Die DFB-Frauen haben Brasilien mit 2:0 besiegt und sind damit Fußball-Weltmeisterinnen.
Die deutsche Frauen-Fußball-Nationalmannschaft hat am Sonntagnachmittag dank Toren von Kapitänin Birgit Prinz (52.) und Simone Laudehr (86.) das WM-Finale gegen Brasilien mit 2:0 gewonnen und damit als erstes Team der Geschichte ihren Titel mit Erfolg verteidigt. Einen besonders großen Anteil am neuerlichen Triumph hatte DFB-Torfrau Nadine Angerer, die im gesamten Turnierverlauf ohne Gegentreffer blieb.
Deutsche waren Favoriten
Die Deutschen hatten nach dem
11:0-Kantersieg zum Auftakt gegen Argentinien nur gegen England (0:0) nicht
als Sieger den Platz verlassen. Nach dem 2:0-Sieg gegen Japan im
abschließenden Gruppenspiel hatten sich Prinz und Co. ohne Probleme für das
Viertelfinale und schließlich nach klaren 3:0-Erfolgen gegen Nordkorea und
Norwegen für das Endspiel qualifiziert.
Neuer Rekord
Durch den Finalsieg ist die DFB-Auswahl jetzt auch
schon seit zwölf WM-Spielen ungeschlagen und stellte auch damit einen neuen
Rekord auf. Die bisherige Bestmarke hatte die USA von 1995 bis 2003 mit elf
Spielen ohne Niederlage hintereinander aufgestellt. Die bisher letzte
Niederlage hatte es für Deutschlands Frauen am 1. Juli 1999 im
WM-Viertelfinale gegen die USA gesetzt.
540 Minuten ohne Gegentreffer
Angerer wurde durch ihre starken
Reflexe ebenfalls eine besondere Ehre zuteil. Die 28-Jährige blieb insgesamt
540 Minuten ohne Gegentreffer und verbesserte damit den bisher vom
italienischen Keeper Walter Zenga gehaltenen WM-Rekord von 1990 (517 Minuten
in Serie ohne Gegentor) um 23 Minuten.
Die Partie
Im ausverkauften Hongkou-Stadion in Shanghai
entwickelte sich von Beginn an eine temporeiche Partie, in der den Deutschen
bei einem Stangenschuss von Daniela (24.) auch das nötige Glück zur Seite
stand. Die ball- und kombinationssicheren Brasilianerinnen, bei denen
Neulengbach-Legionärin Rosana ab der 63. Minute spielte, waren zwar
technisch besser, die DFB-Auswahl hielt aber mit Kampfgeist und Einsatz
dagegen und war damit erfolgreich.
Smisek legte ideal auf Prinz auf, die ihre Mannschaft mit ihrem 115. Länderspieltor in Führung brachte (52.). Die Brasilianer verstärkten darauf die Offensivbemühungen und bekamen auch zurecht nach einem Foul von Bresonik an Cristiane einen Elfmeter zugesprochen: Der Weltfußballerin Marta schienen aber die Nerven einen Strich durch die Rechnung gemacht zu haben, scheiterte sie doch mit einem schwachen Schuss an Angerer (64.). In der Schlussphase gab es zwar kaum noch Entlastungsangriffe, aber mit Glück und Geschick brachte die Neid-Elf den Vorsprung über die Zeit, dazu sorgte Simone Laudehr in der 86. Minute für die endgültige Entscheidung zugunsten der Deutschen.
Torschützenkönigin aus Brasilien
Deutschland hat damit
gegen die Brasilianerinnen, bei denen sich Marta zumindest über die
Torschützenkrone (sieben Tore) freuen durfte, weiterhin eine weiße Weste,
hat in fünf Spielen noch nie verloren. Für den WM-Titel kassierte jede
deutsche Spielerin eine Prämie von 50.000 Euro, dazu kommen noch 5.000 Euro
für die geschaffte Olympia-Qualifikation.