Bayern-Boss Uli Hoeneß

Droht Gefängnis nach Finale?

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Uli: „Zocken war Kick“ - Schelte auch von Gauck. 

Um 21.48 Uhr, beim ersten Bayern-Tor am Mittwoch in Barcelona, vergaß er alle Sorgen: Uli Hoeneß (61) sprang auf, riss die Hände in die Höhe und jubelte wie ein kleiner Bub.

Doch dann holte ihn die Wirklichkeit  ein: Ganz ernst und ohne Vereinsschal um den Hals verfolgte er den 3:0-Triumph der Bayern, ohne aber richtige Freude zuzulassen.

Bei Verurteilung je nach Schaden bis 10 Jahre Haft
Zu tief sitzt die Ungewissheit: Denn der 61-Jährige, dem die Staatsanwaltschaft München Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vorwirft, droht nach dem Champions-League-Finale eine Anklage wegen Steuerhinterziehung – und möglicherweise sogar ein Leben im Gefängnis. Bisher war Hoeneß trotz Haftbefehls auf freiem Fuß, weil er fünf Millionen Kaution hinterlegte.

So jubelte Hoeneß im Stadion

Fakt ist: Kommt es zu einer Verurteilung, sieht es nicht rosig aus. Ab einer Schadenshöhe von über einer Million Euro muss der „Mr. Bayern“ mit einer Haftstrafe rechnen. Bei fünf Millionen Euro Schaden drohen ihm sogar bis zu zehn Jahre Gefängnis.

Bundespräsident: „Asozial und verantwortungslos“
Hoeneß’ Hoffnung: Seine Selbstanzeige könnte sich strafmildernd auswirken. Sein Interview in der Zeit schlug jedenfalls hohe Wellen: „Ich habe Riesenmist gebaut. Ich habe richtig gezockt. Ich war nah dran an der Spielsucht“, so der Bayern-Boss.

 

Die Affäre Hoeneß ist längst staatstragend: Am Mittwoch sagte Bundespräsident Joachim Gauck (73):  „Wer Steuern hinterzieht, verhält sich verantwortungslos oder gar asozial.“ SPD, Grüne und Linke wettern seit Tagen gegen „Oberschichten-Kriminalität“.

"Nah dran an Spielsucht“

  • Hoeness über seinen Absturz. „Das ist für mich ein großes Problem. Ich fühlte mich auf die andere Seite der Gesellschaft katapultiert, ich gehöre nicht mehr dazu. Ich habe Riesenmist gebaut, aber ich bin kein schlechter Mensch.“
  • Über den Druck. „Ich verspüre einen Riesendruck und kann nachts kaum Schlaf finden. Ich denke nach und verzweifle.“
  • Über die Zockerei: „Von 2002 bis 2006 habe ich richtig gezockt. Ich habe teilweise Tag und Nacht gehandelt. Das war der Kick.“
  • Über die mögliche Spielsucht: „Ich halte mich nicht für krank. Zumindest heute nicht mehr. Ein paar Jahre war ich wohl nah dran.“

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