Gefeiertes Team

DFB-Team flogen daheim Herzen zu

12.07.2010

Löw, Schweinsteiger & Co daheim wie Weltmeister empfangen.

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Mit Bronze im Gepäck sind die deutschen Fußballer am Montag in die Heimat zurückgekehrt. In der Früh um 06.16 Uhr landeten Jogi Löw und seine "Boy Group" mit dem neuen Airbus A380 auf dem Flughafen Frankfurt/Main. Wie vor vier Jahren flogen der DFB-Truppe die Sympathien zu. Während des zehnstündigen Fluges von Südafrika nach Deutschland hatte Lufthansa-Chefpilot Jürgen Raps, der die Delegation vor fünf Wochen ans Kap geflogen hatte, in 11.500 Metern Höhe mit Endspiel-Informationen versorgt. TV-Bilder gab es keine.

Müller jubelte
Shooting Star Thomas Müller durfte über den Wolken noch einmal doppelt jubeln. Da im WM-Endspiel von Johannesburg weder der Spanier David Villa noch der Niederländer Wesley Sneijder trafen, die wie Müller bei fünf Turnier-Treffern standen, wurde der 20-Jährige aufgrund seiner drei Vorlagen sensationell Torschützenkönig der Fußball-Weltmeisterschaft. Außerdem wurde der Münchner zum "Jungstar" der WM gekürt.

"Das freut mich natürlich besonders, 40 Jahre nach Gerd Müller den Goldenen Schuh gewonnen zu haben", sagte der neue Müller noch über den Wolken. Der "Bomber der Nation" war 1970 bester WM-Torjäger. 2006 gelang dies auch Miroslav Klose. "Ich bin zwar der Typ, der die Belastung gut wegsteckt. Aber natürlich tut jetzt ein bisschen Abstand auch nicht so schlecht. Dass man mal durchschnaufen kann", beschrieb Müller die Stimmung auf dem Heimflug.

Klose froh, daheim zu sein
Klose war froh, nach einer doch langen Zeit wieder zu Hause zu sein. Sein Münchner Vereinskollege Bastian Schweinsteiger wiederholte zum x-ten Mal, dass sicher jeder Spieler auch enttäuscht ist, im Halbfinale ausgeschieden zu sein. Vor dem Deutschland-Bezwinger zog letztlich auch er seinen Hut: "Ich denke, dass die Spanier verdient Weltmeister geworden sind." In den kommenden Tagen wolle er nun vor allem "Abstand gewinnen und wieder Zeit für Freunde und Familie finden".

Löw-Entscheidung steht an
Nach zwei Monaten Rackern und Schwitzen hatten die meisten Spieler und Trainer schon auf dem Sonderflug ihre Liebsten an der Seite. In der Business-Class genoss auch Joachim Löw nach dem WM-Stress neben seiner Frau Daniela die Annehmlichkeiten des neuen Riesenfliegers. An Urlaub kann der Schwarzwälder derzeit noch nicht denken, denn nach einem kurzen Durchschnaufen muss er erst seine berufliche Zukunft klären. "Es werden selbstverständlich Gespräche stattfinden. Und es ist logisch, dass eine Entscheidung zeitnah gefällt werden muss", sagte Löw.

WM-Finale verpasst
Zunächst aber erlebte der frühere Innsbruck- und Austria-Trainer bei Rotwein und Hendl süßsauer das WM-Finale aus einer völlig neuen Perspektive. Live-Bilder vom "wichtigsten Spiel überhaupt" gab es für den 50-Jährigen und sein Team trotz Hightech an Bord nicht. Kapitän Raps gab der Mannschaft laufend Spiel-Infos durch. "Spanien gewinnt 1:0", berichtete der Lufthansa-Chefpilot am Ende ohne Emotionen.

DFB-Helden gefeiert
Gefeiert wurden bei 900 Stundenkilometern Reisegeschwindigkeit nur die deutschen Spieler, die mit ihren erfrischenden Auftritten in Afrika und dem dritten Platz die Fußball-Welt überrascht und die Fans in der Heimat in Begeisterung versetzt hatten. "Wir gratulieren Ihnen alle", lauteten die Glückwünsche aus dem Cockpit.

Das Kabinen-Personal hatte sich kleine Deutschland-Fahnen auf die Wangen geschminkt, und am Airbus waren eine schwarz-rot-goldene Fahne sowie die Aufschrift "Vielen Dank" aufgeklebt worden. Sogar die Pralinen-Schachteln waren bedruckt: "Vier Wochen Emotionen auf höchstem Niveau." Die Flugsicherung übermittelte beim Landeanflug auf Frankfurt Glückwünsche. Löw betonte: "Wir sind enorm stolz auf die Spieler und alle, die an unserem Erfolg beteiligt waren."

Ab in den Urlaub
Nach einer kurzen Begrüßung auf heimatlichem Boden durch Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth flüchteten Spieler, Trainer und Betreuer in alle Himmelsrichtungen. Auch die Spieler werden in den kommenden Tagen trotz Urlaub die Entwicklungen im "Fall" Löw interessiert verfolgen. "Es ist kein Selbstläufer. Es reicht nicht, wenn man eine gute junge Mannschaft hat, sondern man muss weiter hart arbeiten", betonte Kapitän Philipp Lahm in einer vorläufig letzten Erklärung zum Thema Fußball.

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