Werder-Legionär wird Ruf als "Debüt-Spezialist" gerecht: Traumtor von Harnik beschert Österreich ein Remis gegen Tschechien.
Nach zuletzt dürftigen Leistungen hat das österreichische Fußball-Nationalteam am Mittwoch im Wiener Happel-Stadion wieder einen Achtungs-Erfolg erreicht - und das vor allem dank Martin Harnik. Der U20-WM-Held und A-Team-Neuling traf nur sieben Minuten nach seiner Einwechslung mit einem sehenswerten Schuss mit dem schwächeren linken Fuß zum 1:1-Endstand im Testspiel gegen Tschechien, beendete damit die 383-minütige Wartezeit auf ein ÖFB-Tor und machte seinem Ruf als "Debüt-Spezialist" wieder einmal alle Ehre.
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Debüt-Spezialist
Schon bei seinem ersten Einsatz für den
ÖFB, damals im U19-Team in Polen, gab der 20-jährige Offensivspieler seine
Visitenkarte ab, außerdem erwischte er auch bei seinem Club Werder Bremen
sowohl bei den Amateuren als auch in der Kampfmannschaft (in einem
Testspiel) einen optimalen Auftakt. "Von mir aus kann jedes Spiel ein Debüt
sein", sagte der Sohn eines Steirers und einer Deutschen zu den Journalisten
in der Mixed Zone, wo er auch von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer
beglückwünscht wurde.
"Unbeschreiblich"
Unmittelbar nach Spielende konnte
Harnik sein Glück noch nicht richtig fassen. "Das Gefühl ist
unbeschreiblich, ich muss das erst einmal verarbeiten." Dabei hatte er nach
eigenen Angaben schon geahnt, dass ihm bei seinem ersten Auftritt im
Happel-Stadion, wo er nach Schlusspfiff mit Sprechchören gefeiert wurde, die
große Stunde schlagen könnte. "Ich hab's irgendwie im Gefühl gehabt."
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Werder wartet
Demnächst steht für Harnik wohl das nächste Debüt
auf dem Programm. Bei Werder Bremen kam er zwar in Testspielen und zuletzt
in der Champions-League-Qualifikation, aber noch nie in der Bundesliga zum
Einsatz. Mit seinem Tor gegen Tschechien hat er sich dafür wohl empfohlen,
zumal Klaus Allofs auf der Tribüne saß.
Tschechen ausgestochen
Der Werder-Sportdirektor war eigentlich
gekommen, um den tschechischen U20-Vizeweltmeister Martin Fenin unter
Vertrag zu nehmen, doch während der Stürmer nach seiner Einwechslung in der
46. Minute farblos blieb, sorgte Harnik für das Highlight des Abends aus
österreichischer Sicht. "Dieser Treffer hilft mir beim Verein bestimmt",
sagte der U20-WM-Vierte, der als erster Spieler seit Györgi Garics beim 2:1
in Liechtenstein im vergangenen Oktober gleich in seinem ersten A-Team-Spiel
traf.
HIckersberber jubelt
Teamchef Josef Hickersberger jubelte mit
Harnik. "Für einen jungen Spieler freut mich so ein Debüt besonders, er hat
vielleicht das schönste Tor der letzten Länderspiele geschossen. Hoffentlich
gelingt mir auch bei der EURO der eine oder andere Goldgriff, denn ohne den
wird es schwierig werden", vermutete der 59-Jährige.