Gegen Türkei noch dabei?
Das war's wohl für Didi Constantini
02.09.2011
Ära Constantini wohl zu Ende. Aber: Sitzt er gegen Türkei noch auf der Bank?
ABSTIMMEN: SOLL CONSTANTINI JETZT ZURÜCKTRETEN?
Um 2 Uhr früh flog unser Team von Münster zurück nach Wien. Ankunft 3.40 Uhr. Es war die letzte Dienstreise von Constantini . Nach dieser Abfuhr ist er nicht mehr zu halten. Schon zuletzt rankten sich heiße Gerüchte um den erfolglosen Teamchef (seit 4. März 2009 im Amt). Auch die Spekulationen, wonach Constantini ("Ich lasse die Mannschaft nicht im Stich") selbst zurücktreten könnte, rissen nicht ab, obwohl er immer wieder betonte: "Ich habe meine Verträge noch nie gebrochen – egal, ob ich eine mündliche oder schriftliche Vereinbarung eingegangen bin."
Sein Vertrag mit dem ÖFB endet am 31. Dezember 2011. So lange wird Didi nach der dieser Pleite aber sicher nicht mehr im Amt sein. Wahrscheinlich darf er noch am Dienstag beim Match gegen die Türken auf der Bank sitzen – aber das ist jetzt auch nicht mehr sicher. Auch wenn ÖFB-Präsident Leo Windtner vor dem Abflug nach Gelsenkirchen noch verkündet hatte: "Wir haben ein Agreement mit Constantini – und das wird auch eingehalten." Kaum anzunehmen, dass das auch nach dem Debakel in der Schalke-Arena noch gilt.
Nachfolger-Suche läuft
Beim ÖFB läuft die Suche nach einem Nachfolger für Constantini bereits seit einiger Zeit auf Hochtouren. Die Favoriten: Christoph Daum und Franco Foda.
ÖFB-Gremium
Bis Freitag gab es noch eine kleine Pro-Didi-Fraktion im ÖFB, doch die ist jetzt auch nicht mehr vorhanden. Falls Constantini nicht selbst das Handtuch wirft, wie enge Freunde von ihm vermuten, entscheidet das Direktorium des ÖFB über seine Entlassung. In diesem Gremium sitzen neben Windtner noch Liga-Präsident Rinner, Aufsichtsrat Kraetschmer (Austria) sowie die Landesfürsten aus Niederösterreich, Oberösterreich und Tirol. Der einflussreiche ÖFB-General macht nur den Vertrag mit dem neuen Teamchef.
Die Frage ist: Wer macht die EM-Qualifikation (bis 11. Oktober) als Trainer fertig? Da bietet sich nur eine Interimslösung (Andreas Herzog und Willi Ruttensteiner sprangen schon einmal nach dem Ende der Ära Krankl im Spätherbst 2005 ein) an, weil Constantinis Nachfolger offiziell erst im Jänner 2012 sein Amt antritt. Wenn aber am 18. November in Frankfurt der Terminplan für die WM-Qualifikation erstellt wird, ist die Meinung des neuen Teamchefs aber schon gefragt.