Deutschland hat im Topspiel der Gruppe 4 im Duell zweier EM-Starter einen knappen 2:1-Heimsieg gegen Russland gefeiert.
Die Partie begann voll nach dem Geschmack der 75.600 Zuschauer im ausverkauften Dortmunder Signal-Iduna-Park, die DFB-Elf übernahm schnell das Kommando und schaffte auch eine Vorentscheidung. Eine Minute, nachdem Russland-Goalie Akinfejew einen Ballack-Schuss noch über die Latte hatte drehen können (8.), brachte Lukas Podolski die Deutschen nach einem Klose-Zuspiel in Front (9.).
Nach einer gefühlvollen Schweinsteiger-Flanke erhöhte Kapitän Michael Ballack mit einem Volleyschuss auf 2:0 (28.). In der Folge ließ die Truppe von Chefcoach Joachim Löw auch noch Chancen durch Westermann (32./per Kopf daneben) und Podolski (34./Akinfejew parierte zur Ecke) ungenützt.
Russen attackierten
Nach dem Seitenwechsel kamen die von Guus
Hiddink betreuten Russen aber mit mehr Dampf aus der Kabine und waren auch
sofort wieder im Spiel. Nach einem Lahm-Fehler konnte Anjukow den Ball zur
Mitte geben und Zenit-St-Petersburg-Star Andrej Arschawin brauchte ihn nur
noch über die Linie drücken (51.). In der Schlussphase hielt Deutschlands
Tormann-Debütant Rene Adler, der vom Publikum mit Sprechchören bedacht
wurde, den Sieg fest und stand dem Vize-Europameister auch das nötige Glück
zur Seite: Ein Drop-Kick von Dzagoew ging an die Stange (87.). "Der
Ausgleich wäre für sie sicher nicht unverdient gewesen", gab auch
DFB-Kapitän Michael Ballack zu.Genauso wie Spanien hat auch Ex-Europameister
Griechenland in der WM-Qualifikation noch kein Gegentor kassiert. Die Truppe
von Otto Rehhagel feierte in Piräus gegen Schlusslicht Moldawien (0) einen
3:0-Heimsieg. Nürnberg-Stürmer Angelo Charisteas (31., 51.) und Konstantinos
Katsouranis (40.) sorgten für klare Verhältnisse zugunsten der Griechen, die
bei neun Punkten und einem Torverhältnis von 8:0 halten. Erster Verfolger in
der Gruppe 2 ist Israel (7) nach einem 3:1-Erfolg in Luxemburg (3), dahinter
folgt die Schweiz (4). Rene Peters hatte für den Außenseiter die Führung
(1./Benayoun/Elfmeter) ausgeglichen, Golan (63.) und Toama (82.) bewahrten
die Israeli aber doch noch vor einer Blamage.
Holland souverän
Die ersatzgeschwächten Niederlande gaben
sich beim Team-Comeback von ManU-Goalie Edwin van der Sar keine Blöße,
gewann in Rotterdam dank Toren von Joris Mathijsen (14.) und Klaas Jan
Huntelaar (64.) gegen Schlusslicht Island mit 2:0. Die Mannschaft von
Teamchef Bert van Marwijk hält in der Gruppe 9 nach zwei Runden beim
Punktemaximum und führt vor Schottland (4), Mazedonien (3), Norwegen (2) und
Island (1).
Tschechen schon unter Druck, Polen stark
In der Gruppe 3 ist
nach drei Runden Polen (7) das Maß aller Dinge. Teamchef Leo Beenhakker
durfte im Duell zweier EM-Starter mit Tschechien (2) Treffer von Pawel
Brozek (27.) und Jakub Blaszcykowski (53.) bejubeln. Eintracht Frankfurts
Martin Fenin gelang in der Schlussphase nur mehr der Anschlusstreffer (87.).
Tschechiens Neo-Coach Petr Rada steht damit schon nach zwei sieglosen
Spielen stark unter Druck.
Freuen durften sich demgegenüber die punktgleich mit Polen an der Spitze liegenden Slowenen, die durch Last-Minute-Tore von Novakovic (84.) und Ljubijankic (85.) gegen Nordirland (1) mit 2:0 gewannen. Die Slowakei (6) feierte in Serravalle gegen San Marino (0) einen 3:1-Pflichtsieg.
Spanien hat auch nach dritter Runde noch eine weiße Weste.
Der
seit 26 Spielen ungeschlagene Europameister feierte durch Tore von Juanito
(35.), David Villa (37./Elfmeter) und Carles Puyol (69.) in Tallinn einen
ungefährdeten 3:0-Erfolg gegen Estland und hat nicht nur neun Punkte auf dem
Konto, sondern auch noch keinen Gegentreffer (8:0 Tore) erhalten. Am
Mittwoch geht es nun in Brüssel gegen Belgien.
Die Belgier, für die Wesley Sonck (22.) und Marouane Fellaini (38.) trafen, tankten eben dort mit einem 2:0-Heimsieg gegen das punkt- und torlose Armenien Selbstvertrauen. Die ebenfalls noch ungeschlagenen Sonck und Co. liegen mit sieben Zählern punktgleich mit der Türkei auf Rang zwei.
Italien lässt Punkte
Der noch ungeschlagene Weltmeister
Italien hat auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung in der
Qualifikation die ersten Punkte liegengelassen. Die stark ersatzgeschwächte
Elf von Marcello Lippi (7 Punkte/3 Spiele) kam in Sofia gegen Bulgarien
(2/2) über ein 0:0 nicht hinaus, liegt aber in der Gruppe 8 weiterhin an der
Tabellenspitze vor Irland (4/2) und Montengro (2/2).
Ebenfalls noch unbesiegt ist die Türkei in der Gruppe 5.
Die
Truppe von Coach Fatih Terim (7/3) feierte gegen Bosnien-Herzegowina (3/3)
in Istanbul einen hartumkämpften 2:1-Heimsieg. Edin Dzeko (26.) hatte die
Gäste überraschend in Führung geschossen, Sabri Sarioglu (51.) und Mevlut
Erdinc (66.) sorgten aber noch für die Wende zugunsten des
EM-Halbfinalisten. Bei den Bosniern spielte Sturm-Graz-Stürmer Samir
Muratovic bis zur 81. Minute, Mattersburgs Adnan Mravac muss hingegen noch
auf sein Team-Debüt warten, der Abwehrspieler saß nur auf der Bank.