Wettbetrüger

Ermittler prüfen Kontakte nach Asien

01.12.2013


Geschäftsmann Dan Tan im Zentrum - Kontakte nach Österreich.

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Die Staatsanwaltschaft Bochum prüft im Fußball-Manipulationsskandal mögliche Kontakte zwischen deutschen und asiatischen Wettbetrügern. Dabei geht es um den Geschäftsmann Tan Seet Eng alias Dan Tan aus Singapur. Dan Tan soll in mehr als zehn Ländern, darunter auch Österreich, Hunderte Fußballspiele verschoben haben. Er war im September festgenommen worden.

"Wir haben Erkenntnisse gewonnen, dass führende Mitglieder aus unseren Beschuldigtenkreisen unmittelbare Kontakt zu Dan Tan hatten", sagte der Bochumer Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Die Ermittler hätten ein Rechtshilfeersuchen nach Singapur gestellt, wo Dan Tan im Gefängnis sitzt, sagte Bachmann weiter. Um welche deutschen Kontaktleute es sich konkret handelt, ließ er offen.

In Ermittlerkreisen heiße es, der in den Bestechungsskandal um den Schiedsrichter Robert Hoyzer verwickelte Ante Sapina könne dazu gehören, schreibt der "Spiegel". Sein Anwalt bestreite aber, dass Sapina Dan Tan kenne.

Vor dem Bochumer Landgericht wird von Mittwoch an der Prozess gegen Sapina neu aufgerollt. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte die Urteile gegen Sapina und zwei seiner Komplizen teilweise aufgehoben. Sapina war im Mai 2011 zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Das Landgericht Bochum habe nicht geprüft, ob eine Strafmilderung nach der sogenannten Kronzeugenregelung infrage komme, hatte der BGH entscheiden. Andererseits müsse zulasten von Sapina nochmals geprüft werden, ob in einigen Fällen statt eines Betrugsversuchs doch ein vollendeter Betrug vorliegt. Außerdem müsse geklärt werden, ob der Wettpate im juristischen Sinn als Teil einer Bande gehandelt habe.

Im März 2011 strahlte der Manipulationsskandal um Ante Sapina auch nach Österreich aus. Der Kapfenberger SV stand damals im Zentrum. Sapina und ein Kompagnon hätten hohe Beträge auf zwei Spiele der Steirer gesetzt, hieß es. Im April 2011 sagte Sapina aus, dass einige Kapfenberg-Spieler vor der Partie gegen Austria Wien vom 28. Oktober 2009 140.000 Euro erhalten hätten. In Folge tauchten dann insgesamt fünf Spiele aus dem Herbst 2009 aus Österreich auf, mit denen sich der Prozess gegen Sapina beschäftigte.

 

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