Da fliegen die Giftpfeile: Kahn schießt gegen "Marketing-Fritze" Ronaldo.
Oliver Kahn ist ein Mann klarer Worte. Zu aktiven Zeiten wurde er als Tormann-Vulkan beim FC Bayern berühmt, heute analysiert er für das deutsche ZDF die EURO. Und in seiner Funktion als Experte nimmt er sich kein Blatt vor den Mund. Das jüngste Opfer:
Cristiano Ronaldo (31).
+++ Portugal nur 1:1 gegen tapfere Isländer +++
"Wenn ein Spieler wie er älter wird, muss er das mit der Zeit auch realisieren. Es ist langweilig, immer die gleichen Bilder zu sehen. Diese Selbstinszenierung, dieses Gehabe", lederte Kahn vor Portugals Auftakt gegen Island los. Anlass für jenen verbalen Seitenhieb war Ronaldos Jubel im Finale der Champions League.
Schon wieder der "Marketing-Fritze"
Dort hatte der dreimalige Weltfußballer im Elfmeterschießen den letzten und entscheidenden Versuch für Real Madrid verwandelt, danach vor der Fankurve seine Muskeln spielen lassen.
"Natürlich kann ich mir wieder das Trikot vom Leib reißen und wieder den Marketing-Fritzen machen. Aber gerade er, der so viel gewonnen hat und so eine Persönlichkeit ist, da wäre es doch auch möglich gewesen, mal kurz inne zu halten", so Kahn.
Ronaldo hätte lieber an Atletico-Profis denken sollen, die zum zweiten Mal in drei Jahren gegen den Stadtrivalen den Königsklassen-Erfolg verpassten: "Das würde ihn wirklich groß machen. Stattdessen das mediale Gedöns, das langweilt mich."
Verlieren gegen ÖFB-Team verboten
Das hat gesessen! Kahn zeigt sich vor dem Mikro gnadenlos wie einst im Strafraum. Am Ende seiner Verbalattacke schlug er noch versöhnliche Töne an: "Ich liebe diesen Spieler, was er kann." CR7 müsse nun erkennen, dass es irgendwann um andere Dinge gehe.
Übrigens: Beim 1:1-Unentschieden gegen Island blieb der portugiesische Superstar glanzlos. Am Samstag (21 Uhr im LIVE-TICKER) wartet Österreich. Verlieren ist für beide Mannschaften verboten.