Nach Achtelfinale

Lugner-Schwiegersohn greift Rangnick an

03.07.2024

Kaum hat sich das rot-weiß-rote Team von der EURO 2024 verabschiedet, gehen auf Social Media die Wogen hoch. Dabei kam es zu einer heftigen Verbal-Attacke Leo Lugners gegen unseren Nationalhelden und Erfolgscoach Ralf Rangnick auf X.

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© Tischler
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Ganz Österreich ist nach der bitteren Achtelfinal-Niederlage gegen die Türkei in kollektiver Fußball-Depression. Der Tenor der meisten ist aber eindeutig: Wir sind stolz auf die tolle Leistung des Teams bei der EURO und Erfolgscoach Ralf Rangnick. Einer, der das scheinbar anders sieht, ist Richard Lugners neuer Schwiegersohn Leo Lugner (ehemals Kohlbauer). Der Obmann der FPÖ in Wien-Mariahilf scheint mit seiner Beurteilung von Rangnick aus der Reihe zu tanzen. Unter einem Instagram-Posting von oe24 hinterließ der streitbare FPÖ-Politiker (er ist im Übrigen auch Pressesprecher der Wiener FPÖ) einen Kommentar, in dem er die politische Einstellung von Nationalteam-Trainer Ralf Rangnick heftig kritisiert.

Instagram-Posting

"Vielleicht hätte dieser Ralf Rangnick sich doch mehr um den türkischen Gegner als um die Gefahr von Rechts kümmern sollen", polemisierte der Neo-Gatte von Jacqueline Lugner. Dabei bezog sich Leo Lugner auf ein Interview von Rangnick, der nur wenige Tage zuvor in der ZIB2 vor einem drohenden Rechtsruck in Österreich gewarnt hatte. Rangnick wies dabei auch auf die Heterogenität im ÖFB-Team hin, die laut dem Coach maßgeblich für die rot-weiß-rote Erfolgswelle sei.

 

Auch Gregoritsch gegen Rechts

In dieselbe Kerbe schlug ÖFB-Torjäger Michael "Gregerl" Gregoritsch unmittelbar nach dem Spiel: "Alle Menschen können stolz aufeinander sein. Es hat, glaube ich, in Österreich kaum Ausschreitungen oder negative Vorfälle gegeben. Man hat gesehen, es können alle für eine Sache stehen, die gut ist. Ich glaube, dass wir uns ganz weit entfernen sollten von rechtem Gedankengut und wissen sollten, wie wichtig das ist, dass wir alle gleich sind, wir alle für unser Land da sind und für eine Sache brennen können, die so einen positiven Einfluss auf unser Land hat." 

Auf "X" gibt es bereits einen Polit-Streit um unser Team. SPÖ-Pressesprecher Luca Kaiser, der Sohn des Kärntner Landeshauptmanns Peter Kaiser, kritisiert die Linie einiger FPÖ-Sympathisanten: "FPÖler freuen sich über das Ausscheiden unserer Nationalelf, weil ihnen die politische Einstellung von Trainer und einigen Spielern nicht passt. Sie sind keine Patrioten, sondern einfach beleidigte Ideologen."

 

 

 

Verbotener Wolfsgruß

Auf der gegnerischen Seite sorgte indessen eine politische Geste des türkischen Doppeltorschützen Merih Demiral für Wirbel. Er zeigte auf dem Spielfeld den rechtsradikalen Wolfsgruß, welcher in der Türkei seit vielen Jahren schon die Bevölkerung spaltet. In Österreich ist besagter Gruß schon seit 2019 verboten. 

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