Hinter Kulissen tobt Machtkampf - treffen wir Deutsche zur rechten Zeit?
Die Anreise zur Auslosung der EM-Quali-Gruppen hatte Symbolkraft: Die Delegation des deutschen Fußballbundes (DFB) saß im Flugzeug nach Warschau. DFB-Präsident Theo Zwanziger hockte in der ersten Reihe, Teamchef Joachim Löw wenige Meter Luftlinie entfernt. Die beiden sprachen kein Wort! Grund: Der Eklat um die gescheiterten Vertragsverhandlungen mit Löw (Kontrakt läuft im Sommer aus).
Löw: Hohe Forderungen
Das war passiert: DFB-Team-Manager
Oliver Bierhoff, der für Löw und dessen Trainerstab mitverhandelte, wollte
angeblich ein zusätzliches Handgeld in Höhe eines Jahresgehaltes
heraushandeln. Unverschämt!, fand der DFB. Boss Zwanziger kochte vor Wut,
gab Löw 48 Stunden, um ein Gegen-Angebot des DFB zu akzeptieren.
Bild spekuliert über Löw
Jetzt eskaliert die Lage: „Ein
Ultimatum von 48 Stunden. Damit bin ich nicht einverstanden!“, tobte Löw
Sonntag. Die mächtige Bild titelt schon: „Fliegt Löw noch vor der WM?“ Fakt
ist: DFB-intern gibt es Krieg zwischen dem Lager Löw/Bierhoff auf der einen
Seite sowie Präsident Zwanziger und Sportdirektor Matthias Sammer auf der
anderen Seite.
Was ist da los? Es geht um Geld, Macht und Reputation. Löw und Bierhoff wollen neben mehr Geld auch mehr Einfluss auf die Juniorenteams. Der ehrgeizige Sammer schielt derweil angeblich auf Löws Posten als „Bundestrainer“.
Löw bissig: „Mein Vertrag läuft bis Ende der WM. Und dann wird man sehen was die WM bringt. Ich mache mir darüber keine Gedanken. Ich werde professionell weiterarbeiten.“
Unsere Chance
Zerfleischt sich der dreimalige Welt- und
dreimalige Europameister Deutschland jetzt selbst? Das könnte in der im
Herbst beginnenden EM-Quali unsere Chance sein. Löw jedenfalls hat gehörigen
Respekt vor Didis „Boygroup“: „Unter Didi Constantini ist in Österreich
einiges passiert, er ist ein guter Trainer und ein guter Motivator.“