Fan-Report
Nächster EURO-Frust: Auch die Heimfahrt artete zum totalen Chaos aus
18.06.2024Das Chaos der deutschen Bahn frustriert unsere Fans noch mehr als die bittere Niederlage gegen Frankreich. Noch immer hängen Hunderte Fans in Deutschland fest
Wien - Passau - Regensburg - Hanau - Frankfurt - Köln - Düsseldorf. Das sind nicht etwa die Tourdaten von Seiler und Speer, sondern die Stopps, die oe24-Reporter Thomas Zeidler-Künz für den EURO-Kracher Österreich gegen Frankreich einlegen musste. Wahrlich a schware Partie: absolutes Chaos der deutschen Bahn, elendig langes Warten auf den Schienenersatzverkehr und Polizei-Einsatz inklusive. Zeidler wurde nämlich in Hanau von gleich 5 Polizisten aus dem Zug geholt. Weil er in Würzburg für 3 Fans die Türe aufgehalten hat und sich die Schaffnerin deshalb im Hausrecht verletzt gefühlt hat. Eine Aktion, die selbst die Polizei mehr als lächerlich fand. „Die sollten lieber schauen, dass die Züge fahren, aber sie dürfen das!“
Ziemlich genau 14 Stunden dauerte die Reise vom Wiener Hauptbahnhof bis zur Merkur Spiel Arena. Auch die Rückfahrt nach Österreich ist für viele rot-weiß-rote Fans nach wie vor eine Challenge. Schon beim Ausgang am Stadion kam es zum Stau. Über 15.000 Fans wurden über 2 viel zu schmale Treppen zur U-Bahn, die sich als bessere Straßenbahn herausstellen sollte, gelotst. Dann hieß es weiter warten: 21 Minuten auf die erste Bahn. Einer EURO absolut unwürdig!
Dann wurde auch noch der Nachtzug aus Düsseldorf von der Deutschen Bahn nahezu im Minuten-Takt verschoben und fuhr erst um 2.38 Uhr – also mit satten 74 Minuten Verspätung – aus Düsseldorf ab. Die zermürbende Wartezeit haben viele Schlachtenbummler am Bahnsteig verbracht. Auch im Liegen am harten Beton.
Die riesengroße Verspätung machte alle Anschlüsse obsolet. Aktuell hängen noch immer Hunderte Fans in Nürnberg oder München fest: früheste Ankunft in Wien ist 13.15 Uhr. Also über 14 Stunden nach dem Abpfiff.
Der Ärger über das totale Bahn-Chaos ist da sogar größer als der Frust über die Niederlage unserer EURO-Helden gegen Frankreich bzw. den inferioren spanischen Schiedsrichter Jesús Gil Manzano. „Der Schiri war eine Frechheit, aber die Deutsche Bahn eine noch größere. Nach heute steige ich nie wieder in einen Zug von denen ein“, bringt es ein erschöpfter Fan auf den Punkt.