Alle Gruppen der Euro 2016 - Vom Glückslos bis zur Hammergruppe
GRUPPE A: Glückslos für die Franzosen
Gastgeber Frankreich jubelt über ein Glückslos: Rumänien, Schweiz und Albanien.
Paris. So hatte sich Frankreich-Teamchef Didier Des champs die Auslosung vorgestellt. Für den Europameister von 2000 ist der Aufstieg jetzt Pf licht. Denn im Eröffnungsspiel trifft man auf Rumänien. Die Osteuropäer spielten bisher bei EM-Endrunden keine große Rolle, 2008 schied man in der Gruppenphase aus.
Schweiz hat Chancen, Albanien ist Außenseiter
Als härtester Gegner warten die Schweizer auf die Équipe Tricolore. Bei unseren Nachbarn lief es zuletzt bei Europameisterschaften aber nicht nach Wunsch: 2012 waren Shaqiri &Co. nicht vertreten, 2008 scheiterte man in der Gruppenphase. Krasser Außenseiter in Gruppe A ist Albanien. Die Balkan-Kicker, bei denen auch Ex-Rapidler Hamdi Salihi aktiv ist, sind zum ersten Mal bei einer Endrunde dabei.
Frankreich: Les Bleus noch ungeschlagen
Gastgeber. Les Bleus sind auf heimischem Boden bislang nicht zu schlagen. 1984 gewann man die EURO, auch bei der WM 1998 war man dank Spielmacher Zidane erfolgreich. Zuletzt gewann Frankreich die EURO 2000 und wurde bei der WM 2006 Zweiter hinter Italien. Seither läuft man den großen Erfolgen hinterher.
Albanien: Debütanten bei der EURO
Premiere. Albanien feiert sein Debüt bei einem großen Turnier. Nur knapp verpasste man den Einzug in die WM-Endrunde 2014. Bei der Qualifikation für die EURO 2016 sollte es aber unter Trainer Gianni De Biasi endlich klappen: Der Italiener führte die albanische Auswahl als Zweiter der Gruppe I nach Frankreich.
Rumänien: Die Erben von Gheorge Hagi
Comeback. Ihren größten Erfolg feierten die Rumänen bei der WM 1994, als sie dank des genialen Regisseurs Gheorge Hagi bis in das Viertelfinale kamen. Danach nahmen sie an drei von fünf Europameisterschaften teil, 2000 zogen sie bis in das Viertelfinale weiter. Bei ihrer letzten Teilnahme 2008 kam das Aus bereits in der Gruppenphase.
Schweiz: »Nati« will hoch hinaus
Geheimfavorit. Der Weg zur EURO 2016 war für die "Nati" steinig. Nach drei Niederlagen wurden die Eidgenossen in Gruppe E aber doch noch Zweiter hinter England. Alle drei bisherigen EM-Teilnahmen des Landes endeten in der Vorrunde. So auch 2008, als die Schweizer zusammen mit Österreich Gastgeber der Endrunde waren.
Star der Gruppe: die geniale »Krake« Paul
Paul Pogba. Bei seinem Klub Juventus tauften sie ihn aufgrund seiner langen Arme und Beine die "Krake Paul". Doch damit ist es beim 22-Jährigen nicht getan. Er gilt als Prototyp des modernen Mittelfeldspielers - ein genialer Alleskönner, vorne wie hinten. "Er kann die Fans von den Sitzen reißen", weiß Teamchef Deschamps.
GRUPPE B: Gleich drei Kracher in Gruppe B
In Gruppe B sind mit England, Russland &Wales drei Kracher. Die Slowakei ist Außenseiter.
Paris. Zehn Spiele, zehn Siege -England hat sich mit einer perfekten Quali für die Endrunde qualifiziert und ist damit auch der große Favorit in Gruppe B. Die Fans der "Three Lions" haben längst vom Titel zu träumen begonnen. Kein Wunder, denn das beste EM-Endrundenergebnis war die Halbfinalteilnahme im Jahr 1996. Brisant: Die Engländer bekommen es ausgerechnet mit Wales zu tun - ein britisches Duell. Angeführt von Superstar Gareth Bale schafften die Waliser die Quali ebenfalls souverän. Keine einfache Aufgabe für das Mutterland des Fußballs.
Engländer starten gegen Russland in die EURO
Selbes gilt für den Auftakt, denn da bekommen es die Engländer mit Russland zu tun. Starke Gegner. Nur das Team aus Topf drei kann da nicht ganz mithalten: EM-Neuling Slowakei.
England: Angst vor Elfmetern
Elfer-Fluch. Seit der Niederlage gegen Deutschland im Halbfinale der WM 1990 in Italien sind die Three Lions in fünf großen Turnieren im Elferschießen ausgeschieden: bei drei Europameisterschaften (1996,2004, 2012) und zwei Weltmeisterschaften (1998,2006). Nur bei der Heim-WM 1966 erreichte man das Endspiel und den Sieg.
Wales: Bale soll es für Wales richten
Historisch. 58 Jahre lief Wales einer Endrunden-Qualifikation hinterher. 1976 zog das Team zwar ins EURO-Viertelfinale ein. Dort unterlag man aber im Hin-und Rückspiel Jugoslawien und verpasste die Endrunde, die damals mit vier Teams ausgetragen wurde. Nun will die Auswahl rund um Superstar Gareth Bale für Furore sorgen.
Russland: Russen jagen Erfolg wie '08
Stammgast. Seit dem Fall der Sowjetunion, die 1960 den EM-Titel feierte, ist Russland regelmäßig bei EM-Endrunden vertreten. Allerdings kam man nur beim Halbfinaleinzug 2008 über die Gruppenphase hinaus. Die Qualifikation für die EURO 2016 schaffte die "Sbornaja" als Zweiter der Gruppe G hinter Österreich.
Slowakei: Slowakei gibt EURO-Einstand
Debütanten. 2010 qualifizierten sich die Slowaken erstmals für ein großes Turnier, bei der WM feierten sie unter anderem einen 3:2-Erfolg gegen Italien. Unter Trainer Ján Kozák qualifizierte sich die Slowakei jetzt erstmals für eine UEFA-Europameisterschaft - nicht zuletzt dank sechs Siegen in Folge zum Auftakt der Qualifikation.
Star der Gruppe: Der König der drei Löwen
Wayne Rooney. Mit seinen 30 Jahren ist der Stürmer der uneingeschränkte Führer im Rudel der "Three Lions" Englands. Auch wenn es bei seinem Klub Manchester United zuletzt nicht wirklich rund lief: Im Team England ist auf den bulligen Angreifer (106 Länderspiele/50 Tore) stets Verlass.
GRUPPE C: Deutsche wieder gegen Lewandowski
Auf Deutschland warten bei der EM die starken Polen, die Ukraine und Nordirland.
Paris. Deutschland ist amtierender Weltmeister und gehört daher natürlich zu den Top-Favoriten bei der EM. Das Los für den dreifachen Europameister (zuletzt 1996) hätte allerdings besser ausfallen können. Denn mit Polen haben die Deutschen den wohl stärksten Gegner aus Topf 3 erwischt!
Deutschland: DFB-Elf plant nächsten Coup
Weltmeister. Die Deutschen verpassten seit ihrer ersten Teilnahme 1954 nur 1968 eine WM-oder EM-Endrunde. Bei Europameisterschaften triumphierte die DFB-Elf 1972, 1980 und 1996. Auch wenn der letzte Titel fast 20 Jahre zurückliegt, schafften es unsere Nachbarn bei den letzten vier Turnieren jeweils zumindest bis ins Halbfinale.
Polen: Polen dürsten nach 1. Sieg
Goalgetter. 2008 qualifizierte sich Polen erstmals für eine EURO-Endrunde, 2012 war man als Co-Gastgeber automatisch dabei. Beide Male blieb der siebenfache WM-Teilnehmer aber sieglos. Jetzt ruhen die Hoffnungen der "Weiß-Roten" in Robert Lewandowski, der sein Land mit dem Rekord von 13 Treffern zur EURO schoss.
Nordirland: Die großen Unbekannten
Underdogs. Den Nordiren gelang 2016 erstmals die Qualifikation für eine EURO-Endrunde. 2008 waren sie bereits knapp dran, doch nach Heim-Siegen in der Gruppenphase über Spanien, Schweden & Dänemark verpassten sie doch noch den Aufstieg. Jetzt ließen sie in der Gruppe unter anderem Rumänien & Ungarn hinter sich.
Ukraine: Ukraine giert nach Siegen
Ex-Gastgeber. Seit der Unabhängigkeit 1991 qualifizierten sich die Ukrainer nur 2012 für die EURO -und das als Co-Gastgeber neben Polen. Die Elf von Ex-Trainer Oleg Blochin gewann damals das Auftaktspiel gegen Schweden, doch nach Niederlagen gegen Frankreich und England kam das Aus bereits in der Gruppenphase.
Star Der Gruppe: Polen hofft auf Lewandowski
Robert Lewandowski. Er ist der absolute Star im Team der Polen. Mit einem Marktwert von 70 Millionen Euro gehört Robert Lewandowski auch zu den teuersten und besten Stürmern der Welt. Und: Der 27-Jährige kennt seine deutschen Gegner bestens, kickt er doch bei den Bayern gemeinsam mit Neuer, Boateng und Co.
GRUPPE D: Spanien ist der große Favorit
Titelverteidiger Spanien gibt in der Gruppe D den Ton an, vor den heißen Kroaten & Türken!
Paris. Natürlich ist Spanien als Titelverteidiger der Topfavorit. Zweimal in Folge konnte die "La Furia Roja" ("Die rote Furie") den EM-Titel holen, seit 1992 wurde kein Großereignis mehr verpasst. Die Spanier wollen vor allem auch eines: In Frankreich 2016 wollen sie die Pleite vom Vorrunden-Aus bei der WM 2014 wettmachen.
Doch Favorit Spanien muss aufpassen. Die Kroaten und Türken sind vielleicht nicht die stärksten Gegner, aber emotional sehr unangenehm zu spielen. Türkei hat sich als bester Gruppendritter für die EM qualifiziert. Bei der EM 2008 war erst im Halbfinale Schluss. Und die Kroaten können, wenn sie in Fahrt sind, jeden schlagen.
Für die Tschechen wird zum Bedauern von Losfee Antonin Panenka nur die Außenseiterrolle bleiben.
Spanien: Titelverteidiger schon EURO-fit
Titelverteidiger. Nach dem Sieg bei der EURO 2008 war Spanien auch bei der WM in Südafrika 2010 erfolgreich. Der nächste Streich folgte 2012, als man den EM-Titel als erste Nation verteidigen konnte. Bei der WM 2014 kam das Aus allerdings in der Gruppenphase. In der Quali zur EURO 2016 holten die Spanier 27 von 30 möglichen Punkten.
Tschechen: Bei EM immer dabei
Quali-Serie. Die Tschechische Republik bestreitet erst seit 20 Jahren Pflichtspiele als unabhängige Nation, hat sich in dieser Zeit für jede EURO qualifiziert. 1996 reichte es für den Einzug ins Finale, 2004 stand man im Halbfinale. Die ehemalige Tschechoslowakei holte 1976 den EM-Titel, im Finale gab es einen Sieg gegen die BRD.
Türkei: Türken als »Lucky Loser«
Comeback. Bis sich die Türken erstmals für eine EM qualifizierten, benötigten sie zehn Anläufe. 2000 erreichte man das Viertelfinale, acht Jahre später das Halbfinale, das man aber 2:3 gegen Deutschland verlor. In Polen und der Ukraine waren die Türken nicht dabei, 2016 kehren sie als bester Gruppendritter der Qualifikation zurück.
Kroatien: Feurige wieder heißer Tipp
Super-Serie. Seit der Abtrennung von Jugoslawien 1991 qualifizierte sich Kroatien gleich für die erste EURO und die erste WM, 1998 in Frankreich erreichte man sogar Platz 3. Als Zweiter der Gruppe H hinter Italien qualifizierte man sich für die EURO 2016 -die vierte Teilnahme an einer EM-Endrunde in Folge, die fünfte insgesamt.
Star der Gruppe: Zauberer im Spanien-Dress
Andrés Iniesta. Mit seiner Kreativität im zentralen Mittelfeld ist Andrés Iniesta (31) der Kopf der spanischen Mannschaft. "Der blasse Ritter", wie er in Spanien genannt wird, war schon bei den letzten zwei EM-Titeln 2008 und 2012 sowie beim WM-Titel 2010 ein Fixpunkt im Spiel der Spanier.
GRUPPE E: Hammer-Gruppe mit Ibrahimovic
Schweden mit Superstar Ibrahimovic kracht auf den Weltranglisten-Ersten Belgien
Die Gruppe E hat es in sich. Denn mit Belgien, Nummer 1 der FIFA-Weltrangliste, Schweden mit Superstar Zlatan Ibrahimovic und Italien, für viele sentimentaler Favorit, muss eine Top-Nation zittern bzw. hoffen, bester Gruppen-Dritter zu werden.
»Ibracadabra« will gleich im ersten Spiel zaubern
Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic ist gleich in der ersten Partie gegen Irland zu sehen wetten, dass "Ibracadabra" ein Torfestival plant!
Für die Belgier sollte der Aufstieg trotzdem machbar sein. Das Team des früheren "Kampfschweins" Marc Wilmots ist gegen die Außenseiter aus Irland mit Oldie-Star Robbie Keane Favorit. Gegen den vierfachen Weltmeister Italien sollten die Belgier in der Form von heute zumindest auf Augenhöhe antreten.
Belgien: »Rote Teufel« peilen Titel an
Nummer 1. Zwölf Jahre musste Belgien auf eine Turnierteilnahme warten. Doch dann erreichte das Team von Marc Wilmots die WM 2014, wo es bis ins Viertelfinale kam. In der EURO-Quali knüpfte die Nummer 1 der Weltrangliste nahtlos an die Erfolge an und gewann die Gruppe. Viele trauen den "Roten Teufeln" nun den großen Wurf zu.
Irland: Iren wollen alle überraschen
Außenseiter. Die Iren konnten sich 1988 erstmals für eine EM-Endrunde qualifizieren - bei dieser gelang prompt ein Sieg gegen England. Zur nächsten EURO schafften es die "Boys in Green" allerdings erst wieder 2012 unter Trainer Giovanni Trapattoni. Mit Pleiten gegen Kroatien, Spanien und Italien war in der Vorrunde wieder Endstation.
Italien: Azzurri sicher zur EURO 2016
Rekord-Truppe. Italien ist Europas erfolgreichste Nation bei WMs (vier Triumphe: 1934,1938,1982,2006), doch zur europäischen Krone reichte es bislang erst einmal. In der Quali zur EURO 2016 konnten die Azzurri ihre Gruppe souverän gewinnen, von den zehn Spielen wurde kein einziges verloren und damit zum sechsten Mal in Folge die EM-Teilnahme gesichert.
Schweden: Schweden sind EM-Routiniers
EM-fit. Schweden ist der einzige Gastgeber einer FIFA-WM, der im Endspiel verloren hat. Seit 1958 konnte man nie mehr ein Finale erreichen, immerhin stand man bei der EURO 1992 im Halbfinale. Die letzten beiden WM-Endrunden wurden zwar verpasst, dafür qualifizierte man sich für die letzten vier Europameisterschaften.
Star der Gruppe: Ibrahimovic geil auf Euro
Zlatan Ibrahimovic. Er hat die Schweden beinahe im Alleingang zur EURO geschossen. Und auch bei der Endrunde ruhen die Hoffnungen der Skandinavier auf Superstar Zlatan Ibrahimovic. Dass der 34-Jährige noch nicht zum alten Eisen gehört zeigt er Woche für Woche bei PSG.
GRUPPE F: Unser Team muss Ronaldo schlagen
Österreich schafft am Papier die beste Auslosung der EURO: Wir spielen gegen Portugal, Ungarn und Island. Alle drei Teams sind besiegbar.
Um 18.54 Uhr zog Frankreichs Fußball-Legende David Trezeguet als allerletztes Team einer extrem spannenden Auslosung die Karte "AUSTRIA". Damit wurde unser Team in die am Papier leichteste Gruppe der ganzen EURO gelost: Mit Portugal als Favorit. Mit unserem Nachbarn Ungarn als unberechenbarem Außenseiter. Und mit dem Überraschungsteam Island.
Portugal: Mehr als nur C. Ronaldo
Europas Brasilianer. Die Portugiesen erreichten bei der Heim-EURO 2004 das Finale, verloren aber gegen Griechenland. Damit ist die "Selecao" die einzige Mannschaft in der Geschichte des Wettbewerbs, die ein Endspiel im eigenen Land verloren hat. Seit der Jahrtausend-Wende schaffte die Truppe rund um Ronaldo jede Qualifikation.
Island: Der geheimste aller Favoriten
Erfolgslauf. Vorbei sind die Zeiten, als die Isländer "nur" im Handball glänzten. Jetzt sind auch eine Macht im Fußball, wie die erstmalige Qualifikation für ein Turnier beweist. Den Grundstein dafür legten die Nordlichter mit ihrer exzellenten Nachwuchsarbeit. Jetzt wollen sie in Frankreich die ersten Früchte ernten.
Ungarn: Sensation dank deutscher Ikone
Erstmals seit 44 Jahren sind die Ungarn wieder bei einer EM-Endrunde mit dabei. Die Qualifikation schafften sie aber erst in den Play-offs (!) durch ein Gesamt-3:1 gegen Norwegen.
Als Co-Trainer der Ungarn fungiert der Deutsche Andreas Möller -mit einem komplett deutschen Trainerteam. Ganz Ungarn ist -wie Österreich - in Euphorie, feiert sein "Wunderteam".
Star der Gruppe: Ronaldo will uns das Tor voll schießen.
Cristiano Ronaldo wird der Star dieser EURO werden - und David Alaba wird ihn mit unserem Team entzaubern müssen. Ronaldo ist die absolute Tormaschine in Europa. Er schoss zuletzt für Real bis zu 4 Goals pro Spiel.
Mit Portugal hat er noch nie einen Titel gewonnenaußer ihm sind die Portugiesen nur Durchschnitt.
Der Hit der EURO ist also Ronaldo gegen Österreich am Samstag, den 18. Juniund gleich in Paris !