Löws Elf Mitfavorit bei der EURO. 300.000 Euro Titelprämie für jeden Spieler.
WM-Dritter 2006 und 2010 sowie Vize-Europameister 2008. Deutschlands Fußball-Nationalteam ist an der Weltspitze eine fixe Größe und will dies nun bei der EM-Endrunde in Polen und der Ukraine mit dem ersten Titelgewinn seit 1996 untermauern. Die Vorzeichen stehen ausgesprochen gut, hat die DFB-Auswahl doch in der Qualifikation alle zehn Partien gewonnen und im vergangenen Herbst auch prestigeträchtige Testspiel-Erfolge gegen Brasilien (3:2) sowie die Niederlande (3:0) gefeiert.
"Angstgegner" Spanien
Die Deutschen, die bei den beiden jüngsten Turnieren jeweils dem späteren Sieger Spanien unterlagen, sind somit durchaus einer der Topfavoriten. "Unsere junge Mannschaft hat keine Angst vor der Favoritenrolle. Die Spieler sind sehr erfolgshungrig und sie wollen auch einmal etwas in der Hand halten", betonte DFB-Teammanager Oliver Bierhoff. Der Ex-Salzburg-Stürmer kennt das Gefühl, den EM-Pokal zu stemmen, nur allzu gut, hatte er doch den Deutschen mit seinem "Golden Goal" am 30. Juni 1996 im Finalduell mit Tschechien (2:1) im Londoner Wembley-Stadion zum bisher letzten Titel verholfen.
Alle Mann an Bord
Das EM-Jahr begann für die "Turniermannschaft" Deutschland zwar mit einer 1:2-Testspiel-Heimniederlage gegen Frankreich, die darf allerdings aufgrund zahlreicher Ausfälle im DFB-Team nicht überbewertet werden. Rechtzeitig vor dem Turnier-Vorbereitungs-Finish kann Teamchef Joachim Löw wieder aus dem Vollen schöpfen. Auch Stürmer-Routinier Miroslav Klose hat seine Oberschenkel-Muskelverletzung überwunden und könnte wie schon in den Turnieren zuvor ein wichtiger Baustein sein.
Die fehlende Spielpraxis ist für den Lazio-Rom-Angreifer kein Problem, hatte er doch auch in der Vergangenheit oftmals damit zu kämpfen gehabt, in der Nationalmannschaft dann aber trotzdem überzeugt. "Natürlich ist Spielpraxis wichtig, aber ich habe genug Erfahrung und denke, dass ich in jedem Fall bei der EM in Topform sein werde", versprach der in Polen geborene Klose, der das Vertrauen von Löw genießt.
Dortmund und Bayern stellen die meisten Spieler
Der Ex-Trainer des FC Tirol und der Austria setzt vor allem auf Kicker der beiden Liga-Top-Teams Borussia Dortmund und Bayern München. Im Gegensatz zur WM 2010 (0) sind aber wie auch schon bei der EURO 2008 wohl wieder vier Legionäre dabei. Sowohl Klose als auch Mesut Özil und Sami Khedira (beide Real Madrid) sowie Per Mertesacker (Arsenal) verdienen bei absoluten europäischen Topclubs ihr Geld.
Löw spürt "Sehnsucht nach Titelgewinn"
Genauso wie die Spieler will auch Coach Löw seine Karriere mit einem Titelgewinn krönen. Der 52-jährige akribische Arbeiter trat im Juli 2006 die Nachfolge von Jürgen Klinsmann an und ist mittlerweile vom DFB nicht mehr wegzudenken. "Ich spüre die Sehnsucht nach einem Titelgewinn im Sommer - vor allem auch in der Mannschaft", erklärte Löw, dessen Vertrag bis zur WM 2014 in Brasilien läuft. Der Titel würde sich auch finanziell lohnen, warten doch 300.000 Euro Prämie auf jeden der 23 deutschen Kaderspieler.