Hütteldorfer nach Unentschieden in Genk zufrieden.
Für Fußball-Rekordmeister Rapid
lebt die Chance auf den Aufstieg in der Europa League weiter. Die Hütteldorfer
boten am Donnerstag in Gruppenspiel drei beim KRC Genk eine starke Leistung, belohnten sich dafür beim 1:1 aber nur mit einem Punkt. Deshalb zieren sie mit zwei Zählern in der Gruppe G hinter den Belgiern (7), Dynamo Kiew (4) und dem FC Thun (3) auch das Tabellenende.
"Wir haben den Europa-League-Modus auf 'on' gehabt und unsere beste Saisonleistung abgeliefert", war Rapid-Trainer Zoran Barisic vollauf zufrieden. Seine Truppe habe das Spielkonzept sehr gut umgesetzt. "Wir haben als Mannschaft eine sehr starke Leistung geboten und uns das Unentschieden mehr als verdient. Wir haben gezeigt, dass wir auch auswärts gegen einen starken Gegner nicht nur verteidigen, sondern auch spielerisch überzeugen können ", ergänzte der Wiener.
Im Gegensatz zum erschreckend schwachen Auftritt in Thun (0:1) im ersten Gruppen-Auswärtsspiel, waren die Hütteldorfer diesmal von Beginn an furchtlos, hellwach und vor allem extrem druckvoll. Die Außenseiterrolle scheint ihnen also mehr zu liegen. Einzig die mangelnde Chancenauswertung verhinderte einen idealen Start mit einer frühen Führung.
"Wir haben das Spiel von Anfang an im Griff gehabt gegen eine Mannschaft, die normal offensiver auftritt. Wir hatten nach Ballgewinn die nötige Ruhe und haben versucht immer wieder nach vorne zu spielen. Leider haben wir aber unsere Chancen nicht genützt", analysierte Barisic.
Und das rächte sich auch. Die abwartenden Belgier nutzten zwei aufeinanderfolgende Fehler in der Rapid-Defensive aus. Zuerst verursachte Stephan Palla einen Freistoß. Den von Fabien Camus zur Mitte abgespielten Ball versenkte der außerhalb des Strafraums alleine gelassene Julien Gorius mit einem herrlichen Weitschuss im Kreuzeck. "Das war ein Hundert-Guldenschuss. Wir haben uns aber vor dem und beim Freistoß schlecht verhalten", ärgerte sich Barisic über zwei der wenigen Fehler in der Defensive.
Die Rapidler mussten also wie in Thun, gegen Kiew (2:2) und zuletzt in der Meisterschaft gegen Sturm Graz (2:2) nach der Pause einem Rückstand nachlaufen. Die Wiener konnten sich da in der Offensive nicht mehr so entfalten und hatten auch Glück, dass aufseiten der Hausherren Katuku Tshimanga die Vorentscheidung mit einem Lattenschuss (59.) ausließ.
So blieb die Partie offen und Marcel Sabitzer konnte seiner von 1.400 mitgereisten Fans toll unterstützten Truppe per Kopf nach Idealflanke des eingewechselten Thomas Schrammel in Minute 82 noch zu einem Punktgewinn verhelfen. "Wir wissen, dass wir am Ende noch zulegen und Chancen kreieren können, das ist sehr wichtig für uns", sagte Kapitän Steffen Hofmann. Und Barisic fügte hinzu: "Es spricht für den Charakter der Mannschaft, dass sie nie aufgehört hat, Fußball zu spielen und an sich zu glauben."
Torschütze Sabitzer war froh, dass er der Mannschaft helfen konnte. "Tore sind immer schön, es ist aber ein bisschen Wehmut dabei, da wir nicht mehr geholt haben", meinte der Offensivspieler. Es überwog aber doch klar das Positive. "Wir wollten unbedingt etwas mitnehmen. Das ist uns auch gelungen", betonte Sabitzer.
Damit habe man sich vor den anstehenden Heimspielen gegen Genk (7. November) und Thun (28. November) eine gute Ausgangsposition geschaffen. "Und wenn wir die Spiele gut bestreiten, dann haben wir in Kiew (12. Dezember) noch ein sehr wichtiges Spiel, wo es um sehr viel geht", blickte Sabitzer in die Zukunft.
Barisic wollte sich nicht wirklich mit der Tabelle, die "jeder lesen kann", auseinandersetzen. "Wir sind nicht so vermessen, zu glauben, dass wir in der Gruppe aufsteigen müssen. Über den einen Punkt sind wir sehr froh, darauf können wir aufbauen. Was am Ende rauskommt, wird man dann sehen", sagte Rapids Trainer.
Der Aufstieg ist momentan zwar in Griffweite, allerdings gewissermaßen auch weit entfernt. Es ist nämlich nicht unwahrscheinlich, dass die Wiener alle drei ausstehenden Spiele gewinnen müssen, um auch erstmals ins Sechzehntelfinale aufzusteigen.
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