Danzig bis Donezk

Das sind die EM-Austragungsorte

02.05.2012

Je vier Städte in Polen und der Ukraine tragen die EURO 2012 aus. Hier ein Überblick.

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Die 456.000-Einwohner-Stadt bildet zusammen mit Gdynia und Sopot einen Ballungsraum, der sich über 25 Kilometer an der baltischen Küste entlang zieht und als Dreistadt (Trojmiasto) bekannt ist. Literaturnobelpreisträger Günter Grass verewigte seine von vielen Backsteinbauten geprägte Geburtsstadt im Roman "Die Blechtrommel". 1980 wurde hier die Gewerkschaft Solidarnosc gegründet. In Danzig bestreitet Titelverteidiger Spanien alle drei Gruppenpartien, zudem ist die Stadt Gastgeber für ein Viertelfinale.

POSEN (POZNAN): Die mit 557.000 Einwohnern fünftgrößte Stadt Polens ist vor allem als Messestadt bekannt. Posen war seit dem Mittelalter ein wichtiges Handelszentrum, heute steht die Stadt in Sachen Wirtschaftsentwicklung hinter Warschau auf Platz zwei in Polen. In Posen finden drei Spiele der Gruppe C statt.

WARSCHAU: Die polnische Hauptstadt ist Schauplatz des EM-Eröffnungsspiels am 8. Juni zwischen Polen und Griechenland, zweier weiterer Gruppenpartien, eines Viertelfinales und eines Halbfinales. Die 1,7-Millionen-Metropole ist Heimat von nationalen Instituten und zahlreichen inländischen und internationalen Firmen. Die Altstadt wurde 1980 als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet.

BRESLAU (WROCLAW): Die 633.000-Einwohner-Stadt mit wechselhafter Geschichte liegt auf insgesamt zwölf Inseln, die durch 112 Brücken verbunden sind. Breslau ist das industrielle, kommerzielle und mit 13 Hochschulen bildende Zentrum einer Region, die an Tschechien und Deutschland grenzt. Nach 1989 entwickelte es sich zu einem bedeutenden Finanzzentrum. Stolz der Stadt ist das Panoramabild von Raclawice, ein 114 Meter langer Rundbau, der die Schlacht bei Raclawice von 1794 zeigt. In Breslau gehen drei Spiele der Gruppe A über die Bühne.

DONEZK: Die 1,1-Millionen-Stadt im Donezk-Becken ist das Zentrum des ukrainischen Kohlereviers und Heimat des Stabhochsprung-Weltrekordlers Sergej Bubka. Das Stadtbild ist geprägt von der Industrie, die Stahl- und Kohleproduktion ist auch heute noch das Fundament Donezks. Die Stadt wurde einst von der UNESCO als sauberste Industriestadt der Welt eingestuft. Donezk ist Schauplatz von fünf EM-Spielen, darunter ein Viertelfinale und ein Halbfinale.

CHARKIW (CHARKOW): Die Stadt ist der Entstehungsort der sowjetischen Nukleartechnologie und heute das geistige Zentrum mit Universitäten für 100.000 Studenten. Zu Zeiten der Sowjetunion war Charkiw ein Industrie- und Handelszentrum, das sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Militärausrüstung spezialisiert hatte. Der Freiheitsplatz ist der neuntgrößte Platz der Welt. Als Attraktion gilt eine 1,5 Kilometer lange Seilbahn über der zweitgrößten Stadt der Ukraine. Hier werden drei Spiele der Gruppe B zu sehen sein, darunter der Klassiker zwischen Deutschland und den Niederlanden.

KIEW: In der 2,8-Millionen-Metropole steigt am 1. Juli 2012 das Finale. Vorher finden im renovierten Olympiastadion drei Partien der Gruppe D und ein Viertelfinale statt. Seit 1934 ist Kiew anstelle von Charkiw die Hauptstadt der Ukraine. Kiew ist eine moderne Stadt mit vielen architektonischen Monumenten, mehr als 100 Museen, 33 Theatern und 141 Büchereien. Die Bilder von der prowestlichen Orangenen Revolution auf dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan) gingen 2004 um die Welt. Aus Kiew stammen Oleg Blochin und Andrej Schewtschenko.

LWIW (LEMBERG): Lwiw gilt als eine der typischsten ukrainischen Städte. Die im deutschen Sprachraum als Lemberg bekannte Stadt ist seit jeher vom Zusammenleben mehrerer Völker geprägt. Der kleinste ukrainische EM-Spielort liegt nur 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Die Kaffeehaus-Kultur des charmanten Städtchens erinnert an Wien. Das Weltkulturerbe der UNESCO wird auch "Florenz des Ostens" genannt. Etwa 80 Kilometer südlich der Stadt liegen die Karpaten. In Lwiw sind drei Partien der Gruppe B angesetzt.

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