Neuer Tabellenführer ist nach einem 2:0-Auswärtssieg Wacker Innsbruck.
Titelverteidiger Salzburg hat am Samstag im dritten Anlauf den ersten Sieg der Bundesliga-Saison gefeiert. Die Mozartstädter setzten sich in einem sehenswerten Schlagabtausch gegen das bisherige Überraschungsteam Wr. Neustadt verdient 4:2 (2:1) durch. In einer auch von vielen krassen individuellen Fehlern geprägten Partie traf Salzburg durch Jantscher (32.,56.), Zarate (41.) und Boghossian (73.), den Niederösterreichern gelang durch Burgstaller (36.) und Aigner (50.) zweimal der Ausgleich.
Furioser Beginn
Bereits nach 40 Sekunden fanden die Gäste die
Riesenchance auf die Führung vor. Nach Fehlpass von Zarate lief Wolf aufs
Salzburger Tor zu, scheiterte jedoch an Schlussmann Tremmel (1.). Danach
spielten in einem von Beginn an abwechslungsreichen und munteren Match vor
allem die Salzburger, die mit gefährlichen Schüssen von Zarate (6., 22.) und
einer Möglichkeit für Mendes (19.) antworteten. Zudem traf Boghossian per
Kopf die Latte (25.).
Die verdiente Führung gelang dank eines dicken Abwehrschnitzers von Ramsebner. Dessen für Schicker gedachter Querpass wurde zur Beute von Jantscher, der eiskalt flach ins rechte Eck einschoss (32.). Trotz der Führung wurde Salzburg nur wenige Minuten später klassisch ausgekontert. Nach einem wegen Ramsebner-Foul nicht gegebenen Aigner-Kopftor (34.) stürmte Burgstaller auf der linken Seite auf und davon, ließ Schwegler aussteigen und bezwang Tremmel mit einem scharfen, aber wohl nicht unhaltbaren Schuss ins kurze Eck (36.).
Herausragender Zarate
Den Schlusspunkt der ersten Hälfte setzte
Salzburg, der herausragende Argentinier Zarate stellte nach Lochpass von
Leitgeb auf 2:1 (41.). Wr. Neustadt blieb entspannt, spielfreudig und kam
zum neuerlichen Ausgleich. Bei einer weiten Burgstaller-Flanke eilte Tremmel
eher unmotiviert aus seinem Tor, erreichte den Ball aber an der
Strafraumgrenze ebenso wenig wie Sekagya. Aigner war per Kopf zur Stelle und
das Leder kullerte zum 2:2 ins Tor (50.).
Aigner traf damit im vierten Match gegen die "Bullen" zum vierten Mal. Salzburg legte ein weiteres Mal vor: Nach Leitgeb-Pass traf Jantscher aus leicht abseitsverdächtiger Position zum 3:2 (56.). Diesmal hielt die Führung, weil Wolf neuerlich vergab (68.). Die endgültige Entscheidung in Form des 4:2 besorgte Boghossian nach Jantscher-Pass (73.).
Tchoyi vor Abgang?
Diskussionsstoff bietet nicht nur der offenbar
bevorstehende Wechsel von Tchoyi von Salzburg zu West Bromwich, sondern auch
die Terminisierung des kommenden Salzburger Liga-Heimspiels gegen Sturm
Graz. Gemäß Bundesliga-Planung ist der 22. August (Sonntag) vorgesehen, die
Salzburger müssen aber nur zwei Tage später am Dienstag in Israel gegen
Hapoel Tel Aviv antreten. Eine Vorverlegung auf Samstag, um die Salzburg die
Liga per Brief bittet, dürfte bei Sturm wenig Begeisterung auslösen, denn
die Steirer empfangen am Donnerstag davor Juventus Turin.
Red Bull Salzburg - SC Magna Wr. Neustadt 4:2 (2:1)
Salzburg,
Red-Bull-Arena, 10.400, SR Lechner
Torfolge: 1:0 (32.) Jantscher, 1:1
(36.) G. Burgstaller, 2:1 (41.) Zarate, 2:2 (50.) Aigner, 3:2 (56.)
Jantscher, 4:2 (73.) Boghossian
Salzburg: Tremmel - Schwegler, Sekagya, Afolabi, Svento - Mendes (91.
Augustinussen), Schiemer - Zarate (88. Ngwat-Mahop), Leitgeb, Jantscher -
Boghossian (91. Wallner)
Wr. Neustadt: Fornezzi - Thonhofer, Kostal,
Ramsebner, A. Schicker - Stanislaw, A. Grünwald - P. Wolf (83. Kolousek),
Simkovic (69. Sadovic), G. Burgstaller (79. Haselberger) - Aigner
Gelbe Karten: keine bzw. Simkovic, G. Burgstaller, Wolf, Stanislaw
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Wacker Innsbruck hat seinen erfolgreichen Start in die Fußball-Bundesliga prolongiert. Die Tiroler setzten sich in der 4. Runde am Samstag auswärts gegen den SV Mattersburg mit 2:0 (0:0) durch und eroberten damit zumindest bis Sonntag die Tabellenspitze. Die Treffer für den Aufsteiger erzielten die eingewechselten Bammer (82.) und Perstaller (84.), womit der Aufsteiger nach drei Partien bei sieben Punkten hält. Die Mattersburger hingegen warten auch nach vier Spielen noch auf den ersten Zähler und liegen aufgrund der schlechteren Tordifferenz als der LASK am Tabellenende.
Bammer und Perstaller treffen
Die Entscheidung zugunsten von
Wacker fiel erst in der Schlussphase. Bammer profitierte von einem
Ilsanker-Fehler und war mit einem Schuss ins kurze Eck erfolgreich, wobei
Goalie Borenitsch keine glückliche Figur machte. Wenig später leistete sich
Ilsanker einen neuerlichen Patzer und köpfelte den Ball im eigenen Strafraum
genau auf Perstaller, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte und zum 2:0
für die Innsbrucker einschoss.
Dabei hatten die Mattersburger zuvor zwei Chancen auf die Führung. In der 48. Minute zielte Salamon nach schöner Vorarbeit von Farkas aus kurzer Distanz am langen Eck vorbei, 13 Minuten später fälschte Pichler eine Hereingabe von Mörz beinahe ins eigene Tor ab.
Starkes Finish
Dank des starken Finish gingen die Punkte jedoch
an die Tiroler, die sich schon in der ersten Hälfte als bessere Elf
präsentierten. Allerdings war vor allem vor dem Seitenwechsel von beiden
Seiten in der Offensive relativ wenig zu sehen - es regierten Kampf und
Krampf, für Fußball-Feinschmecker hatte die Partie wenig zu bieten. Wacker
wurde durch einen misslungenen Volley von Koch (12.) und Freistöße von
Prokopic (17., 27.) nur ansatzweise gefährlich. Von den Mattersburgern war
in den ersten 45 Minuten mit Ausnahme eines Salamon-Schusses (10.), der für
Wacker-Goalie Grünwald kein Problem darstellte, praktisch nichts zu sehen.
Für Wacker fand damit die Negativserie gegen Mattersburg ein Ende. Gegen die Burgenländer gelang im neunten Versuch der erste Bundesliga-Sieg im Pappelstadion und gleichzeitig der erste volle Erfolg im achten Duell seit September 2006.
SV Mattersburg - FC Wacker Innsbruck 0:2 (0:0)
Mattersburg,
Pappelstadion, 3.300, SR Eisner
Torfolge: 0:1 (82.) Bammer, 0:2 (84.)
Perstaller
Mattersburg: Borenitsch - Höller, Malic, Ilsanker, Schmidt - Farkas, Seidl -
Doleschal (65. Spuller), Mörz (76. Waltner), Salamon - Bürger
Innsbruck:
P. Grünwald - Harding, Bea, Pichler, Hauser - Koch, Prokopic (62. Bammer),
Abraham, Öbster (84. Löffler) - Burgic (77. Perstaller), Schreter
Gelbe Karten: Prokopic bzw. Bürger, Schmidt
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Der LASK steckt in der Fußball-Bundesliga in der Krise. Die Linzer kassierten am Samstag in der Stahlstadt mit einem 0:1 (0:0) gegen den Kapfenberger SV auch im vierten Saisonspiel eine Niederlage, auf die Athletiker warten schwere Zeiten. Gerade noch vor dem ebenfalls noch punktlosen Schlusslicht Mattersburg findet sich der LASK weiter auf dem neunten Tabellenrang wieder, in der kommenden Runde wartet die schwere Auswärtsreise nach Innsbruck.
Goldtor durch Alar
Deni Alar enteilte in der 78. Minute nach
einem Lochpass von Markus Felfernig der Linzer Defensive und erzielte den
Goldtreffer für die Obersteirer. Die Mannschaft um Trainer Werner
Gregoritsch prolongierte damit ihren starken Saisonstart und feierte den
ersten Erfolg in der Ferne seit 27. Februar (1:0 gegen Austria Kärnten). In
der Tabelle bedeuten sieben Zähler aus vier Spielen Platz fünf.
"Mit einer Niederlage stecken wir bis zum Hals im Dreck drinnen", hatte Trainer Helmut Kraft vor der Partie gemeint. Nur 3.900 Zuschauer - nicht aber der auf Urlaub weilende LASK-Präsident Peter-Michael Reichel - bekamen bei verregnetem Wetter auf der Gugl dann zunächst fußballerische Schmalkost geboten, in der nur die Torhüter glänzten. Thomas Mandl aufseiten der Hausherren sowie sein Gegenüber Raphael Wolf erwiesen sich als sichere Rückhalte für ihre Teams. Der LASK startete zwar besser und hatte durch Daniel Kogler und Kapitän Rene Aufhauser (beide 10.) eine Doppelchance, die von Verletzungspech geplagten Obersteirer agierten mit Fortdauer der Partie aber immer gefährlicher.
Kragl außer Form
Beide Trainer vertrauten auf
4-1-4-1-Systeme. Während der Linzer Lukas Kragl jedoch weiter seiner Form
nachläuft, erwies sich Kapfenbergs Alar als größerer Gefahrenherd. Der
20-Jährige tanzte im Strafraum zwei Athletiker aus, Mandl rettete aber mit
einem Reflex (22.). Im Mittelpunkt stand der LASK-Goalie auch bei einem
sehenswerten Volley-Schuss von Dieter Elsneg (40.), den Mandl mit einer
Glanzparade entschärfte. Wolf stand dem in nichts nach und rettete die ohne
den gesperrten David Sencar angetretenen "Falken" bei Möglichkeiten von
Aufhauser (38.) und Leonhard Kaufmann (39.) vor einem Gegentreffer.
So sehr die Partie vor dem Pausenpfiff Fahrt aufgenommen hatte, so sehr verflachte sie wieder nach Seitenwechsel. Viele Fehlpässe prägten das nicht unbedingt ansehnliche Spiel beider Mannschaften. LASK-Trainer Kraft reagierte nach einer Stunde mit der Hereinnahme von Routinier Christian Mayrleb. Die Riesenchance auf die Führung fanden im Konter allerdings die Kapfenberger vor: Nach Querpass von Felfernig verstolperte der eingewechselte Michael Tieber allein vor Mandl (71.). Alar machte es sieben Minuten später besser. Der LASK konnte im Finish nicht mehr zusetzen.
LASK Linz - Kapfenberger SV Superfund 0:1 (0:0)
Stadion der Stadt
Linz, 3.900 Zuschauer, SR Hofmann
Tor: 0:1 (78.) Alar
LASK: Mandl - Bubenik (46. Hart), Metz, Chinchilla-Vega, Schellander -
Aufhauser, Majabvi (66. Mayrleb) - Krammer, Kogler, Kaufmann (58. Trauner) -
Kragl
Kapfenberg: R. Wolf - Schmid, Mavric, Taboga, Kocin - Erkinger -
Kröpfl (62. Tieber), Hüttenbrenner (73. Spirk), Elsneg (83. Fukal),
Felfernig - Alar
Gelbe Karten: Aufhauser bzw. Taboga, Spirk