32. Titel
Edlinger: "Geld spielt nicht Fußball"
21.04.2008
Rapids Präsident schießt noch einmal scharf Richtung Salzburg und kündigt CL-Quali mit Meistermannschaft an.
Zum zweiten Mal nach 2005 darf Rudolf Edlinger als Präsident von Rapid über einen österreichischen Fußball-Meistertitel jubeln. Die Freude über den 32. Titel wurde beim Ex-Finanzminister noch dadurch gesteigert, dass er seinen Leitsatz bestätigt sieht, wonach "Geld allein nicht Fußball spielt".
"Freut mich besonders"
Schon vor drei Jahren ließen die
Hütteldorfer mit der Austria einen finanziell potenteren Rivalen hinter
sich, diesmal hatte Salzburg trotz der Red-Bull-Millionen das Nachsehen.
"Wenn einer glaubt, er schüttet massenweise Geld in einen Verein und wird
deswegen Meister, dann funktioniert das so nicht. Das hat man in der
österreichischen Liga schon öfters gesehen und das ist es, was mich
besonders freut."
Herz ist gefragt
Im Titelrennen seien noch andere Qualitäten
außer eine dicke Brieftasche entscheidend. "Man braucht Herz, eine
zusammengeschweißte Mannschaft und ein zusammengeschweißtes Umfeld", betonte
Edlinger, bei dem noch vor einigen Wochen der Glaube an den Titel schwand.
"Nach dem 0:1 in Mattersburg (Anm.: am 14. März) hatte ich die Hoffnung
eigentlich aufgegeben", gab der Clubchef zu.
Edlinger mischt sich nicht ins Sportliche ein
Der 68-Jährige legt
Wert darauf, dass er im Gegensatz zu diversen in Österreich tätigen Mäzenen
keine Entscheidungen im sportlichen Bereich trifft. "Ich führe den Verein
nur wirtschaftlich und repräsentativ. Ich habe nie behauptet, ein
Fußball-Fachmann zu sein, sondern immer gesagt, dass ich nur die Leute hole,
die Rapid sportlich auf Vordermann bringen sollen."
Zur wirtschaftlichen Stabilität des Rekordmeisters hat Edlinger mit der Einfädelung des Sponsor-Deals mit OMV selbst einen wichtigen Beitrag geleistet. Das Budget für 2008/09 wird dennoch so wie in dieser Saison knapp zwölf Millionen Euro betragen, 800.000 Euro davon sollen aus dem Europacup in die Rapid-Kassa fließen.
CL soll Geldtöpfe füllen
Im Falle einer Teilnahme an
der Gruppenphase der Champions League würden sich diese Einnahmen um ein
Vielfaches erhöhen. "Das ist auf jeden Fall unser Ziel. Wir werden ja nicht
Meister, um in der Champions-League-Qualifikation gleich wieder
auszuscheiden oder uns über die Doppelbelastung zu beschweren."
Meistermannschaft
Um die dritte Teilnahme an der Eliteliga soll
laut Edlinger die aktuelle Mannschaft kämpfen, viele Verstärkungen seien
nicht geplant. "Warum auch? Ich habe eine Meistermannschaft, von der mit
Ausnahme von zwei Spielern (Anm.: Stefan Maierhofer und Mario Bazina) alle
Spieler länger an den Verein gebunden sind."