Gruppe F, ab 15 Uhr LIVE

Frankreich plant Tor-Party gegen Ungarn

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Im ersten Gruppe-F-Spiel Frankreichs bei der Fußball-EM 2021 ist der Wundersturm des Weltmeisters noch etwas schuldig geblieben.  

Trainer Didier Deschamps bot beim 1:0 gegen Deutschland erstmals Kylian Mbappe, Antoine Griezmann und Karim Benzema in einem Bewerbsspiel auf, ihren Sieg verdankte die "Equipe Tricolore" allerdings einem Eigentor von Mats Hummels. Gegen Ungarn sind die Franzosen am Samstag (15.00 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) trotz vollem Haus in Budapest glasklarer Favorit.

Gegen Deutschland war nicht der Angriff entscheidend, vielmehr machten das Mittelfeld und die Abwehr den Unterschied aus. Schon fünf Spiele in Folge hat die Mannschaft kein Gegentor bekommen. Französische Medien bezeichneten das Mittelfeld-Trio N'Golo Kante, Paul Pogba und Adrien Rabiot im Anschluss als "magisches Dreieck" - ein Beinamen, der eigentlich für das Sturm-Dreigestirn prädestiniert schien. Doch das hatte am Dienstag in München kein Glück. Zwar trafen Mbappe und Benzema ins Netz, die Tore zählten jedoch wegen Abseitsstellungen nicht.

Frankreich mit Mega-Serie

Der zweite Auftritt der 17 Pflichtspiele ungeschlagenen Franzosen gegen Ungarn sollte für die stürmenden Kapazunder aber genügend Gelegenheiten bieten, zumindest einmal anzuschreiben. Die 0:3-Niederlage der Magyaren am Dienstag gegen Portugal beendete deren Serie von elf Partien ohne Niederlage, wiewohl die Hausherren sich lange Zeit wacker im Spiel hielten. Am Ende sorgte vor allem Superstar Cristiano Ronaldo, dem zwei Treffer gelangen, aber für gehörige Turbulenzen in der Hintermannschaft.

Einfacher wird es für die Ungarn, die auf die Unterstützung von 61.000 Zuschauern in der Puskas Arena bauen können, am Samstag garantiert nicht. Benzema, Mbappe und Griezmann schossen in der vergangenen Saison für ihre Clubs Real Madrid, Paris Saint-Germain und Barcelona zusammen 102 Tore. Hinzu kommt, dass das Thermometer am Nachmittag wohl bis 35 Grad Celsius oder darüber hinaus klettern wird.

"Ich denke, wenn es so heiß ist, ist es für jeden schwer. Das wird auch für Frankreich eine Herausforderung", sagte Ungarn-Coach Marco Rossi vor dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Nationen nach 16 Jahren. Der Enormität der Aufgabe ist sich der Italiener bewusst. "Wir wissen alle, was für eine gute Mannschaft sie sind. Was zählt, ist daher, dass wir physisch und mental bei vollen Kräften sind, damit wir bestmöglich vorbereitet in das Frankreich-Spiel gehen können."

Besonderes Duell für Ungar Loic Nego

Eine Rolle wird mit Loic Nego ein Abwehrspieler spielen, der auf sein Heimatland trifft. "Das wird ein besonderes Gefühl. Aber auch wenn meine Familie in Frankreich lebt: Ich lebe in Ungarn und das ist die Mannschaft für die ich kämpfe", sagte der 30-Jährige. Er freut sich vor allem auf das Wiedersehen mit Griezmann. 2010 waren die beiden im Frankreich-Dress U19-Europameister und dabei auch Zimmerkollegen. Danach schaffte Nego in Frankreich nie den Durchbruch, wechselte 2015 nach Ungarn und wurde dort 2019 eingebürgert. 

Rhythmus-Umstellung

Der Weltmeister stellte aus Respekt vor der erwarteten Mittagshitze seine kompletten Abläufe um. "Direkt nach dem Deutschland-Spiel (Anpfiff 21.00 Uhr, Anm.) haben wir begonnen, immer um 15 Uhr zu trainieren", sagte Trainer Deschamps: "Wir haben die gewohnten Zeiten für das Mittagessen und den Mittagsschlaf umgestellt und einiges mehr."

Abwehrspieler Lucas Hernandez versicherte, dass die Franzosen auch gegen den am Papier schlagbarsten Gegner in der Gruppe F alles aufbieten würden. "Wir haben gegen Deutschland einen guten Auftakt geschafft. Aber wir müssen gegen Ungarn so weitermachen. Das Stadion wird voller Fans des Gegners sein. Das sind wir nicht mehr gewohnt, es wird wieder ein Kampf werden", sagte der Bayern-Profi. "Ungarn hat gegen Portugal 80 Minuten lang gut dagegengehalten. Sie sind defensiv stark, sie lassen nicht viele Räume. Da müssen wir wachsam sein."

Ein weiterer Erfolg von Frankreich wäre gleichbedeutend mit dem Einzug ins Achtelfinale - und könnte noch dazu ein hervorragendes Omen sein. Denn bisher erreichten "Les Bleus" jedes Mal das EM-Finale, wenn sie ihre ersten beiden Gruppenspiele gewannen. 2016 war Frankreich Vize-Europameister, 1984 und 2000 klappte es jeweils mit dem Titel.

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