Gruppe G
Deutschland jagt ersten Titel seit 1990
09.05.2014
Teamchef Joachim Löw will Erfolgsära mit dem WM-Titel krönen.
2002 Zweiter, 2006 und 2010 jeweils Dritter. Deutschland hat als Mitfavorit bei der Fußball-WM zuletzt immer wieder beachtlich abgeschnitten. Für den Titelgewinn hat es allerdings schon seit dem dritten Erfolg 1990 nicht mehr gereicht. Diese Durststrecke soll in Brasilien endlich zu Ende gehen, für den bis zur EM 2016 gebundenen Teamchef Joachim Löw wäre es die Krönung seiner erfolgreichen Ära.
WM-Quali keine Herausforderung
Die Deutschen spazierten einmal mehr durch die Qualifikation, gaben nur beim Heim-4:4 gegen Schweden Punkte ab. Zwei der neun Siege wurden gegen Österreich (2:1 und 3:0) gefeiert. Als Belohnung gab es für Löw, der schon seit Juli 2006 als Chefcoach im Amt ist, eine Vertragsverlängerung. Überbewerten darf man diesen Erfolgslauf aber nicht, bei der WM warten andere Kaliber auf Goalie Manuel Neuer und Co., zudem gibt es personell auch einige Fragezeichen.
Schweini wieder fit
Bastian Schweinsteiger wurde rechtzeitig fit und kommt bei den Bayern wieder regelmäßig zum Einsatz, dafür könnte das Turnier für seinen kongenialen Mittelfeld-Partner Sami Khedira zu früh kommen. Der 27-jährige Real-Madrid-Akteur ist wegen seines Kreuzbandrisses seit Anfang November 2013 ohne Spielpraxis. Auch für zwei Stürmer läuft es verletzungsbedingt nicht nach Wunsch. Mario Gomez brachte es bei Fiorentina wegen einer Knieverletzung nur auf neun Serie-A-Spiele und drei Tore. Routinier Miroslav Klose musste diese Saison auch immer wieder Rückschläge einstecken. In 22 Spielen gelangen dem 35-Jährigen sieben Tore.
Löw setzt auf Routinier Klose
Löw hat Klose allerdings stets die Stange gehalten, auch da er im Dress des dreifachen Weltmeisters (1954, 1974, 1990) immer wieder überzeugen konnte. Der Lazio-Rom-Angreifer ist jener Spieler mit den zweit meisten Einsätzen (131) im DFB-Team und darf sich gemeinsam mit Gerd Müller (jeweils 68 Tore) deutscher Rekord-Torschütze nennen. Spätestens bei der WM könnte er sich den alleinigen Rekord sichern. Viel wichtiger wäre allerdings wohl auch ihm der WM-Titel. Der würde auch viel Geld bringen, würde doch jeder Spieler als Prämie 300.000 Euro kassieren.
Löw setzt bei seiner Kader-Zusammenstellung wohl auf Kontinuität. Mit Philipp Lahm, Per Mertesacker, Schweinsteiger, Klose und Lukas Podolski war ein Quintett schon bei der WM 2006 dabei. Wie in den letzten Jahren kommt der Großteil der DFB-Teamkicker von den beiden Ligatopteams Bayern München und Borussia Dortmund. Von den Legionären ruhen die Hoffnungen vor allem in Arsenals Mesut Özil, der in Brasilien groß aufspielen soll. Die Truppe von Ex-Tirol- und Austria-Trainer Löw, die im ersten Probegalopp 2014 Chile 1:0 besiegte, bekommt es bei der Endrunde in Gruppe G mit Ghana, Portugal und den USA zu tun.