Der selbe Einwurf-Trick der Isländer führte gegen Österreich und England zum Tor.
Island ist DAS Team der EURO. Unaufhaltsam stürmen die Wikinger in die Fan-Herzen und ins EM-Viertelfinale. Auch der große Favorit England musste daran glauben und wurde heimgeschickt und das mit dem gleichen Einwurf-Trick von Aron Gunnarsson, der schon gegen das ÖFB-Team zum Torerfolg führte. Doch eigentlich verbieten die FIFA-Regeln Einwürfe, wie sie Islands Kapitän ausführt.
Island mit klarem Plan
Island-Coach Lars Lagerbäck verfolgt bei jedem Spiel einen klaren Plan. Viele Dinge sind einstudiert, natürlich auch die langen Einwürfe von Aron Gunnarsson. Sowohl in der Vorrunde gegen Österreich (2:1) als auch im Achtelfinale gegen England (2:1) leitete der Kapitän auf diese Weise Tore ein. Gegen die „Three Lions“ warf Gunnarsson das Leder in den Strafraum, wo Kári Árnason mit dem Kopf verlängerte und Ragnar Sigurdsson zum 1:1-Ausgleich traf. Es war eine Kopie des Führungstreffers gegen Alaba und Co. Nur der Torschütze war ein anderer: Gegen Kollers Mannen traf Jón Dadi Bödvarsson vom 1. FC Kaiserslautern.
Unbemerkt von Schiedsrichtern
Allerdings: Die Einwürfe von Gunnarsson sind regelwidrig. Der Profi von Cardiff City schleudert die Bälle praktisch nur mit der rechten Hand ins Feld - die linke führt er seitlich am Ball mit. Genau das ist seit dem 1. Juni von der Fifa ausdrücklich verboten. Im Regelbuch heißt es: "Einwürfe müssen mit beiden Händen ausgeführt werden. Nicht mit einer Hand und einer Stützhand." Für die Schiedsrichter ist dies natürlich schwieriger zu sehen als für Zusher vor den TV-Bildschirmen und Experten. In beiden Spielen bemerkten sie es nicht. Schiri-Experten die die Szenen sahen, beurteilten die Einwürfe als zumindest diskussionswürdig.