ÖFB-Team nach Kroatien-Pleite weit von Weltspitze entfernt.
Einen Tag nach der 0:1-Testspiel-Niederlage gegen Kroatien hat Österreichs Fußball-Teamchef Dietmar Constantini eine resignative Bilanz gezogen. Ein Gegner aus der Preisklasse der Balkan-Truppe sei für die ÖFB-Auswahl derzeit einfach zu stark, vermutete der Tiroler. "Die Kroaten spielen in einer anderen Liga, das muss man akzeptieren. Bei einem schlechteren Spielverlauf hätten wir höher verlieren können. Wenn man gegen so eine Mannschaft punkten will, braucht man sehr viel Glück", erklärte Constantini.
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Keine Weiterentwicklung
Der Nationaltrainer musste zugeben, dass
Fortschritte anders aussehen. "Eine Weiterentwicklung war das nicht, unsere
Leistung war nicht okay. Die Erkenntnis kann sein, dass wir weit weg von den
Kroaten waren, einfach weil der Gegner so stark war", analysierte der
54-Jährige.
Vor zwei Jahren stärker
Das Duell bei der EURO 2008 endete
zwar mit dem gleichen Ergebnis, doch damals war der Klasseunterschied
deutlich geringer. "Damals war die Mannschaft drei Monate beisammen und
körperlich topfit", so die Begründung von Constantini. Allerdings hatte das
ÖFB-Team vor der Heim-EM "nur" etwas mehr als einen Monat Vorbereitungszeit.
Ruhe bewahren
Der frühere Austria-Trainer war bemüht, keine
Negativ-Stimmung aufkommen zu lassen. "Wir müssen jetzt nicht alles
hinterfragen, brauchen nicht in Weltuntergangsstimmung zu verfallen. Seit
wann gibt's das denn, dass wir nichts gewinnen? Gibt es das seit zehn
Jahren, oder seit wir (Anm.: das aktuelle Betreuerteam) da sind? Da muss man
die letzten zehn Jahre hinterfragen."
Macho und Korkmaz stark
Eine kleines Glücksgefühl war Constantini
immerhin durch die Auftritte von Jürgen Macho
und Ümit Korkmaz
vergönnt, selbst wenn der Coach relativierte: "Man hat gesehen, dass Macho
ein guter Tormann ist, er hat dazu auch noch Glück gehabt. Korkmaz ist auch
in guter Verfassung, aber für 90 Minuten hat er noch nicht die Klasse wie
die Kroaten."
Harnik nur mehr Stürmer
Weniger zufrieden war Constantini
mit Martin Harnik, den er schon wenige Minuten vor der Pause auswechselte.
"Bei ihm ist überhaupt nichts zusammengegangen. Es ist ja kein Verbrechen,
wenn ich ihn rausnehme", sagte der 54-Jährige über den Neo-Stuttgarter, den
er künftig nicht mehr im rechten Mittelfeld, sondern als Spitze einsetzen
will.
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Starke Gegner bleiben
Trotz der Enttäuschung über die eklatante
Unterlegenheit gegen eine personell geschwächte kroatische Auswahl möchte
Constantini weiter gegen starke Kontrahenten antreten. "Mir ist es lieber,
gegen solche Mannschaften zu spielen als gegen Teams auf Augenhöhe." Duelle
mit Top-Auswahlen sollen bei den ÖFB-Teamspielern, die zuletzt im November
2007 (0:0 in Wien gegen Tunesien) ein Länderspiel ohne Gegentor überstanden,
einen Lernprozess in Gang setzen - der bisher allerdings noch nicht
gegriffen hat.
Eine beständige positive Tendenz ist auch in der Ära Constantini nicht auszumachen, selbst wenn der Tiroler dafür nicht die Verantwortung übernehmen will. "Die Entwicklung kann nur bei jedem einzelnen Spieler beginnen." Aufgrund der zumeist kurzen Zusammenkünfte sei es auch schwierig, taktische Konzepte zu erstellen. "Das ist bei den Vereinen leichter als bei der Nationalmannschaft", sagte Constantini.
Kontertaktik mit Janko
Den Vorwurf, für die im September gegen
Kasachstan beginnende EM-Qualifikation keinen Plan zu haben, wollte der
Nationaltrainer aber nicht im Raum stehen lassen. "Wir werden auf Konter
spielen", verriet Constantini. Diese Taktik sei auch mit dem eher statisch
agierenden Mittelstürmer Marc Janko umsetzbar, betonte der ÖFB-Betreuer.
Glück in EM-Quali nötig
Bei allem Grübeln über ein
passendes System wurde Constantini auch nicht müde darauf hinzuweisen, dass
man in der Qualifikation gegen die Gruppenfavoriten Deutschland und Türkei
eine gehörige Portion Glück benötige. "Wir können die Deutschen und die
Türken nur dann ärgern, wenn wir einen sehr guten Tag und die anderen einen
schlechten Tag erwischen."
Kein Glaube an EM-Quali
Doch selbst wenn in der Quali die eine
oder andere Überraschung gelingen sollte - eine Teilnahme an der EURO 2012
in Polen und der Ukraine wäre für Constantini unrealistisch. "Aber Realist
zu sein, ist wahrscheinlich nicht gut, denn sonst nimmt man den Leuten den
Traum von einer EM-Qualifikation."
Vor dem Quali-Auftakt steht nur noch ein Testspiel gegen die Schweiz auf dem Programm. Der WM-Teilnehmer gastiert am 11. August im Klagenfurter Wörthersee-Stadion.