Ins Viertelfinale

2:0 - DFB-Elf ließ es nach Donnerwetter in Dortmund gegen Dänemark krachen

29.06.2024

Die deutsche Nationalmannschaft steht nach einem souveränen 2:0-Sieg gegen Dänemark im EM-Viertelfinale und feiert den ersten Sieg in einer K.o.- Runde seit 2016.

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Die Neuauflage des deutschen Sommer-Märchens geht weiter. Die DFB-Elf müht sich in einem turbulenten Achtelfinal-Kracher gegen Dänemark zu einem 2:0. Je ein aberkanntes VAR-Tor, eine Unwetter-Unterbrechung und Tore von Kai Havertz und Jamal Musiala sorgten für Party-Stimmung in Dortmund. Jetzt geht es für die Deutschen nächsten Freitag (21 Uhr) nach Stuttgart, wo man auf den Sieger zwischen Spanien und Georgien trifft. Nach dem Aus in der Gruppenphase der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 sowie dem EM-Achtelfinal-Ausscheiden 2021 gegen England war es obendrein der erste Sieg einer DFB-Auswahl seit 8 Jahren in einer K.o.-Phase einer Endrunde.

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DFB-Coach Julian Naglesmann überraschte bei seiner Aufstellung. Gleich drei neue Spieler brachte der 36-jährige Bundestrainer. Für den gesperrten Jonathan Tah kam Dortmunds Nico Schlotterbeck in die Start-Elf. Für Maximilian Mittelstädt durfte David Raum auflaufen und Jungstar Florian Wirtz musste für Leroy Sané Platz machen. Auch sein Gegenüber, Kasper Hjulmand, veränderte seine Startformation auf zwei Positionen. Andreas Skov Olsen erhielt gegenüber Jonas Wind den Vorzug und der Ex-Dortmunder Thomas Delaney durfte in seiner alten Heimat für den gesperrten Ex-Admiraner Morten Hjulmand ran.

Die Hausherren begannen wie aus der Pistole geschossen. Gleich nach vier Minuten brandete Jubel im Stadion von Dortmund auf. Ausgerechnet Schlotterbeck trifft nach einer Ecke per Kopf. Doch Schiedsrichter Michael Oliver ließ den Jubel, weil Joshua Kimmich bei der Aktion im Abseits stand, verstummen. In der Anfangsphase spielten die DFB-Stars groß auf, scheiterten aber immer wieder an Dänen-Goalie Kasper Schmeichel.

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Mega-Unwetter sorgt für Unterbrechung

Nach 20 Minuten kamen dann auch die Gäste aus Dänemark ins Spiel. Doch die Angriffswelle hielt nicht lange an. Denn nach 32 Minuten musste Schiedsrichter Oliver die Spieler zurück in die Kabine schicken. Ein heftiges Unwetter zog über das Stadion.

 

 

Während die Spieler in der Kabine auf die Entscheidung der Offiziellen warteten, ob und wann weitergespielt werden kann, hatten die Fans auf den Tribünen trotz der Unterbrechung jede Menge Spaß mit der nassen Abkühlung.

 

 

Nach einer 25-minütigen Unterbrechung ging es dann wieder weiter. Und auch diesmal legten die Deutschen furios los. Havertz scheiterte per Kopf erneut an Schmeichel, danach setzte Schlotterbeck den Ball am Tor vorbei.

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Ex-Grazer Hojlund vergibt beste Chance

Kurz vor dem Pausenpfiff war es dann Ex-Sturm-Star Rasmus Hojlund, der alleine vor dem Tor von Manuel Neuer auftauchte. Nach einem Haken zur Seite konnte er den Ball nicht mehr richtig treffen. So ging es dann torlos in die Pause.

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Kurz vor Wiederanpfiff gab es erneut eine Unwetterwarnung. Schiedsrichter Oliver informierte die Kapitäne beider Mannschaften über die Lage. Doch anstatt einem Unwetter sorgte Dänemark für ein Donnerwetter. Außenverteidiger Andersen bekam den Ball nach einem Freistoß vor die Füße, doch auch dieser Treffer wurde wegen Abseits aberkannt.

VAR & Anderesen im Fokus

Zwei Minuten später waren erneut Andersen und der VAR im Mittelpunkt. Diesmal allerdings auf der anderen Seite. Nach einer Raum-Flanke berührte der Däne den Ball mit der Hand, nach der Überprüfung entschied Schiedsrichter Oliver auf Strafstoß, den Kai Havertz eiskalt zur Führung verwandelte (53).

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Doch die Dänen ließen sich von dem Gegentor nicht abschrecken. Praktisch im Gegenzug musste Raum in letzter Sekunde einen gefährlichen Angriff verhindern. Für die Deutschen öffneten sich nun mehr Räume. Acht Minuten nach der Führung war es wieder Havertz, der alleine auf das Tor zulief, den Ball aber vorbeischlenzte. Das hätte die Vorentscheidung sein können.

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Nagelsmann reagierte sofort und brachte frische Kräfte, doch von einer defensiveren Ausrichtung war nichts zu sehen. Die Dortmund-Stars Emre Can und Niclas Füllkrug kamen für Ilkay Gündogan und Robert Andrich. Doch die Dänen erhöhten weiter den Druck. Hojlund scheiterte einmal mehr an Neuer, der zur Stelle war, wenn er gebraucht wurde.

Musiala mit der Vorentscheidung

Die DFB-Elf verließ sich auf die Konterstärke der pfeilschnellen Offensiv-Abteilung. So war es Musiala, der nach einem Schlotterbeck-Traumpass erneut auf Dänen-Keeper Schmeichel zulaufen konnte. Der Bayern-Jungstar behielt die Nerven und netzte zum dritten Mal im Verlauf des Turniers ein und brachte die Deutschen auf Viertelfinalkurs (68).

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Dänemark brauchte nun das Wunder von Dortmund. Dafür brachte Coach Hjulmand jede Menge Offensiv-Power, doch die EM-Gastgeber aus Deutschland ließen nichts mehr anbrennen und brachten den Sieg sicher nach Hause. Kurz vor dem Schlusspfiff brandete noch einmal Jubel auf. Wirtz, der als Joker noch Spielzeit bekam, dribbelte sich durch den Strafraum und beförderte den Ball ins Tor, nachdem er Schmeichel überlupfen konnte. Doch auch dieses Tor musste wegen Abseits zurück genommen werden.

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Im Viertelfinale wartet dann wohl der erste richtige Härtetest im Rahmen dieser EURO auf die Deutschen. Am Freitag trifft man wohl auf Spanien, die am Sonntag (ab 21 Uhr im Sport24-LIVETICKER) auf das Sensations-Team Georgien treffen. Für die Nagelsmann-Elf allerdings ein gutes Omen, denn nirgendwo anders als in Stuttgart konnte die deutsche Nationalmannschaft mehr Siege feiern (22).

Zahlen & Fakten zum Spiel

Deutschland - Dänemark 2:0 (0:0)
Dortmund, Signal Iduna Park
Schiedsrichter: Oliver/ENG

Tore: 1:0 Havertz (53./E), 2:0 Musiala (68.)
Gelbe Karten: Wagner (Co-Trainer) bzw. Hjulmand (Trainer), Bah, Maehle, Andersen

DEUTSCHLAND: Neuer - Kimmich, Rüdiger, Schlotterbeck, Raum (80. Henrichs) - Andrich (64. Can), Kroos - Sane (88. Anton), Gündogan (64.), Musiala (80. Wirtz) - Havertz

DÄNEMARK: Schmeichel - Bah (82. Kristiansen), Andersen, Vestergaard, Christensen (Bruun Larsen), Maehle - Skov Olsen (69. Pulsen), Höjbjerg, Delaney (69. Norgaard), Eriksen - Höjlund (80. Wind)

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