Zickler überzeugt:
"Diesmal schaffen wir den Aufstieg"
17.08.2007
Salzburgs Goalgetter vom Dienst über Salzburgs CL-Chancen und seine Ehefrau als Glücksbringer.
Mit zwei kleinen Leberkäse-Semmeln und einer Portion Kaiserschmarrn mit heißer Kirsch-Soße stärkte sich Alexander Zickler nach dem 1:0-Erfolg gegen Schachtjor Donezk. Und feierte mit seiner Frau den Sieg. Katja Zickler musste bereits um 4.30 Uhr Donnerstag Morgen die Villa in Aigen wieder Richtung Ferien-Insel verlassen. ÖSTERREICH sprach mit dem Goldtorschützen.
ÖSTERREICH: Alexander, haben Sie wirklich nicht gewusst, dass Ihre Gattin
zum Spiel kommen würde?
Alexander Zickler: Nein, absolut nicht.
Als ich beim Aufwärmen auf die Tribüne geblickt habe, sah ich plötzlich
Katja. Ich habe mich irrsinnig gefreut. Wir haben uns ja jetzt schon drei
Wochen nicht mehr gesehen. Dass meine Katja da war, war für mich zusätzliche
Motivation pur. Ihr widme ich auch den Siegtreffer gegen Donezk. Der für uns
als Mannschaft hoffentlich den Aufstieg in die Champions League bedeuten
wird.
ÖSTERREICH: Nach dem Spiel gab’s für Sie aber lange nichts zu feiern.
Blutüberströmt ging’s in die Kabine.
Zickler: Ich
hatte nach einem Zweikampf und einem Zusammenstoß nicht nur fürchterliches
Nasenbluten sondern auch höllische Kopfschmerzen. Fühlte mich wie ein Boxer,
der schon in den Seilen hängt. Aber unsere Teamärzte haben ganze Arbeit
geleistet. Sicherlich brummt der Kopf noch ein bisschen, zumindest blutet
die Nase nicht mehr (lacht).
ÖSTERREICH: Wie stufen Sie die Chancen nach dem 1:0 für das Rückspiel ein?
Zickler:
Wir haben jetzt eine ähnliche Situation wie noch vor einem Jahr gegen
Valencia. Nur mit einem feinen, aber hoffentlich entscheidenden Unterschied.
Wir sind als Team viel weiter, viel reifer. Ich sage, wir sind reif für die
Champions League. Auswärts sind wir immer für einen Treffer gut. Das haben
wir schon so oft bewiesen. Drei Gegentore passieren uns hoffentlich nicht
mehr. Wir glauben daran. Ja, wir wollen jetzt in die Königsklasse!
ÖSTERREICH: Werden wir im Rückspiel eine andere Donezk-Mannschaft erleben
als in Salzburg?
Zickler: Donezk hat auf jeden Fall den ganz großen
Druck. Für die Ukrainer ist die Champions League fast schon Pflicht, ein
Muss. Dass sie eine starke, spielerisch und technisch exzellente Mannschaft
sind, haben wir ja schon in den 90 Minuten gesehen. Deshalb dürfen wir auf
keinen Fall den Fehler machen, der im Hinspiel Gott sei Dank nicht bestraft
wurde.
ÖSTERREICH: Welchen Fehler?
Zickler: Nach dem 1:0 haben wir
uns von den Ukrainern das Spiel zu sehr diktieren lassen. Wir haben zu oft
nur noch abgewartet. Wir haben Donezk ins Spiel kommen lassen. Und wenn das
im Laufen ist, kann es kritisch werden. Das darf uns im Rückspiel nicht mehr
passieren.
Interview: Christian Ortlepp/ÖSTERREICH