Bei Kroatien-Remis

Pyro-Skandal bei Kroatien - Tschechien

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Das Remis von Tschechien und Kroatien wird von wilden Fanausschreitungen überschattet.

Tschechien und Kroatien haben sich am Freitag bei der Fußball-Europameisterschaft in St. Etienne mit einem 2:2-Unentschieden getrennt. Damit hält Kroatien in der Gruppe D bei vier Punkten, während Tschechien den ersten Zähler ergattert hat. Nachdem die Kroaten dank Ivan Perisic und Ivan Rakitic (37., 59.) schon wie die sicheren Sieger aussahen, drehte Tschechien das Spiel in letzter Minute.

Die eingewechselten Milan Skoda (76.) und Tomas Necid durch einen Elfmeter (94.) sicherten den Tschechen in einer chaotischen Schlussphase doch noch einen Punkt. Das Spiel musste in der 86. Minute für rund fünf Minuten unterbrochen werden, weil aus dem kroatischen Fanblock pyrotechnische Gegenstände auf das Feld geworfen wurden. Danach verloren die Kroaten komplett den Faden und gaben den sicher scheinenden Sieg gegen bis dahin erneut harmlose Tschechen aus der Hand.

Am kommenden Dienstag trifft Tschechien auf die Türkei (21.00 Uhr). Zeitgleich spielt Kroatien gegen Spanien. Ob ein Sieg gegen die Türkei zum Aufstieg reicht, ist derzeit noch offen. Fest steht hingegen, dass sich das Team von Pavel Vrba gewaltig steigern muss. Nach der enttäuschenden Leistung gegen Spanien zum Auftakt, blieb Tschechien auch diesmal weit hinter den Erwartungen zurück.

Die Kroaten dominierten die Anfangsphase und überzeugten dabei vor allem mit einem flüssigen Kombinationsspiel. Den meisten Druck erzeugten sie über die Flanken. Die tschechische Defensive konnte zunächst mit vereinten Kräften die Hereingaben aus dem Gefahrenbereich klären. In der 20. Minute hatte Kroatien auch das nötige Glück auf seiner Seite. Der englische Schiedsrichter Mark Clattenburg ließ einen grenzwertigen Zweikampf im kroatischen Strafraum zwischen Milan Badelj und Ladislav Krejci ungeahndet.

Im direkten Gegenzug verpasste Perisic die Führung. Er rutschte an einem Querpass von Mario Mandzukic nur um wenige Zentimeter vorbei. Fortan lag die Führung für die Kroaten förmlich in der Luft. Zunächst konnte der Routinier im Tor der Tschechen, Petr Cech, einen Schuss von Barcelonas Ivan Rakitic mit einer starken Fußabwehr noch parieren (37.), nur wenige Sekunde später musste er sich aber geschlagen geben.

Perisic zog nach der Balleroberung im Mittelfeld ungehindert in den Strafraum, sein präziser Flachschuss ins lange Eck ließ Cech keine Abwehrmöglichkeit. Die Tschechen, die keinen einzigen Torschuss in Hälfte eins verbuchen konnten, waren mit einem Tor Rückstand vor der Pause noch gut bedient. Nach einem Freistoß vergab der kroatische Innenverteidiger Domagoj Vida eine mögliche Vorentscheidung aus guter Position (42.).

Nach der Pause änderte sich wenig am Charakter des Spiels. Tschechien kam weiter nicht gefährlich vor das gegnerische Tor. Das 2:0 resultierte zudem aus einem schweren Fehler in der tschechischen Hintermannschaft. Marcelo Brozovic eroberte den Ball vom völlig indisponiertem Roman Hubnik und bediente Rakitic, der im Duell mit Cech die Nerven behielt und den Tormann von Arsenal überlupfte.

Als alles auf einen ungefährdeten Sieg Kroatiens hindeutete, brachte der neun Minuten zuvor eingewechselte Skoda sein Team durch ein Kopftor völlig entgegen des Spielverlaufs noch einmal heran (76.). Den Assist gab der ansonsten wieder ganz schwach agierende Altstar der Tschechen Tomas Rosicky. Nach der Unterbrechung warf Tschechien in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne. Domagoj Vida bekam in der Nachspielzeit den Ball an die Hand und verursachte so den entscheidenden Elfmeter, der das komplette Spielgeschehen auf den Kopf stellte.

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