier unlösbaren Aufgabe. In Gruppe D warten die Fußball-Kaliber Italien, England und Uruguay, die gemeinsam sieben WM-Titel auf sich vereinen. Auch der Umstand, dass die "Ticos" schon zum vierten Mal in den vergangenen 24 Jahren eine Endrunde erreicht haben, ändert an der Herkulesaufgabe nichts.

Todesgruppe als Extramotivation
Für Teamchef Jorge Luis Pinto sind die Duelle mit dem Edel-Trio nur Extramotivation. "Wir treffen auf drei starke Teams mit WM-Ehren. Das wird uns nur noch mehr motivieren. Wir werden am Feld besser reagieren", meinte Pinto, der freilich die Statistik kennt. "Wir haben noch nie einen von ihnen geschlagen. Wir hoffen, dass dies der Moment ist."

Der 61-jährige Pinto, der 2004/05 schon einmal Costa Rica coachte, ist mit 1,65 Metern Körpergröße zwar kein Hühne, schon sein Spitzname "El explosivo" (der Explosive) kündet aber vom Temperament des Kolumbianers. Auseinandersetzungen mit Fans, Offiziellen und Journalisten geht Pinto nicht aus dem Weg und haben ihm immer wieder Schwierigkeiten eingebracht.

Costa Rica will aggressiv spielen
Sportlich soll mit seinem Team genau das verhindert werden. Die Ansprüche Pintos sind hoch. "Ich mag es, wenn meine Mannschaften den Gegner unter Druck setzen. Wenn sie aggressiv und in jeder Hinsicht ausbalanciert sind und die Spieler am Ball ein gutes Urteilsvermögen haben", fasste er seine Vorstellungen zusammen.

Ob sein von der Leistungsdichte her relativ kleiner Kader dem gerecht werden kann, bleibt abzuwarten. In der Offensive hängt viel vom in der Champions League erfahrenen Joel Campbell ab. Neben dem derzeit von Arsenal an Olympiakos Piräus verliehenen Stürmer sind auch die weiteren Schlüsselspieler Bryan Ruiz (PSV Eindhoven) und Ivanschitz-Kollege und Tormann Keylor Navas (UD Levante/ESP) in Europa engagiert. In der Qualifikation landeten die "Ticos" hinter den USA auf Platz zwei, feierten dabei u.a. je einen Sieg über die Klinsmann-Truppe sowie Mexiko.

Größter Erfolg liegt lange zurück
Der bisher größte Erfolg bei einer Endrunde (Teilnahmen 1990, 2002 und 2006) war der Aufstieg ins Achtelfinale 1990 in Italien. Dort scheiterte man nach Siegen über Schweden und Schottland an der Tschechoslowakei. 2002 standen immerhin ein Sieg gegen China und ein Unentschieden gegen die Türkei zu Buche, lediglich 2010 blieb die Auswahl ohne Punkt.