Spaniens Coach nimmt die Favoritenrolle nicht an.
Vor dem EM-Finale zwischen Titelverteidiger Spanien und Herausforderer Italien am Sonntag (20.45 Uhr) in Kiew hat der spanische Erfolgstrainer Vicente del Bosque die Chancen als "50:50" eingestuft. Italien sei vierfacher Weltmeister. "Wir können nicht von einem Favoriten sprechen", sagte Del Bosque am Freitag gegenüber spanischen Radiosendern.
Gute Erinnerungen an 2008
Spanien kann mit dem EM- und WM-Titel (2008 bzw. 2010) zwar auf größere Erfolge in der jüngeren Vergangenheit zurückblicken, die Spiel gegen die „Azzurri“ waren aber immer umkämpft. Erst in einem offiziellen Bewerbspiel hat Spanien in der regulären Spielzeit gegen Italien gewonnen: Vor 88 Jahren, bei Olympia 1920 in Antwerpen (2:0), ansonsten gab es nach 90 Minuten vier Niederlagen und zwei Unentschieden. Beim bislang letzten Duell in Wien 2008 setzte sich der spätere Champion Spanien nach einer von Taktik geprägten Nullnummer im Viertelfinale erst im Elfmeterschießen 4:2 durch.
Fairplay an oberster Stelle
Im Gespräch mit den spanischen Medien gab Del Bosque einmal mehr ein Bekenntnis zu ehrlichem Fußball ab. "Wir werden es nie bereuen, dass wir gegen Kroatien nicht unentschieden gespielt haben, um Italien auszuschalten. Das wäre für diesen Sport nicht gut gewesen", sagte der 61-Jährige.
Italien war knapp vorm Vorrunden-Aus
Spanien hatte in seinem letzten Gruppenspiel Kroatien mit viel Glück 1:0 besiegt. Beide Teams wären bei einem 2:2 oder höherem Remis zulasten von Italien ins Viertelfinale eingezogen. Del Bosque, sein kroatischer Kollege Slaven Bilic und viele Spieler hatten sich vehement gegen Vorwürfe einer möglichen Absprache und Schiebung ausgesprochen. Italienische Medien hatten derartige Spekulationen verbreitet.
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