Ex-Bayern-Boss wurde erpresst. Polizei konnte Täter dingfest machen.
Schock für Uli Hoeneß schon vor seinem - baldigen - Haftantritt . Der ehemalige Bayern -Präsident wurde erpresst - der Täter drohte ihm in der Haft Gewalt an. Auch Hoeneß' Familie wurde bedroht, wie die "Bild" berichtet.
Hohes "Schutzgeld" verlangt
Laut Bild soll der Erpresser Hoeneß angedroht haben, dass er "im Gefängnis keine angenehme Zeit" haben werde. Der Mann soll rund 200.000 Euro Schutzgeld gefordert haben, damit Hoeneß während seiner 3,5-jährigen Haftstrafe unbelästigt bliebe. In seinem Erpresserschreiben soll der 50-Jährige angegeben haben, dass er Einfluss auf den Haftverlauf habe, egal in welchem bayrischen Gefängnis Hoeneß die Haft verbüßen müsste.
Polizei schnappt Erpresser
Hoeneß machte das einzig Richtige, ging mit dem Erpresserschreiben zur Polizei. Die ging - zum Schein - auf die Forderungen des Erpressers ein. Der Rest war wie im Fernsehkrimi. Die Geldübergabe wurde mit dem Erpresser ausgemacht, während des "Deals" klickten in der Leutstettener Straße im Münchner Stadtteil Forstenried die Handschellen. Zuvor versuchte der Erpresser noch auf seinem Rad zu flüchten, stürzte dabei aber und musste zunächst ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Der Ermittlungsrichter erließ mittlerweile Haftbefehlt. Der 50-Jährige sitzt nach Polizeiangaben in Untersuchungshaft.
Verdächtiger vorbestraft
Der Tatverdächtige ist nach Polizeiangaben ein vorbestrafter 50-Jähriger, der bereits Gefängnisstrafen verbüßt hat. "Die Drohungen hatten schon Hand und Fuß", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern in Rosenheim am Dienstag. "Darum haben wir sie auch so ernst genommen." Der Brief war in Hoeneß' Haus in Bad Wiessee eingegangen. Die Familie informierte die Polizei.
Hoeneß muss wegen Steuerhinterziehung von 28,5 Millionen Euro ins Gefängnis. Das Landgericht München hatte den 62-Jährigen im März zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Zur Frage, wann Hoeneß die Haft antreten muss, halten sich die Behörden bedeckt.