Gleich 20 Russen sollen am Montag ausgewiesen werden.
Drei nach den EM-Krawallen von Marseille festgenommene Russen kommen am Donnerstag im Schnellverfahren vor Gericht. Ihnen werde die Beteiligung an den Gewalttaten rund um das Spiel England-Russland vorgeworfen, erklärte der Staatsanwalt gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP. Sie gehören zu der Gruppe von 43 Russen, die am Dienstag in der Nähe von Cannes festgenommen worden waren.
Ausweisungen
20 weitere werden wegen Störung der öffentlichen Ordnung ausgewiesen und sollen Frankreich am Montag verlassen, teilte die Präfektur des Departements Bouches-du-Rhone mit. Es handle sich um Männer im Alter von 25 bis 40 Jahren. Die übrigen 20 sind wieder auf freiem Fuß.
Darunter befindet sich auch der Chef der Vereinigung russischer Fußballfans, Alexander Schprygin. Dieser wird von der Anti-Rassisimus-Organisation FARE dem russischen Netzwerk rechtsextremer "Ultras" zugerechnet.
Bei den Zusammenstößen in Marseille rund um das EM-Spiel am Samstag waren 35 Menschen verletzt worden. Nach Darstellung der Behörden waren 150 gut organisierte russische Hooligans beteiligt. Auch ein Österreicher wurde verhaftet, er wurde zu fünf Monaten Haft verurteilt, konnte gegen das Urteil aber noch berufen.