Einbürgerung geprüft
Deutsche wollten uns Alaba klauen
11.05.2012
Mit etwas Pech "dürften" wir David Alaba im Juni bei der EURO im DFB-Dress bestaunen.
Auch wenn in der Teamchef-Ära von Didi Constantini nicht viel funktioniert hat, von einer Entscheidung des Tirolers dürfte Fußball-Österreich noch in zehn Jahren profitieren: Als Constantini im Oktober 2009 den erst 17-jährigen David Alaba beim 1:3 in Paris gegen Frankreich debütieren ließ. Alaba avancierte damit nicht nur zum jüngsten ÖFB-Teamspieler der Geschichte, sondern war gleichzeitig auch unantastbar für alle Avancen anderer Länder, die das Megatalent gerne eingebürgert hätten.
Wie wichtig diese Aktion war, zeigt jetzt ein Bericht der renommierten "Süddeutsche Zeitung". Die deckt nämlich auf, dass der DFB damals daran dachte, dem Dreifach-Staatsbürger "Österreich, NIgeria, Philippinen) auch noch einen deutschen Reisepass anzubieten. Ob der ÖFB damals davon Wind bekam? Egal! Constantini berief Alaba ein und ließ ihn auch eine Viertelstunde verteidigen - damals schon links hinten.
"Sehnsucht nach Alaba"
Mittlerweile hat sich Alaba bei den Bayern einen derart guten Namen gemacht, dass die "Süddeutsche" dem Wiener im deutschen Nationalteam sogar einen Fixplatz garantieren würde. Die Deutschen gelten zwar als EURO-Mitfavoriten, haben aber eine große Problemstelle im Team: den linken Außenverteidigerposten.
Unter dem Titel "Sehnsucht nach David Alaba" beschreibt die Zeitung die derzeit größte Baustelle in der Nationalelf und kommt zum Schluss: "Der derzeit beste linke Außenverteidiger in der Bundesliga fehlt bei der EM - er ist Österreicher". Und weiter: "Am Samstag, beim Pokalfinale, wird Teamchef Löw im Berliner Olympiastadion sitzen und Außenverteidiger David Alaba und Lukasz Piszczek vor ihm herum flitzen sehen. Löw wird gefallen, was er sieht, aber er wird es nicht richtig genießen können. Wahrscheinlich würde er sich Piszczek und Alaba am liebsten schnappen und heimlich im EM-Reisegepäck verstauen."
Welche Position ist die optimale?
Das Außenverteidigerproblem ist laut DFB-Sportdirektor aber ein weltweites: "Die größten Granaten werden immer noch zu oft auf andere Positionen geschickt, aber häufig sind es auch die Spieler selbst, die es in zentralere Positionen drängt." Genau das passierte ja auch bei Alaba, der sich selbst als zentraler Mittelfeldspieler sieht und diese Position auch im Nationalteam einnimmt.