Vor dem Viertelfinale zwischen Deutschland und Griechenland (Freitag, 20.45 Uhr) dreht sich alles um die Politik und die Euro-Krise.
Selten stand ein EURO-Viertelfinale
so im Zeichen der Politik. Vor dem Match zwischen Deutschland und Griechenland dreht sich plötzlich alles um die europäische Finanzkrise. Auf der einen Seite die "reichen" Deutschen, auf der anderen Seite die "Pleite-Griechen", die von EU-Hilfsgeldern leben und von der deutschen Kanzlerin Merkel zu radikalen Sparmaßnahmen genötigt werden.
"Freut euch, Griechen! Die Pleite gibt's geschenkt!" Jetzt gießt die deutsche Bild Öl ins Feuer: "Freut euch, liebe Griechen, die Pleite am Freitag gibt's geschenkt! Gegen Jogi Löw (52) hilft euch kein Rettungsschirm!" DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (61) bemüht sich derweil, die politische Brisanz aus dem Spiel zu nehmen: "Wir stehen in einem EM-Viertelfinale und konzentrieren uns ausschließlich auf den Sport. Es geht hier für uns um die EURO, nicht um den Euro."
Rein sportlich spricht alles für Deutschland: Die DFB-Elf blieb in der Vorrunde als einzige Mannschaft ohne Verlustpunkte. Die Löw-Schützlinge (3.) liegen in der FIFA-Weltrangliste zwölf Plätze vor den Griechen (15.). Und Deutschland hat keines der bisher acht Spiele gegen Griechenland verloren (fünf Siege, drei Unentschieden).
Löw schaut schon auf "Finalgegner" Spanien Deutschlands Teamchef Jogi Löw denkt derweil schon ans Finale. Am Montag schaute er sich mit CoTrainer Hansi Flick die Spanier gegen Kroatien an - den möglichen Endspielgegner. Doch Löw warnt: "Griechenland hatte keiner auf dem Zettel. Die Mannschaft ist der Meister der Effizienz, hat aus drei Chancen drei Tore gemacht."