Ex-Profi packt aus
Ehefrau bewahrte Taboga vor Selbstmord
06.03.2014
Skandal begann vor acht Jahren beim DSV Leoben mit 7.000 Euro pro Manipulation.
Der in den heimischen Bundesliga-Wettskandal
involvierte Ex-Fußball-Profi Dominique Taboga hat in einem am Donnerstagabend auf Servus TV ausgestrahlten Exklusiv-Interview
sein Schweigen gebrochen. Der ehemalige Grödig-Spieler sagte, dass er kurz vor seiner Verhaftung sogar an Selbstmord gedacht habe, den seine Frau vereitelt habe.
"Ich habe einen Abschiedsbrief verfasst, meiner Frau übergeben und mich von ihr und den Kindern verabschiedet. Ich habe schon abgeschlossen gehabt", erklärte Taboga. Doch seine Frau habe ihn "da rausgeholt", indem sie ihm "Fotos von den Kindern aufs Handy geschickt" habe. Seine Gattin habe ihn auch dazu aufgefordert, reinen Tisch zu machen. "Meine Frau hat gesagt, entweder du packst komplett aus, oder es hat auch private Konsequenzen."
Bei Anzeige übertrieben
Als er dann zur Polizei ging, weil er um das Wohl seiner Familie gefürchtet habe, um Anzeige gegen die Hintermänner der Spielmanipulationen zu erstatten, habe er übertrieben. Damit habe er erreichen wollen, dass die Verantwortlichen "in Haft kommen", nachdem er bis zu 37 SMS und 15 Anrufe pro Tag mit Drohungen gegen sich und seine Familie erhalten hatte. Aber: "Zu 80 Prozent hat meine Aussage gestimmt."
7.000 Euro als Manipulations-Prämie
Begonnen hatte alles vor acht Jahren, als Taboga als 23-Jähriger beim DSV Leoben unter Vertrag gestanden war. "600 Euro" habe damals die Siegprämie betragen, jeweils "7.000 Euro" erhielten er und andere Spieler für eine Manipulation, also "fürs Nichtstun". "Das war eine sehr, sehr schöne Sache für den damaligen Zeitpunkt, aber im Nachhinein ein sehr großer Fehler", gestand der 31-Jährige.
"70.000 bis 80.000 Euro" habe er in Summe für Manipulationen erhalten, durch Erpressungen aber "über 100.000 Euro zurückzahlen müssen". Taboga glaubt, dass es "ein sehr, sehr großes Netz" der Wettmafia gibt, die "wohl europa-, wenn nicht sogar weltweit" agiere.