Polsters Kommentar

Ein Alaba allein ist viel zu wenig

12.09.2013

Toni Polster über die Lehren aus dem Irland-Match.

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© TZ ÖSTERREICH/Kernmayer
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Sind wir uns ehrlich: David Alaba war gegen Irland unser einziger Weltklassespieler. Trotz seines jungen Alters ist er auf dem Weg zu einem richtig guten Führungsspieler. Die einzige Gefahr bei ihm sehe ich darin, dass man ihm zu viel Verantwortung aufbürdet. Er wird nicht immer in Topform sein, und dann kann man an so viel Druck auch zerbrechen. Aber im Moment schafft er es Gott sei Dank sehr gut – und er hat auch wieder dieses so wichtige Tor erzielt.

Es war leider lange Zeit ein richtig enttäuschendes Spiel von unserer Mannschaft. Die Spieler wirkten nervös und verunsichert. Erst in der letzten halben Stunde haben wir so gespielt, wie man es sich von einer Mannschaft erwartet, die unbedingt gewinnen muss: gutes Passspiel, Bälle schnell erobert und die Raumaufteilung stimmte plötzlich...

Garics produziert einfach zu viele Fehlpässe
Fest steht: Ein Alaba allein ist für die erfolgreiche WM-Qualifikation zu wenig. Bei Garics weiß man, dass er im Spiel nach vorne immer wieder seine Fehlpässe produziert. Die Offensivstärke ist nicht sein großes Plus.

Fuchs hat sich aufgrund seiner schlechten Leistung gegen Deutschland zurückgehalten, ist aber im Laufe der Partie etwas besser geworden. Prödl spult immer das gleiche Spiel herunter – brav, aber nicht aufregend! Im Spielaufbau hat er sehr viel Luft nach oben.

Harnik war peinlich, Weimann falsch eingesetzt
Harnik war für mich die große Enttäuschung. So viele Chancen vernebeln, das darf einem Stürmer nicht passieren. Aus dieser Distanz nicht das Tor zu treffen fällt in die Kategorie peinlich. Auch Weimann hat enttäuscht. Man kann es drehen und wenden, wie man will, er ist kein Mittelstürmer. Als solcher musst du den Ball gut abdecken, verteilen und im Sechzehner mit dem Kopf zur Stelle sein, das alles ist nicht sein Spiel. Mit seiner Schnelligkeit kann er nur über die Flügel kommen.

Burgstaller ist auch nicht torgefährlich
Arnautovic hat viel Schwung in die Partie gebracht, auch wenn ihm nicht alles gelungen ist. Burgstaller hat seine Qualitäten, aber torgefährlich ist er auch nicht. Er wollte zeigen, dass er in die Mannschaft gehört, der Schuss ist durch seine vielen Ballfehler nach hinten losgegangen.

Nur wenn alle auf dem Niveau von Alaba und Almer sind, haben wir in Schweden eine Chance!

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